Einmal Himmel und zurück: Der wahre Bericht einer Ärztin über ihren Tod, den Himmel, die Engel und das Leben, das folgte (German Edition)
wieder ereignen.
Bemerkenswert ist, dass die meisten Theologen damit einverstanden wären, dass Engel unter uns leben – gemäß Gottes Willen, nicht nach dem unseren.
In seinem Buch Systematic Theology (Systematische Theologie) schrieb Lewis Sperry Chafer: »Engel sind vielleicht auch deshalb für den Menschen nicht sichtbar, weil sie andernfalls angebetet würden. Der Mensch, der stark dazu neigt, Götzen ebenso zu verehren wie die Arbeit seiner Hände, könnte der Anbetung der Engel kaum widerstehen, wenn sie ihm vor Augen stünden.«
Obgleich oft unerkannt, sind Engel in unserer heutigen Welt sicherlich präsent und aktiv. Ein Artikel im Magazin Newsweek (November 1994) unter dem Titel »In Search of the Sacred« (Auf der Suche nach dem Heiligen) hielt fest: »20 Prozent der Amerikaner haben im letzten Jahr eine Offenbarung von Gott empfangen, und 13 Prozent haben einen Engel gesehen oder seine Gegenwart gespürt.«
Engel setzen uns regelmäßig einer Situation aus – oder treiben uns förmlich in sie hinein –, in der wir gezwungen sind, einen ganz anderen Weg einzuschlagen. Natürlich werden wir nicht wirklich dazu gezwungen , sondern eher veranlasst, uns der nächsten Gabelung zu nähern, wo wir dann beschließen, nach rechts oder nach links abzubiegen. Jede dieser Entscheidungen bringt uns weiter, und es gibt kein Zurück, keine Möglichkeit, frühere Dinge ungeschehen oder anders zu machen. Jede Wahl, die wir heute treffen, beeinflusst die Entscheidungen, vor denen wir morgen stehen. Der Planet Erde und die Menschen, die ihn bewohnen, sind tatsächlich eng miteinander verbunden, und keine Aktion bleibt ohne irgendeine Art von Reaktion.
Selbst die schlimmsten Situationen und Ereignisse können in Individuen und/oder Gesellschaften große Veränderungen bewirken. Wären wir nicht Zeugen der Grausamkeit, könnten wir kein Mitleid empfinden. Ohne große persönliche Herausforderungen wären wir weder zur Geduld noch zur Treue fähig. Gerade die Erkenntnis, dass unsere irdischen Probleme im Hinblick auf das ewige Leben kaum ins Gewicht fallen, ermöglicht es uns, auch inmitten der Trauer und Sorge die Freude zu erfahren. Hand aufs Herz: Haben Sie sich je wesentlich verändert oder weiterentwickelt in einer Phase des Behagens oder der Selbstzufriedenheit? Die Einsicht, dass der Wandel nur selten ohne Schwierigkeiten und Mühen eintritt, kann einen Menschen derart befreien, dass er an allem Freude findet. Außerdem verhilft sie uns dazu, jeden Tag mit einem von Dank erfüllten Herzen zu verbringen und »dankbar in allen Dingen« zu sein.
Was immer auch geschehen mag – wir können uns glücklich schätzen, dass Gott seine Versprechen hält, dass unser Glaube ausreicht, um uns zu stärken, und dass uns das ewige Leben sicher ist.
Bisweilen werden wir mit unangenehmen Situationen oder Personen konfrontiert, um uns in eine Richtung zu führen, die mit Gottes Willen deutlicher übereinstimmt. Eines meiner bevorzugten Beispiele dafür ist das vom Bettler, der vor dem Büro eines reichen Geschäftsmannes sitzt, um ihm zu helfen, mehr Toleranz und Mitgefühl gegenüber anderen aufzubringen.
Auch in meinem eigenen Leben gibt es solche Beispiele. Vor dem Unfall störte und ärgerte mich sehr das Verhalten einiger Arbeitskollegen. Danach mochte ich ihr Verhalten immer noch nicht, aber mir wurde klar, dass ich weder ihren Zweck auf Erden kenne noch den Grund, warum sie in meinem Leben sind. So schwer es manchmal zu akzeptieren ist, weiß ich doch, dass Gott jeden von ihnen genauso innig liebt wie mich. Anstatt mich durch ihr Verhalten aus der Fassung bringen zu lassen, finde ich jetzt Freude in der Einsicht, dass es mich Geduld lehrt, und dafür bin ich dankbar. Ich fing sogar an, für sie zu beten, was meine Einstellung grundlegend verändert hat. Die Übung, für andere zu beten (und ich meine das mit Liebe gesprochene Gebet), kann dramatische Auswirkungen haben und zu größerer Zufriedenheit, ja tieferem inneren Frieden führen. Jedenfalls lohnt es sich, das einmal auszuprobieren.
Während der Engel auf dem Felsen mir gegenüber seine Erklärungen fortsetzte und geduldig meine Fragen beantwortete, kam mir eine einleuchtende Analogie zu unserem individuellen Leben in den Sinn: Wir alle sind Fäden, aus denen ein riesiger und wunderbarer Gobelin gewoben wird. Als Individuen verbringen wir das Leben damit, uns um den eigenen Faden zu sorgen – welche Farbe er hat, wie lang er ist –, und geraten in Wut, wenn
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