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Einmal Himmel und zurück: Der wahre Bericht einer Ärztin über ihren Tod, den Himmel, die Engel und das Leben, das folgte (German Edition)

Einmal Himmel und zurück: Der wahre Bericht einer Ärztin über ihren Tod, den Himmel, die Engel und das Leben, das folgte (German Edition)

Titel: Einmal Himmel und zurück: Der wahre Bericht einer Ärztin über ihren Tod, den Himmel, die Engel und das Leben, das folgte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary C. Neal
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der übrigen Gruppenmitglieder geklärt hatten, versuchten sie, die zwei Boote zu bergen, die weiterhin am Fuße des Wasserfalls feststeckten. Das war ein fast unmögliches Unterfangen. Der Felsen, auf dem sie gestanden hatten, um mich aus dem Wasser zu befreien, war verschwunden. Sie fanden in der reißenden Strömung keinerlei Halt, ja konnten die Boote nicht einmal berühren. Mehr als eine Stunde harter, leidvoller Arbeit war vonnöten, um mit mehrfach verknoteten Seilen das erste aus dem Spalt zu ziehen. Dazu mussten beide Boote zunächst an Leinen befestigt und leicht gekippt werden, um diese dann hin und her zu bewegen, bis die Strömung das Werk vollenden konnte.
    Nach Pucón zurückgekehrt, waren Kenneth und Chad erschöpft, zugleich aber überwältigt von meiner unmöglichen Rettung und den dabei aufgetretenen übernatürlichen Phänomenen. Gottes Gegenwart und sein gezielter Eingriff waren all denen klar, die der Situation beigewohnt hatten. Tom, Kenneth, Chad und Anne sagten mir, das Gefühl völligen Scheiterns und tiefer Verzweiflung sei plötzlich umgeschlagen in das von Erfolg und Erleichterung, ohne dass sie irgendeinen besonderen Beitrag geleistet hätten. Sie beschrieben mir das Ereignis als eine choreographierte Szene, in der jeder lediglich seine Rolle spielte. Bis zum heutigen Tag sind sie davon überzeugt, dass es sich nicht bloß um eine Geschichte mit gutem Ausgang handelt. Es geschah nicht nur ein Wunder, sondern eine ganze Reihe von Wundern, für die es keine andere Erklärung gibt als die, dass Gott eingegriffen hat.
    Später drückte Chad es so aus: »Was geschehen ist, soll im Nachhinein nicht abgeschwächt werden. Wir waren alle Teil eines Wunders.«
    Anne wiederum berichtete, sie sei ergriffen gewesen von den widersprüchlichen Gefühlen, einerseits derart hilflos und klein zu sein im Universum – und andererseits von Gott so sehr geliebt zu werden, dass er beschloss, einzugreifen. Sie glaubt weiterhin – wohl wie jeder von uns –, ein solches Wunder nicht verdient zu haben. In Anbetracht des Leidens und der Not so vieler Menschen ist nur schwer zu verstehen, warum oder wie er an jenem Tag am chilenischen Fuy sein Werk verrichtete, aber er hat es eindeutig getan.
    Anne beschrieb ihre Ohnmacht, von der sie auf außergewöhnliche Weise befreit wurde. Sie weiß, dass Gott die Herrschaft innehat, und versteht jetzt den Vers in der Bibel, der erklärt, wie man auf alles verzichten muss, um alles zu gewinnen:
Denn wer sein Leben erhalten will, der wird’s verlieren;
und wer sein Leben verliert um meinetwillen
und um des Evangeliums willen, der wird’s erhalten.
    Markus 8,35

14
    Rückreise nach Wyoming
    Ich will dich nicht verlassen noch versäumen.
    Hebräer 13,5
    Die Erste-Hilfe-Station in Choshuenco war ziemlich primitiv, ohne Diagnosegeräte und nur mit wenigen Medikamenten ausgestattet. Bill war froh, immerhin einen Vorrat an Verbandszeug zu finden, und schiente fachmännisch beide Beine. Ich habe wohl nicht viel gesprochen, da ich zwischen dieser Welt und der jenseitigen, die ich verlassen hatte, hin- und hertrieb. Noch immer war ich völlig versunken in meine Visionen, in die Intensität und leidenschaftliche Liebe, die ich gerade in Gottes Reich miterlebt hatte.
    Im Versuch, das Geschehen einzuordnen und einen Sinn darin zu entdecken, traf ich eine klare Entscheidung: Ich würde mich weder in Chile noch in einer der großen amerikanischen Städte behandeln lassen, die auf unserem Rückweg nach Wyoming lagen. Jackson Hole verfügte über ein ausgezeichnetes Krankenhaus und Ärzte, denen ich vertraute. Vor allem aber war mir klar, dass ich bei meinen Kindern sein musste.
    Bill und Tom luden mich auf die Rückbank des Pick-ups, und damit begann unsere Heimreise.
    Wir fuhren nach Coique, wo es einen kleinen Flughafen gab. Da er geschlossen war, fuhren wir weiter nach Valdivia, eine belebte Stadt mit 100 000 Einwohnern. Als wir uns dem Eingang des Flughafens näherten und das verriegelte Tor sahen, war Bill derart betrübt, dass ihm Tränen über die Wangen liefen. Erst am nächsten Morgen würde der Flugbetrieb wieder aufgenommen.
    Wir kehrten zurück in die Stadt und entdeckten ein kleines Hotel, in dem noch Zimmer frei waren. Tom verabschiedete sich, und Bill trug mich die Treppe hinauf. Es folgte eine lange, unruhige Nacht des Wartens. Bei Anbruch der Morgendämmerung brachte uns ein Taxi zum Flughafen, wo Bill ein kleines Flugzeug mit Ziel Santiago ausfindig machte. Er buchte

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