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Einmal Hochzeit und zurück

Einmal Hochzeit und zurück

Titel: Einmal Hochzeit und zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny Colgan
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gesprochen?«
    »Himmel, nein. Ich bin so erleichtert, dass mich überhaupt jemand erkennt, dass ich noch gar nicht daran gedacht habe.«
    »Wow, der wird entzückt sein, so ein verführerisches kleines -«
    »Hör auf, so widerliche Sachen zu sagen. Und hör auf, dich so dämlich anzustellen. Wenn ich schon ein verführerischer kleiner Teenie bin, dann mache ich mich an ein Schnuckelchen wie diesen Moderator, Jamie Theakston, ran oder an Gareth Gates oder so.«
    »Du machst Witze.« Plötzlich stierte sie mich an.
    »Ja, ja, klar.«
    Während sie mich so anstarrte, wurde ihr Gesicht immer länger.
    »Tash. Tash, was ist los? Was ist denn? Warum hast du da auf der Bank gesessen?«
    Sie stieß einen mir nur allzu vertrauten Tashy-Heuler aus. »Ich weiß es nihihicht!«
    »Aber doch nicht wegen Max. Sag, dass es nicht wegen Max ist.«
    Sie sah mich an, tränenüberströmt, während ich uns noch zwei Mojitos bestellte.
    »Vielleicht«, sagte sie rasch, »sind es bloß die Nerven. Ich will eigentlich gar nicht darüber reden.«
    »Tut mir Leid«, erwiderte ich. »Ich schwöre dir, ich habe dieses unerklärliche kosmische Phänomen nicht heraufbeschworen, bloß damit du dich über deine Hochzeit aufregst.«
    Sie blickte mir lange ins Gesicht. »Ist das ein Riesenpickel, den du da auf deiner Stirn ausbrütest?«, fragte sie. Missmutig rieb ich daran herum. »Versuch nicht, das Thema zu wechseln.«
    »Also, was ist los?«
    Tashy zuckte die Achseln. »Eigentlich ist es total albern. Aber wenn man jünger ist, denkt man doch immer, hey, ich habe massenweise Freunde, und das wird auch ewig so bleiben. Aber dann wird man älter, und alle arbeiten und sind dauernd beschäftigt und heiraten, und dann ziehen die Leute rudelweise aus London weg und kriegen Kinder, und dann hört man nie wieder was von ihnen. Nie wieder. Als wären sie allesamt von Iltissen gefressen worden. So, und dann wachst du eines Morgens auf und denkst, mein Gott, ich habe ein Problem, wen soll ich bloß anrufen. Und dann musst du einsehen, dass dein Partner, der Mensch, mit dem du vorhattest, den Rest deines Lebens zu verbringen - dass du mit diesem Menschen nicht reden kannst.«
    »Aber du kannst doch mit mir reden«, sagte ich sanft.
    »Ein Teenager als Busenfreundin«, stöhnte Tashy und rieb heftig an ihrer zerfließenden Wimperntusche herum. Dann beugte sie sich nach vorn. »Wenn du dran bist«, sagte sie und zeigte auf mich, »heirate niemanden, bloß weil er nett zu dir ist und du schon 32 bist.«
    »Tashy, ich sehe bloß so jung aus, ich bin nicht zurückgeblieben. Und es gibt Schlimmeres, als einen anständigen Kerl zu heiraten«, entgegnete ich.
    »Ich weiß. Oh, ich weiß, was für ein Glückspilz ich bin. Ich weiß. Ich weiß«, sagte sie. Und dann, mit brüchiger Stimme: »Ich weiß nicht, ob ich ihm die nächsten vierzig Jahre dabei zusehen kann, wie er jeden Morgen ein weich gekochtes Ei isst.«
    »Jeden Morgen?«
    »Er kocht es auf den Punkt. Und dann stößt er immer diesen lächerlichen kleinen Seufzer durch die Zähne aus, als wolle er sagen: ›Ach. Ein Ei. Sehr gut.‹ Dann klopft er ganz vorsichtig die Schale auf und knabbert mit den Zähnen oben am Rand herum. Pfui Teufel. Wie eine kleine Ratte.«
    »Hmm. Meinst du, die Bereitschaftspolizei reicht dir, oder muss es gleich ein Sondereinsatzkommando sein?«
    »Ja.«
    »Tashy, das ist doch gar nichts. Du kriegst bloß kalte Füße, das ist ganz normal vor der Hochzeit. Es heißt doch immer, das erste Jahr einer Ehe sei bei weitem das schlimmste. Beide wollen der Herr im Haus sein, aber wenn das erst mal überstanden ist, läuft alles prima.«
    »Ja, so heißt es, aber was man machen soll, wenn man ihm jedes Mal den Schädel einschlagen will, sobald man seine Glatze über den Rand der Tageszeitung blitzen sieht, das sagen sie einem nicht.«
    »Sieh mal, ich erinnere mich an dich«, sagte ich. »Du warst so verdammt aufgeregt bei dem Gedanken zu heiraten. Du warst ganz aus dem Häuschen. Max ist bestimmt kein Fehlgriff. Okay, er ist zwar ein ziemlicher Langweiler, aber damit konntest du dich arrangieren, ehrlich.«
    Ich konnte mich nicht daran erinnern, dass es bei Tashys ersten Hochzeitsvorbereitungen auch so schlimm gewesen war.
    »Ja. Und du warst mit Olly auch viel besser dran. Jetzt haust du wahrscheinlich mit Jamie Theakston ab oder so.« Sie seufzte schwer. »Mit jedem Tag, den man älter wird, hat man weniger Entscheidungsfreiheit. Das ist die wahre Crux am Älterwerden. Die

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