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Einmal Hochzeit und zurück

Einmal Hochzeit und zurück

Titel: Einmal Hochzeit und zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny Colgan
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Meinung, weil er mit Computern umgehen konnte, müsse er nicht auch noch mit Menschen umgehen können.
    »Hi, Max«, rief ich fröhlich.
    Er wandte sich an Tashy. »Was ist hier los? Wer ist das? Ich fass es nicht, dass du immer noch versuchst -«
    »Max, ich bin‘s, Flora. Erinnerst du dich denn nicht? Damals, als du deinen Autoschlüssel verloren hast und als ich das Glas kaputtgemacht habe und du hineingetreten bist, und ...«
    Er schüttelte den Kopf. »Tash, das ist echt ein scheißblöder Witz.«
    »Das ist kein Witz«, entgegnete Tashy.
    »Kein Witz«, bekräftigte Olly und stellte sich neben sie.
    Max sah uns alle an. »Ich weiß ja nicht, was zum Teufel hier gespielt wird«, knurrte er, »aber es ist wirklich kein bisschen komisch.« Und damit stürmte er zur Tür hinaus.
    »Was hätte ich ihm denn erzählen sollen?«, fragte Tashy ratlos.
    Olly klopfte ihr beruhigend auf die Schulter. »Ich weiß es nicht. Tut mir echt Leid.«
    »Und was sollen wir jetzt mit dir machen?«, sagte Tashy zu mir.
    »Ich bin doch kein Kind!«
    »Nein, das wissen wir auch. Theoretisch. Aber es gibt jede Menge kindischer Verbote, was du darfst und was nicht.«
    »Ich haue ab nach New York oder Paris«, erklärte ich.
    »Hör auf zu schmollen«, sagte Tashy.
    »Warum schimpfst du mit dem Kind?«, fragte Max. Er war im Türrahmen stehen geblieben und lehnte sich jetzt gegen die Heizung.
    »Ich schimpfe doch gar nicht mit ihr, verdammt noch mal, und wenn du mir mal fünf Sekunden zuhören würdest, dann wüsstest du das auch.«
    »Musst du unbedingt so viel fluchen, wenn wir Gäste im Haus haben?«
    »Warum denn nicht? Scheint dich doch auch nicht zu stören, wenn du Cherie Blair im Fernsehen anschreist.«
    »Ich bin ein gottesfürchtiger Mann, und das Einzige, was mir Angst macht, ist Cherie Blair.«
    »Hasst du eigentlich alle berufstätigen Frauen, Max, oder bloß die erfolgreichen?«
    Ich sah Olly an. Herrje, so schlimm war es bei uns nie gewesen. Er konnte offensichtlich meine Gedanken lesen, denn er breitete die Arme aus, als wollte er sagen: »Ich weiß!«
    »Ahm, wir haben nur noch drei Bier, Tashy ... und ... entschuldige, ich habe deinen Namen vergessen.«
    Der schwarze Lockenkopf, der zur Tür hereingestreckt wurde, redete mit Olly.
    »Oliver.«
    »Klar. Entschuldige«, sagte Clelland. Dann fiel sein Blick auf mich, und er schnappte nach Luft. »O mein Gott.« Er trat einen Schritt zurück. »Die Mutantin.«
    »Mutantin!«, rief ich empört. »Von diesem Abend neulich mal abgesehen habe ich dich seit sechzehn Jahren und einem Monat im Rückwärtsgang nicht mehr gesehen, und da nennst du mich eine Mutantin!«
    Clelland machte vorsichtig ein paar Schritte ins Zimmer. Oliver beobachtete ihn genau. Clell kam näher.
    »Oliver hat mir erzählt, du seist eine Mutantin. Außerdem hab ich mir gedacht, wenn ich mich über dich lustig mache, gehst du zurück in den feurigen Höllenschlund, dem du entstiegen bist«, sagte er und versuchte sich an einem entschuldigenden Grinsen, wodurch er aber bloß sehr nervös aussah. »Ich meine, was zum -«
    »Weiß Clelland, dass ich nicht gestorben bin?«, fragte ich Tashy, die Max immer noch wütend anfunkelte.
    »Ich habe ihn nicht davon überzeugen können«, antwortete sie. »Ich kann überhaupt niemanden von irgendetwas überzeugen.«
    Max seufzte gedehnt und machte sich dann aus dem Staub.
    »Sag Clelland, dass ich keine Mutantin bin«, befahl ich Olly.
    »Grrr«, sagte Olly.
    Tja, wenn Clelland mich so anstarrte, dann konnte ich ja wohl auch zurückstarren. Seine dunklen Augen wirkten noch genauso tiefgründig und geheimnisvoll wie früher, selbst wenn sie so unübersehbar verdattert guckten wie jetzt gerade.
    »Wie geht‘s Madeleine?«, erkundigte ich mich.
    Entsetzt schrak er zurück. »Du bist also doch ein Geist«, rief er.
    Eine Minute lang sagte niemand etwas.
    »Ahm, es geht ihr gut«, erwiderte er schließlich. »Sie möchte, dass wir endgültig nach Afrika ziehen. Sie hat so einen Missionarstick.«
    »Stellung?«
    »Job.«
    »Okay«, sagte Tashy. »Wollen wir uns nicht setzen?«
    Alle nahmen bedächtig Platz, außer mir. Ich hockte mich im Schneidersitz auf den Boden. Dann sprang ich wieder auf, wütend auf mich selbst.
    »Okay«, sagte Tashy. »Wir haben uns hier versammelt, um zu besprechen, was augenblicklich im Leben unserer - ähm Freundin vor sich geht. Und in unserem eigenen selbstverständlich auch.«
    »Ohne mich?«
    Olly sah mich an. »Ja. Weißt du, seltsamerweise

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