Einmal Playboy, immer Playboy?
höflich um und gab sich zurückhaltend. Selbst als dieser Landry aus Atherton abfällige Bemerkungen über den Süden von Kalifornien machte, ließ sie ihn gewähren, ohne Streit anzufangen.
Yiannis kam das seltsam vor. Wo war denn ihr Kampfgeist geblieben?
Da seine Mutter ihm jedoch gute Manieren beigebracht hatte, verzichtete er darauf, Cat diese Frage sofort zu stellen, und wunderte sich nur.
Erst als ihr einfiel, dass sie Harry etwas mitgebracht hatte, wurde sie etwas lebhafter.
„Ich habe im Klinikshop etwas für ihn entdeckt“, sagte sie. „Es liegt noch im Auto. Ich hole es schnell.“
Yiannis nutzte ihre kurze Abwesenheit. „Du bist also nicht der Meinung, dass Maggie vorübergehend zu euch nach San Francisco ziehen sollte?“, wandte er sich an Adam.
„Nein. Sie würde sich dort überhaupt nicht wohlfühlen.“
Dieses Einfühlungsvermögen hätte Yiannis ihm gar nicht zugetraut. Adams nächster Kommentar zerstörte den positiven Eindruck allerdings sofort wieder.
„Außerdem wäre es nicht gut für Cat. Sie ist ja fast besessen von ihrer Großmutter.“
„Sie ist Cats einzige noch lebende Verwandte“, gab Yiannis zu bedenken.
„Ich weiß. Und Cat scheint ihr auch viel zu verdanken, aber sie macht sich einfach zu viele Sorgen. Etwas Abstand von ihrer Großmutter täte ihr gut.“
Noch besser wäre jemand an ihrer Seite, der die Verantwortung mit ihr teilt, dachte Yiannis, behielt diesen Rat jedoch für sich, weil Cat in diesem Moment wieder auftauchte.
„Hier.“ Triumphierend schwenkte sie einen gelben Geschenkkarton.
Yiannis setzte Harry auf den Fußboden, damit sie ihm das Geschenk in den Schoß legen und beim Auspacken helfen konnte. Sowie der weiche Plüschhase zum Vorschein kam, riss Harry ihn an sich und biss ihn in die Nase.
„Ein größeres Kompliment von Harry gibt es nicht“, merkte Yiannis an.
Cat kitzelte Harrys nackten Bauch mit dem Hasen. „Bunny hat Harry lieb“, sagte sie. „Gib ihm ein Küsschen, Harry!“
Kichernd schlang der Kleine die Arme um den Hasen und gab ihm einen Kuss.
Ihre überglückliche Miene würde Yiannis nie vergessen. Cat war ja fast zu Tränen gerührt. Jetzt konnte er sich ungefähr vorstellen, wie liebevoll sie mit ihren eigenen Kindern umgehen würde.
„Ich weiß, dass er schon Spielzeug hat“, sagte sie zu Yiannis. „Aber Misty holt ihn ja bald ab, und ich wollte, dass er eine Erinnerung an mich hat“, erklärte sie.
Er sah sie nur schweigend an. Anfangs war sie noch etwas nervös im Umgang mit Harry gewesen. Doch diese Unsicherheit hatte sie schnell überwunden. Sie ist die geborene Mutter, dachte er, als er beobachtete, wie sie behutsam ein Hasenohr aus Harrys Mund zog.
„Ich bin wirklich froh, dass du Harry kennengelernt hast“, sagte sie zu Adam, während sie Harry zärtlich auf die Stirn küsste und vor Glück strahlte.
Wünschst du dir nicht auch so ein süßes Baby, schien ihr Blick zu sagen, wenn Yiannis sich nicht sehr irrte. Bei der Vorstellung, dass sie und Adam Kinder bekamen, krampfte sich sein Magen zusammen.
„Er ist süß.“ Adam machte aber keine Anstalten, in die Hocke zu gehen, um mit Harry zu spielen. Offensichtlich zog er es vor, den Kleinen aus sicherer Distanz zu beobachten.
„Heute Abend koche ich“, verkündete Milos unvermittelt. „Es gibt Garnelen vom Grill, frische Ananas und Inselpilaw. Ihr seid herzlich eingeladen“, sagte er zu Cat und Adam.
Yiannis musterte seinen Cousin misstrauisch. Seit wann konnte er kochen? Und was bezweckte er mit seiner Einladung?
Milos beachtete ihn gar nicht, sondern versuchte, Cat und Adam mit seinem Charme einzuwickeln. „Was meint ihr? Wenn ihr anschließend ausgehen wollt, passe ich gern auf Harry auf.“
Yiannis glaubte seinen Ohren nicht zu trauen.
„Klingt gut“, meinte Adam erfreut.
„Hm …“ Cat wusste offenbar kaum, wie ihr geschah.
Milos wertete es als Zusage. „Dann verschwindet jetzt bitte alle aus der Küche. Ich sage Bescheid, wenn das Abendessen fertig ist.“
Cat und Adam machten einen Spaziergang mit Harry.
„Was denkst du dir eigentlich dabei?“, wandte Yiannis sich unwirsch an seinen Cousin.
„Wieso? Ist es nicht an der Zeit, dass ich auch mal das Kochen übernehme?“, fragte Milos lächelnd. „Ich möchte mich damit für deine Gastfreundschaft bedanken. Morgen bin ich ja schon wieder weg.“ Er knuffte ihn freundschaftlich. „Du stehst mir im Weg.“
„Kannst du überhaupt kochen?“, erkundigte Yiannis sich
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