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Einmal rund ums Glück

Einmal rund ums Glück

Titel: Einmal rund ums Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paige Toon
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es in meinem Magen. Ich habe mir die ganze Zeit etwas vorgemacht. Er liebt niemanden anderen als Laura. Er wird sie nicht verlassen. Er wird sich nie in mich verlieben. Ich muss über ihn hinwegkommen.
    »Und, wollt ihr irgendwann heiraten?« Eigentlich will ich diese Fragen gar nicht stellen, aber ich kann einfach nicht anders. Ich halte den Atem an, als er mit den Schultern zuckt, ohne meine Qualen zu bemerken.
    »Keine Ahnung. Vielleicht.«
    Nur vielleicht? Gibt es also doch noch Hoffnung? Ach, Daisy, hör auf damit!
    »Ist das jetzt die Retourkutsche für mein Nachbohren in Barcelona?«, fragt er mit erhobener Augenbraue.
    »Ich habe dich vorgewarnt.«
    Sein Grinsen geht in ein lautes Gähnen über.
    »Müde, was?«, frage ich belustigt.
    »Total kaputt.«
    »Dann lasse ich dich jetzt wohl besser etwas schlafen.« Ich mache Anstalten aufzustehen. Leider versucht er nicht, mich davon abzuhalten.
    »He, bestell noch dein Taxi für morgen früh ab«, sagt er.
    »Gute Idee. Ich rufe direkt an. Danke.«
    »Nacht.«
    »Schlaf gut.«
    Ich werfe mir meinen Quilt über die Schulter und verlasse das Zimmer. Noch einmal drehe ich mich um und sehe, wie er sich in die Laken kuschelt und den Kopf auf die Armlehne legt. Wie ich jemals einschlafen soll, wohlwissend, dass Will nebenan liegt, kann ich mir nicht vorstellen.

Kapitel 12
    Ein anderer Tag, ein anderer Flug. Diesmal geht es nach Istanbul zum Großen Preis der Türkei. Ich fliege direkt von Italien aus hin, wo ich noch einige Tage drangehängt habe, um etwas mehr Zeit mit Nonna zu verbringen. Es war wunderbar entspannend, auch wenn ich viel im Kopf hatte.
    Will und ich hätten uns keine Gedanken übers Wetter machen müssen, denn als wir am nächsten Morgen aufwachten, war der Himmel blau so weit das Auge reichte. Die einzige Erinnerung an das Gewitter waren die Pfützen auf der Straße.
    Der letzte Drehtag verging wie im Flug, so dass ich kaum Gelegenheit hatte, mit Holly zu sprechen, von Will ganz zu schweigen. Holly wirkte geistesabwesend und nicht sonderlich interessiert an den Geschehnissen des Vorabends. Ich nehme an, dass ihr meine Beziehung zu Will nicht wirklich passt, deshalb habe ich mich mit Beichten zurückgehalten – aus Angst, sie könne meine Erinnerungen abschätzig bewerten. Auch jetzt, da wir in Istanbul sind, ist sie nicht sehr gesprächig.
    Am Freitagmorgen vor dem Rennen kommt Will in den Gästebereich, wo ich an einem Tisch sitze und ein Blumengesteck herrichte. Als ich ihn sehe, erschrecke ich mich, weil ich mir eingebildet habe, er sähe wie Leonardo DiCaprio aus, aber jetzt merke, dass er kaum Ähnlichkeit mit dem Schauspieler hat.
    »Hi«, sagt er und kommt zu mir. »Wie war dein Kurzurlaub?«
    »Total schön«, strahle ich. »Nonna lässt dir übrigens viele Grüße ausrichten.«
    In dem Moment geht Luis vorbei. »Ohne Freundin dieses Wochenende?«, fragt er gehässig.
    Will schaut ihn an. »Ja. Warum?«
    »Dachte nur.« Luis wirft mir einen Blick zu und geht weiter. Ich spüre, dass ich rot werde, und widme mich schnell wieder dem Blumengesteck.
    Will sieht seinem Teamkollegen mit gerunzelter Stirn nach. »Komischer Kauz.«
    Lachend stehe ich auf. »Soll ich dir was zum Frühstück bringen?«
    »Nein, mach ruhig weiter! Ich frag Gertrude.«
    Ich sehe, dass Gertrude hinter der Theke steht. Will geht auf sie zu, bevor ich noch etwas sagen kann.
    Am Abend taucht er in der Hotellobby auf, als ich dort stehe und auf die Jungs warte. Wir wohnen in der Altstadt am Bosporus – der Wasserstraße, die den europäischen Teil der Türkei vom asiatischen trennt. Die Mechaniker wollen sich Bauchtänzerinnen im Beyog˘lu-Viertel ansehen. Holly und ich glauben, dass das lustig werden könnte.
    »Kommst du mit uns was trinken?«, frage ich Will hoffnungsvoll.
    »Nee. Ich bin zu einem Essen auf dem Fluss eingeladen. Simon und ein paar Sponsoren schleppen Luis und mich in so ein Edelrestaurant.«
    »Aha.«
    »Sag mal, heißt dein Vater mit Vornamen zufällig Stellan?«, fragt er neugierig.
    Erschrocken sehe ich ihn an. »Ja, warum?«
    Er zuckt mit den Schultern. In dem Moment kommen die Jungs aus dem Fahrstuhl. »Der Wagen wartet schon!«, ruft Holly in der Drehtür und läuft noch eine Runde. »Beeilung!«, drängt sie, als sie wieder vorbeikommt. Ich würde ja lachen, wenn mich Wills Frage nicht so aus dem Konzept gebracht hätte.
    »Bis später«, sagt er.
    Bevor ich »Warte!« rufen kann, haben Pete und Dan mich bereits mitgezogen.
    An diesem Abend

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