Einmal Playboy, immer Playboy?
wollte, nicht um ihn in besserem Licht erscheinen zu lassen.
„Du hörst mir gar nicht zu“, sagte Adam vorwurfsvoll.
„Wie? Ach, entschuldige, ich war mit meinen Gedanken ganz woanders“, antwortete Cat zerknirscht und rang sich ein Lächeln ab. „Es gibt so viel zu bedenken.“
„Ja, das ist mir nicht entgangen. Du sorgst dich um deine Großmutter, Harry, seine Mutter.“ Adam sah sie forschend an. „Hast du mich hergebeten, damit ich dich von deinem Kummer ablenke, Cat?“
„Ja, das hatte ich gehofft“, gestand sie kleinlaut.
Er lächelte reumütig. „Ich habe mir wirklich Mühe gegeben. Und ich habe dir gesagt, was meiner Meinung nach das Beste für deine Großmutter ist. Aber die Entscheidung musst du selbst treffen.“
„Nein, die bleibt ganz allein Gran überlassen“, widersprach sie.
„Ihr findet schon die richtige Lösung. Nächstes Wochenende kommst du nach Hause. Dann sieht alles schon wieder ganz anders aus“, fügte er aufmunternd hinzu.
„Hoffentlich!“
„Ganz bestimmt.“ Er küsste sie noch einmal. Cat schloss die Augen und konzentrierte sich auf seine Lippen, versuchte, sich die Zukunft mit ihm auszumalen, ihr Happy End.
Adam löste sich von ihr und warf einen Blick auf seine Uhr. „Ruf mich an“, bat er. Dann verschwand er hinter der Sicherheitsschleuse. Wehmütig sah sie ihm nach.
Doch es sollte noch schlimmer kommen.
Zwei Stunden später tauchten Misty und Devin in Grans Wohnung auf.
„Wo ist er?“, rief Misty hysterisch und blickte sich suchend um. „Wo ist mein Baby?“
„Harry schläft“, antwortete Cat. Bevor sie Misty bitten konnte, leise zu sein, schoss diese bereits an ihr vorbei zum Schlafzimmer.
Jetzt reißt sie gleich die Tür auf und ihn aus dem Schlaf, dachte Cat besorgt.
Doch Misty überraschte sie. Lautlos öffnete sie die Tür und schlich auf Zehenspitzen an das Bettchen.
Cat beobachtete, wie weich ihre Miene wurde, als Misty ihr schlafendes Baby betrachtete und sich dann dem Mann zuwandte, der reglos an der Wohnungstür wartete. „Komm her!“, flüsterte sie und streckte dabei die Hand nach ihm aus. „Sieh dir deinen Sohn an!“
Devin sah aus, wie Cat sich einen Soldaten vorgestellt hatte. Er war kleiner als Yiannis, hatte dunkles, streichholzkurzes Haar, Gesicht und Hals waren sonnengebräunt, die muskulösen Arme jedoch blass. Die blauen Augen hatte Harry von seinem Vater.
Cat nickte ihm zu und wich lautlos zur Seite.
Reglos stand dieser hartgesotten wirkende Mann am Bettchen seines Sohnes und betrachtete ihn ergriffen. Fast andächtig berührte er die Wange des schlafenden Jungen.
„Ist er nicht wunderschön?“, wisperte Misty.
„Das schönste Baby der Welt“, antwortete Devin mit bebender Stimme. Keine Spur von Distanz oder Desinteresse. Dieser Mann empfand auf den ersten Blick tiefe Liebe für sein Kind.
Als Cat sich diskret zurückziehen wollte, drehte er sich um. Seine Augen schimmerten feucht. „Du musst Cat sein.“
„Ja. Und du bist Devin.“
„Ich bin dir unendlich dankbar, dass du dich um meinen Sohn gekümmert hast.“
„Es war mir ein Vergnügen“, sagte sie und erwiderte sein herzliches Lächeln.
„Ich stehe tief in deiner Schuld, Cat.“ Misty liefen Tränen über die Wangen, als sie auf sie zuging und sie fest an sich drückte.
Cat wusste gar nicht, wie ihr geschah. Mit allem hatte sie gerechnet, aber nicht mit tiefer Dankbarkeit. Gerührt erwiderte sie Mistys Umarmung. Von einer Sekunde auf die andere war die gegenseitige Abneigung vergessen.
Und das war allein Harry zu verdanken.
„Harry wird dich vermissen“, sagte Misty am nächsten Morgen zu Cat, als Devin Harrys Sachen in Mistys Wagen verstaute. Misty hatte den Kleinen im Arm.
Cat hatte angeboten, die Nacht im Motel zu verbringen, doch Misty und Devin hatten davon nichts wissen wollen. Also hatte sie auf dem Sofa geschlafen und war früh aufgestanden und in den Garten gegangen, um der kleinen Familie etwas Privatsphäre zu gönnen.
Mitten in der Nacht hatte Harry geweint. Instinktiv hatte sie aufspringen wollen, um nach ihm zu sehen. Doch dann war ihr eingefallen, dass ihre Dienste nun nicht mehr gefragt waren. Schweren Herzens hatte sie sich auf die Seite gedreht und versucht, wieder einzuschlafen.
Jetzt richtete Cat sich vom Unkrautjäten auf. „Er wird mir auch fehlen“, antwortete sie wehmütig. „Er ist wirklich ein süßer Junge.“ Schon jetzt wurde ihr das Herz schwer.
„Komm uns doch bald mal besuchen“, schlug Misty vor.
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