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Einmal Hochzeit und zurück

Einmal Hochzeit und zurück

Titel: Einmal Hochzeit und zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny Colgan
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stöhnte ich mit einem gelangweilten Seufzen. Was postwendend dafür sorgte, dass jeder Teenager sofort zu allem Ja und Amen sagte, bloß um nicht als doof dazustehen.
    »Aber, weißt du, ich habe mein wahres Ich akzeptiert.«
    »Du kannst auch akzeptieren, dass sie dich zusammenschlagen«, entgegnete ich. »Ich sage dir ja nur, was ich an deiner Stelle tun würde. Und sag‘s deinen Eltern am besten kurz bevor du aufs College gehst - vielleicht wenn du gerade mit dem Koffer zur Tür rausmarschierst -, sonst werden die nämlich felsenfest glauben, es wäre bloß irgend so eine Phase.«
    Ethan nickte. »Das wird verdammt schwer.«
    »Ach Quatsch«, widersprach ich. »Du wirst einen Riesenspaß haben. Aber sei schön vorsichtig.«
    »Ich habe echt Angst davor ... du weißt schon, es zu tun und so.«
    »Haben wir alle«, versicherte ich ihm. »Ganz egal, ob es mit einem Donut oder einem Würstchen passiert.«
    Die beiden starrten mich fassungslos an.
    »Und nun möchte ich mich für diese ekelhafte Analogie entschuldigen.«
    Justin grinste.
    »Tja, ich gehe dann wohl besser mal wieder nach unten und schlüpfe zurück in mein geheimes Doppelleben«, murmelte Ethan mit einem schweren Seufzen. Vor dem Spiegel wischte er sich die Tränen aus dem Gesicht und tuschte sich die Wimpern nach.
    »Du schaffst das schon«, sagte ich und klopfte ihm aufmunternd auf den Rücken.
    »Danke«, sagte Justin.
    Ich folgte den Jungs nach unten in die Küche. Fallon hielt gerade vor dem Kühlschrank Hof.
    »Ooh, Ethan«, flötete sie, als sie ihn sah, »komm her zu mir, Baby. Du kriegst ein bisschen Obst von mir.«
    Er ging rüber, und sie wuselte um ihn herum und fütterte und betatschte ihn.
    »Ooh, mach weiter so, Süße«, rief er.
    Ich schlenderte nach hinten in den Garten, damit ich ihr nicht versehentlich in die Titten trat. War ich schon alt genug, dass sie mich wegen schwerer Körperverletzung drankriegen konnten?
    Der Geruch von Holzfeuer hing schwer in der Luft, die letzten Rauchschwaden eines Lagerfeuers, das im Garten angezündet worden war und noch vor sich hin knisterte.
    Am anderen Ende des Gartens tanzten ein paar Jungs herum und tranken in großen Schlucken Cider aus riesigen Zwei-Liter-Flaschen. Plötzlich fasste mich jemand am Ellbogen. Ich drehte mich um. Es war Justin.
    »Noch mal danke für ... das da drinnen«, sagte er schroff. »Ich hatte schon Angst, der wird noch hysterisch oder so.«
    »Du klingst wie der General einer Armee.«
    »Was?«
    »Ach, nichts. Das wächst sich noch aus.«
    Er blickte zu Boden. Dann sah er mich an und lehnte sich mit dem Arm gegen einen Baum. Ich fand seine großen grauen Augen einfach toll. Er roch nach Jugend: nach Zigaretten, billigem Bier, billigem Aftershave und Holzfeuer. Die Mischung stieg mir schlagartig in den Kopf. Er blinzelte nervös.
    »Flo ...«, setzte er an. Dann beugte er sich zu mir rüber, den Blick auf mich geheftet, als wolle er ganz sichergehen, dass er die Signale nicht falsch verstand, als rechnete er jeden Augenblick mit einer anders lautenden Botschaft, einem unverblümten Nein oder einer Ohrfeige. Aber nichts da. Sehr zögerlich, sehr sanft, fast zitternd vor Aufregung küsste er mich. Zuerst war ich wie vom Donner gerührt, doch dann spürte ich, wie drängend das Verlangen war, diesen weichen jungen Lippen nachzugeben ...
    »Flo«, flüsterte Justin, schluckte heftig und zog mich immer fester an sich.
    »Flora!«, brüllte eine aufgebrachte Stimme. Der Zauber war schlagartig verflogen, und ich sprang mit einem Satz zurück.
    »Mist, das ist mein Bruder«, murrte Justin.
    »Er wollte mich ... nach Hause bringen«, stammelte ich und versuchte, mein Top zurechtzuzupfen.
    »Ich bringe dich nach Hause«, sagte Justin.
    »Ahm, ist schon okay«, murmelte ich, während ich mich fragte, was Clelland wohl zu diesem netten kleinen Arrangement sagen würde.
    »Ah ...«
    »Flora!«
    »Ich sollte jetzt gehen«, sagte ich. »Ich hab meinem Dad versprochen, pünktlich zu Hause zu sein.«
    Justin küsste mich. Dann küsste er mich noch mal. Und dann fing das Ganze schon wieder an, außer Kontrolle zu geraten ...
    »Ich muss gehen«, erklärte ich. »Ich muss.«
    Ich küsste ihn zum absolut definitiv letzten Mal. Und dann noch ein- oder zweimal, einfach nur so. Und dann noch einen Kuss für den Weg. Und dann tauchte ich atemlos an der Küchentür auf.
    Clelland stand da und wirkte durch und durch entnervt.
    »Wo zum Teufel bist du gewesen?«
    »Sieht fast so aus, als sei da

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