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Einmal ist keinmal

Einmal ist keinmal

Titel: Einmal ist keinmal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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eine Schlagzeile ins Auge. »Mann aus fahrendem Auto heraus erschossen.« Unter der Schlagzeile war ein Foto von John Kuzack abgebildet. Ich hatte am Mittwoch mit ihm gesprochen. Heute war Freitag. Die Zeitung, die ich in der Hand hielt, war einen Tag alt. Mit angehaltenem Atem las ich den Artikel. John Kuzack war am späten Mittwochabend vor seinem Haus niedergeschossen worden. Es hieß, er sei Vietnam-Veteran gewesen, Träger des Verwundetenabzeichens und eine schillernde Persönlichkeit, aber in der Nachbarschaft allseits beliebt. Zu dem Zeitpunkt, als die Zeitung in Druck ging, hatte die Polizei weder einen Verdächtigen noch ein Motiv ermittelt.
    Ich lehnte mich an den Cherokee. Es gelang mir kaum, John Kuzacks Tod zu begreifen. Er war so stark und lebendig gewesen, als ich mit ihm gesprochen hatte. Und jetzt war er tot. Erst Edleman, der Unfall mit Fahrerflucht, und jetzt Kuzack. Von den drei Menschen, die den fehlenden Zeugen gesehen hatten und sich an ihn erinnerten, waren zwei tot. Ich dachte an Mrs. Santiago und ihre Kinder und bekam eine Gänsehaut.
    Ich faltete die Zeitung vorsichtig zusammen und steckte sie in die Landkartentasche. Wenn ich wieder zu Hause war, würde ich Gazarra anrufen, um mich zu überzeugen, daß Mrs. Santiago nichts passiert war.
    Ich konnte mich zwar längst selbst nicht mehr riechen, aber bevor ich losfuhr, ließ ich vorsichtshalber trotzdem die Scheiben herunter.
    Ich parkte hinter dem Waschsalon und schlüpfte barfuß hinein, um meine Sachen zu holen. Außer mir war nur noch eine ältere Frau in dem Laden, die Wäsche zusammenlegte.
    »Du meine Güte«, sagte sie mit einem verstörten Blick. »Was ist denn das für ein Gestank?«
    Ich spürte, daß ich rot wurde. »Muß von draußen kommen«, sagte ich. »Es muß wohl mit reingekommen sein, als ich die Tür aufgemacht habe.«
    »Das ist ja nicht zum Aushalten!«
    Ich schnupperte, aber ich roch nichts. Meine Nase streikte aus Notwehr. Ich warf einen Blick auf mein T-Shirt. »Riecht es nach Thousand-Island-Dressing?«
    Die Frau drückte sich einen Kopfkissenbezug aufs Gesicht. »Ich glaube, mir wird schlecht.«
    Ich stopfte die Wäsche in den Korb und verdünnisierte mich. Als ich unterwegs an einer Ampel anhalten mußte, stellte ich plötzlich fest, daß meine Augen tränten. Ein schlechtes Zeichen. Zum Glück traf ich niemanden, als ich den Wagen zu Hause auf dem Parkplatz abstellte. Treppenhaus und Aufzug waren leer. So weit, so gut. Als ich aus dem Fahrstuhl trat, war ebenfalls niemand zu sehen. Ich atmete erleichtert auf, schleppte den Wäschekorb in meine Wohnung, zog mich noch in der Diele aus und steckte meine Sachen in einen großen schwarzen Plastikmüllsack, den ich oben zuband.
    Ich sprang in die Dusche, seifte und schrubbte und schamponierte mich dreimal ein. Nachdem ich mir saubere Sachen angezogen hatte, klingelte ich bei Mr. Wolesky von gegenüber, um die Probe aufs Exempel zu machen.
    »Igitt«, ächzte er. »Was ist denn das für ein Gestank?«
    »Das habe ich mich auch schon gefragt«, sagte ich. »Er scheint im Hausflur zu hängen.«
    »Riecht nach totem Hund.«
    Ich seufzte. »Ja, das war auch mein erster Gedanke.«
    Ich kehrte in meine Wohnung zurück. Also würde ich alles noch einmal waschen müssen, aber ich hatte kein Kleingeld mehr für den Waschsalon. Dann mußt ich die Sachen eben bei meinen Eltern in die Maschine stecken. Ich sah auf die Uhr. Es war kurz vor sechs. Ich konnte meine Mutter vom Auto aus anrufen und sie darauf vorbereiten, daß ich doch noch zum Essen kommen würde.
    Als ich vor dem Haus anhielt, erschien auch schon wie durch Zauberei meine Mutter auf der Veranda, getrieben von einem geheimnisvollen mütterlichen Instinkt, der ihr immer sagte, wann ihre Tochter einen Fuß auf den heimatlichen Bordstein setzte.
    »Ein neuer Wagen«, sagte sie. »Wie schön. Wo hast du den her?«
    Ich hatte den Wäschekorb unter dem einen und den Müllsack unter dem anderen Arm. »Von einem Freund geliehen.«
    »Von welchem Freund?«
    »Du kennst ihn nicht. Ein ehemaliger Schulkamerad.«
    »Ein Glück, daß du solche Freunde hast. Du solltest ihm etwas backen. Einen Kuchen.«
    Ich zwängte mich an ihr vorbei und peilte die Kellertreppe an. »Ich habe meine Wäsche mitgebracht. Hoffentlich macht es dir nichts aus.«
    »Natürlich nicht. Was ist das für ein Geruch? Bist du das? Du riechst wie eine Mülltonne.«
    »Mir sind aus Versehen die Wagenschlüssel in einen Container gefallen, und dann mußte ich

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