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Einmal rund ums Glück

Einmal rund ums Glück

Titel: Einmal rund ums Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paige Toon
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Früher habe ich oft solche Bälle besucht, inzwischen aber schon ewig nicht mehr, schon gar nicht, seit ich als Hostess arbeite.
    Luis führt mich in den Ballsaal. Kronleuchter funkeln unter der Decke, Kandelaber zieren die Tische. Die Menge teilt sich, um uns durchzulassen. Ich spüre Dutzende von Augenpaaren auf uns.
    »Du hast hier eine Menge Fans«, flüstere ich.
    »Die gucken nicht auf mich.«
    Ich lächle Luis an, doch er schaut geradeaus nach vorn.
    Wir gehen in Richtung Bar, wo hohe schmale Gläser mit prickelndem Champagner auf Silbertabletts bereitstehen. Luis nimmt eines und reicht es mir, dann bedient er sich selbst.
    Wir sehen uns im Raum um.
    »Da sind Simon und Catalina«, sagt Luis und nickt in deren Richtung.
    »Ich habe den Chef an diesem Wochenende kaum gesehen«, bemerke ich.
    Simon schaut herüber und fängt meinen Blick auf. Er sagt etwas zu Catalina, die auf der Stelle ein langes Gesicht macht, dann kommt er zu uns. Sie folgt ihm widerwillig.
    »Hallo, Daisy!« Simon beugt sich vor und küsst mich auf die Wange. Ich versuche, mir mein Erstaunen nicht anmerken zu lassen. »Luis.« Sie geben sich die Hand. »Daisy, du kennst ja meine Frau Catalina.«
    »Hallo.« Ich nicke ihr zu und zwinge mich zu einem Lächeln. Sie tut dasselbe.
    »Wieder zusammen unterwegs?«, bemerkt Catalina und zieht eine Grimasse. »Und ihr behauptet immer noch, kein Paar zu sein?« Sie schaut von Luis zu mir.
    »Schön, dich hier zu sehen, Daisy«, wechselt Simon das Thema. »Wie gefällt es dir momentan so im Team?«
    »Super, danke«, erwidere ich misstrauisch.
    »Gut. Gut«, sagt er bestimmt. »Entschuldige mal kurz, Luis.« Er legt eine Hand auf meinen Arm und zieht mich beiseite, so dass Luis mit Catalina zurückbleibt. »Bist du mit dem zufrieden, was du bei uns tust? Oder möchtest du gerne mit Holly tauschen und wieder die persönliche Hostess der Fahrer werden?«
    »Nein, nein!«, wehre ich mich heftig. »Mir gefällt es da, wo ich bin, danke.«
    »Na, wenn du deine Meinung mal ändern solltest, dann komm einfach zu mir, und wir sprechen drüber, ja?«
    »Okay …«
    »Gut.« Er wendet sich wieder an seine Frau. »Wir sollten uns wohl mal unter die Leute mischen, Schatz.«
    »Auf jeden Fall.« Sie dreht sich weg, ohne mich eines weiteren Blickes zu würdigen.
    »Das war komisch«, bemerke ich.
    »Was hat er denn gesagt?«, will Luis wissen.
    Ich berichte. »Meinst du, das liegt an meinem Vater?«, frage ich misstrauisch.
    »Weiß nicht …«
    Ich seufze. »Das ist das Letzte, was ich will: deswegen anders behandelt werden.«
    Luis drückt meinen Arm und schaut zur Seite. »Tut mir leid.«
    »Schon gut. Ist doch nicht deine Schuld.«
    »Das findest du aber schon, hab ich das Gefühl.«
    »Nein, ehrlich, ich bin froh über das, was du gesagt hast. Besser, als dass dieses Schwein mit seinem Spruch davongekommen wäre.«
    »Apropos …«
    Ich folge Luis’ Blick und sehe Norm auf uns zuwalzen.
    »Daisy! Luis! Freut mich, euch zu sehen!« Er beugt sich vor, um mir die Hand zu küssen, dann schüttelt er die von Luis. Ich widerstehe dem Drang, seinen Sabber am Kleid abzuwischen. »Wow! Sie sehen umwerfend aus!«, dröhnt er, und ich spüre seinen heißen Atem aus dreißig Zentimeter Entfernung in meinem Gesicht.
    »Danke«, sage ich und versuche, nicht zusammenzuzucken.
    »Also, jetzt sehen Sie jedenfalls nicht wie eine Zuckerschnecke aus.« Er schüttelt sich vor Lachen und fügt hinzu: »Vor ein paar Tagen habe ich mit Ihrem Vater gesprochen.«
    Mir gefriert das Blut. »Ach, ja?«
    »Ja. Er sagte, ich solle Sie grüßen.«
    »Das ist ja lieb«, lüge ich, weil ich weiß, dass mein Vater es niemals ernst gemeint hat.
    »Entschuldigen Sie uns bitte?«, schaltet sich Luis ein. »Ich habe gerade meinen Teamkollegen gesehen, und wir müssen mal kurz über die Taktik sprechen.«
    »Aber sicher!« Norm winkt uns nach.
    »Ach, du Scheiße!«, sage ich im Flüsterton.
    »Das ist nicht gut, oder?«, fragt Luis.
    »Nein. Ich glaube, mein Vater weiß gar nicht, dass ich hier arbeite.«
    »Könnte das ein Problem werden?«
    »Allerdings«, erwidere ich voller Überzeugung. »Das wird ein großes Problem werden.«
    »Was glaubst du, wie er reagiert?«
    »Das werde ich früh genug erfahren.«
    Heute Abend sind ziemlich viele Rennfahrer da. Pierre unterhält sich mit Antonio Aranda und Kit Bryson, wir stellen uns dazu. Antonio scheint sich zu freuen, Luis zu sehen, Kit hingegen entschuldigt sich und geht weiter. Ob Holly wohl

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