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Einmal Himmel und zurück: Der wahre Bericht einer Ärztin über ihren Tod, den Himmel, die Engel und das Leben, das folgte (German Edition)

Einmal Himmel und zurück: Der wahre Bericht einer Ärztin über ihren Tod, den Himmel, die Engel und das Leben, das folgte (German Edition)

Titel: Einmal Himmel und zurück: Der wahre Bericht einer Ärztin über ihren Tod, den Himmel, die Engel und das Leben, das folgte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary C. Neal
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flehentlich, Luft zu holen. Ich reagierte auf diese Zurufe mit einem weiteren mühsamen Atemzug und hielt dann inne. Sie redeten mir noch einmal gut zu, und ich belohnte sie abermals mit einem keuchenden Atemzug. Dieses Muster wiederholte sich mehrfach.
    Jedes Mal, wenn ich einen Atemzug tat, stiegen ihre Gefühle auf zu »totaler Helligkeit«. Jedes Mal, wenn ich innehielt, sanken sie hinab in »totale Dunkelheit«. Jeder neue Atemzug stellte ihr normales Zeitgefühl wieder her. Jeder ausbleibende Atemzug brachte die Zeit zum Stillstand.
    Zwischen diesen unregelmäßigen Atemzügen stieß ich manchmal einen unheimlichen, seltsam klagenden Schrei aus. Sie hatten den Eindruck, dass ich mich weiterhin eingeschlossen fühlte, und das zerriss ihnen das Herz. Also fuhren sie fort, mich anzuflehen und zu beten. Nach einigen Minuten, die ihnen wie die Ewigkeit vorkamen, begann ich regelmäßiger zu atmen, und die Zeit verging wieder normal.

12
    Heimkehr
    Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben,
    weder Engel noch Fürstentümer noch Gewalten,
    weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges,
    weder Hohes noch Tiefes
    noch keine andere Kreatur
    kann uns scheiden von der Liebe Gottes.
    Römer 8,38-39
    Die Strömung war stark und zog mir Helm und Schwimmweste weg, ehe sie nach meinem Körper zu greifen begann. Ich saß weiterhin im Boot, die Beine ausgestreckt unter dem Vorderdeck. Von der Taille aufwärts wurde ich durch die Gewalt des Wassers auf das Vorderdeck gedrückt, wo auch die Arme lagen. Während die Strömung mich aus dem Boot zu zerren versuchte, verharrte ich also in gekrümmter Haltung, was für meine Hüften, die es gewohnt sind, sich in diese Richtung zu bewegen, kein Problem war. Aber die Knie mussten sich nach innen drehen und gegeneinanderpressen, um meinen Körper zu befreien.
    Dieser Prozess, bei dem ich hellwach und der mir völlig bewusst war, ging relativ langsam vonstatten. Es mag makaber klingen, aber aus der Perspektive einer Orthopädin war ich regelrecht fasziniert, zu spüren, wie die Knochen im Knie brachen und die Bänder rissen. Ich versuchte, meine Empfindungen zu analysieren und genau herauszufinden, welche Teile des Bewegungsapparats betroffen waren. Offenbar fühlte ich keinen Schmerz, fragte mich aber, ob ich schrie, ohne es zu merken. Schnell überprüfte ich meine Reaktionen und kam zu dem Schluss: Nein, ich schrie nicht und verspürte wirklich keinerlei Schmerz. Seltsamerweise befand ich mich in einem glückseligen Zustand. Das ist eine bemerkenswerte Aussage, zumal angesichts der Tatsache, dass ich immer schreckliche Angst vor dem Ertrinken hatte.
    Während mein Körper immer weiter aus dem Boot gezogen wurde, war mir, als würde sich meine Seele allmählich vom Körper lösen. Schließlich kam er frei, und die Strömung riss ihn mit sich fort. Das war die letzte Empfindung, die ich in Bezug auf meinen Körper hatte. Ich erinnere mich nicht daran, über den Grund des Flusses zu schrammen, gegen Chad zu stoßen oder ans Ufer gezogen zu werden.
    In dem Augenblick, da der Körper hin und her gewirbelt wurde, spürte ich einen »Ruck«. Es schien, als hätte ich endlich meine schwere äußere Schicht abgeschüttelt und meine Seele befreit. Ich erhob mich, durchdrang die Wasseroberfläche, stieg aus dem Fluss. Sogleich begegnete ich einer Gruppe von fünfzehn bis zwanzig Seelen (menschliche Geistwesen, von Gott gesandt), die mich mit solch überschwänglicher Freude begrüßten, wie ich sie noch nie erlebt hatte und mir nie hätte vorstellen können. Es war eine pure Freude auf tiefster Ebene.
    Die Seelen bildeten eine Art Empfangskomitee – oder eine große Wolke von Zeugen , die in Hebräer 12,1 beschrieben wird: »Darum auch wir, weil wir eine solche Wolke von Zeugen um uns haben, lasset uns ablegen alles, was uns beschwert … und lasset uns laufen mit Geduld in dem Kampf, der uns verordnet ist …« Das Empfangskomitee schien mich stürmisch anzufeuern, während ich mich der »Ziellinie« näherte.
    Obwohl ich nicht alle geistigen Wesen beim Namen nennen konnte (wie zum Beispiel Paul, meinen toten Großvater, Mrs. Sivits, meine alte Babysitterin, Steven, meinen früheren Nachbarn, oder einige andere Personen aus der Vergangenheit), kannte ich doch jedes von ihnen gut, gewiss, dass sie von Gott kamen und mir schon seit Ewigkeiten vertraut waren. Ich gehörte zu ihnen und wusste, dass sie gesandt wurden, um mich durch die Zeiten und Dimensionen zu führen, die unsere Welt von Gottes Welt

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