Einmal rund ums Glück
Prayer
anzeigt.
»Juchuu!«, ruft Dan und beginnt voller Begeisterung zu singen. Beim Refrain steigt er auf den Tisch und beginnt, Luftgitarre zu spielen. Holly und ich kreischen vor Lachen, die Jungs jubeln, und Luis löst seinen Arm von meiner Taille, um zu klatschen. Kurz darauf trippelt eine zierliche Japanerin mit zum Knoten hochgestecktem Haar zu Dan hinüber und bittet ihn sehr höflich, sich wieder zu setzen.
Mir ist kalt in der Taille …
Er ist genau wie Johnny! Lass die Finger von ihm!
Doch dann legt Luis wieder den Arm um mich, und ein warmes Gefühl breitet sich in mir aus. Ich befehle der nervenden Stimme in meinem Kopf, auf der Stelle zu verschwinden.
»Daisy, jetzt kommt unseres!«, kreischt Holly.
»Was?«, frage ich entgeistert, als sie mir das Mikrophon in die Hand drückt. »Ich kann nicht singen!«
»Darum geht’s ja!«, sagt Luis grinsend.
»Gut, dann nimm du das Nächste!« Ich klopfe ihm auf die Brust, und dann trällern Holly und ich
Heaven On Earth
von Belinda Carlisle.
Eine Stunde und mehrere Glas Whisky-Cola später haben wir uns alle komplett zum Affen gemacht, auch Luis, der eine alberne Version von
Ice, Ice Baby
von Vanilla Ice zum Besten gab.
Noch nie in meinem Leben habe ich so viel gelacht. Wir sind alle total aufgedreht, und selbst Holly hat ihren Spaß, eine große Erleichterung nach all ihrer Trübsal.
Pete singt
Wake Me Up Before You Go Go
von Wham, doch ich bin mit meinen Gedanken woanders, weil Luis mir mit dem Daumen über den Rücken streicht. Inzwischen bin ich ziemlich betrunken, und das Ganze wird mir langsam gefährlich. Ich lehne mich gegen ihn. Holly sitzt mir gegenüber und grinst. Ihr Blick huscht zu Luis und wieder zurück. Sie ermutigt mich, es mit ihm zu tun, und im Moment würde ich ihn nicht von meiner Bettkante stoßen.
»Ich muss jetzt zurück ins Hotel, damit ich vor dem Rennen morgen noch etwas Schlaf bekomme«, sagt Luis zu mir. Mein Magen zieht sich zusammen, doch dann flüstert er leise in mein Ohr: »Willst du mitkommen?«
Ich sehe ihn an. Seine dunklen Augen bestätigen, dass er das denkt, was ich vermute, und ich nicke.
Wir stehen auf, und er entschuldigt sich dafür, früher zu gehen. Ich weiß nicht, ob die Jungs ahnen, dass zwischen uns etwas läuft, aber im Moment ist mir das völlig egal.
Auf der kurzen Taxifahrt zurück zum Hotel sprechen wir nicht. Die nervende Stimme in meinem Kopf taucht wieder auf und fragt, ob ich das für eine gute Idee halte. UND WIE ! Das ist eine Superidee, schreie ich zurück. Heute Abend bin ich total heiß auf ihn!
Und was denkt er morgen von dir?
Halt die Klappe, halt die Klappe!
Wir steigen zusammen in den Fahrstuhl, ich schaue auf die Knöpfe. Luis drückt auf die Taste für seine Etage, lehnt sich gegen den vergoldeten Handlauf und schaut mich an.
Er ist genauso wie Johnny …
Als Reaktion auf diesen Gedanken beuge ich mich vor und drücke auf die Zahl für mein Stockwerk, dann sehe ich Luis trotzig an. Kurz darauf liege ich in seinen Armen. Er küsst mich leidenschaftlich, und in mir knistert es vor Erwartung. Der Fahrstuhl hält auf meiner Etage, wir lösen uns voneinander und blicken hinaus in den leeren Gang. Dann küsst Luis mich wieder, die Türen schließen sich, und wir sausen weiter nach oben.
In seiner Suite kann er die Hände nicht bei sich behalten. Ich sehe das Schlafzimmer, aber bin mir gar nicht sicher, dass wir es bis dahin schaffen, denn wir haben bereits die Schuhe abgestreift, er hat seine Jacke ausgezogen, ich knöpfe sein Hemd auf, er öffnet meinen Reißverschluss. Luis nimmt mich bei der Hand, ich steige aus dem perlenbesetzten goldenen Kleidungsstück, und Luis führt mich ins Schlafzimmer. Ich fühle mich gar nicht so nackt, wie ich bin, weil er mir nur in die Augen sieht. Wir gehen zum Bett und knien uns darauf, sehen uns an. Ich schiebe ihm das Hemd von den Schultern und streiche mit den Fingern über seine muskulöse Brust. Er fährt mit seinen Lippen an meinem Hals entlang.
Er lässt sich Zeit mit mir. Es ist langsam, sinnlich, erotisch. Ich kann es kaum aushalten, weil ich ihn unbedingt will, doch als er mich schließlich nimmt, hat sich das Warten gelohnt.
Lange Zeit danach liege ich atemlos da, ganz verheddert in den Laken, verschwitzt in seinen Armen. Er sieht mir in die Augen, fährt mit dem Zeigefinger über mein Gesicht. Ich weiß nicht, was ich sagen soll, deshalb schweige ich lieber, liege nur da und schaue in seine dunklen Augen.
»Wahrscheinlich
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