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Einmal rund ums Glück

Einmal rund ums Glück

Titel: Einmal rund ums Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paige Toon
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noch mit Nonno einen Aperitif gönnte.
    Ich kuschle mich in den Sessel und schlage die Beine unter. Will schenkt den Wein ein und reicht mir ein Glas.
    »Danke.«
    »Gemütlich hier«, sagt er und schlüpft unter seine Decken.
    »Nicht wahr?« Ich trinke einen Schluck Wein und betrachte Will über den Rand meines Glases. »Hat es dir Spaß gemacht, in den Bergen rumzufahren?«, frage ich.
    Er wird merklich munterer. »Das war unglaublich! An solchen Tagen wünsche ich mir, nicht in London leben zu müssen.«
    »Du könntest dir hier oben ein Häuschen kaufen.«
    Er sieht nachdenklich drein.
    »Hast du noch ein anderes Haus?«
    »Lustig, dass du fragst«, sagt er. »Ich überlege gerade, ob ich mir eins in Monaco kaufen soll. Klar, ist ein typisches Rennfahrerklischee«, fügt er grinsend hinzu. »Aber es ist so verdammt schön da. Warst du schon mal dort?«
    »Nein. Aber ich kann das Rennen kaum erwarten. Holly schwärmt ständig davon.«
    »O ja.« Will nickt. »Die Jungs auch. Partys ohne Ende an dem Wochenende. Du musst sehen, dass du auf eine Yacht kommst.«
    »Ich wüsste nicht, wie ich das hinkriegen soll, es sei denn, ich muss auf einer arbeiten.«
    »Vielleicht kann ich dir eine Einladung verschaffen oder so.«
    »Echt?« Erfreut reiße ich die Augen auf. »Das wäre ja super!«
    Will lacht über meine Aufregung.
    »Hast du in Monaco schon mal gewonnen?«
    »Nein.« Er schüttelt den Kopf. »Vor ein paar Jahren war ich nah dran, aber so ein Blödmann hat mich rausgekickt.«
    »Hattest du einen Unfall?«
    »Ja. Aber war nicht so schlimm«, sagt er, als er mein Gesicht sieht.
    »Hattest du denn schon mal einen schlimmen Unfall?«, frage ich besorgt.
    »Ja. Vor ein paar Jahren hatte ich einen richtig heftigen.«
    »Wie kam das?«
    Er lehnt sich zurück und streicht sich das Haar aus der Stirn. »Ich war mit dreihundert Sachen unterwegs, da blockierte plötzlich das Lenkrad. Ich bin voll in die Betonabsperrung reingerast.«
    Ich schnappe nach Luft. »Und dann?«
    »Nichts. Ich konnte nichts mehr tun.«
    »Was hast du da gedacht?«
    »Also mein Leben ist nicht vor mir abgelaufen, wenn du das meinst. Aber ich war mir absolut sicher, dass ich sterben würde.«
    Besorgt sehe ich ihn an.
    »Ich landete auf dem Dach und hatte null Chance, aus dem Wagen zu kommen, und dann fing das verfluchte Ding Feuer«, fährt er fort. »Ich habe nur noch gehört, wie die Streckenposten den Leuten zuriefen, sie sollten Abstand halten, der Wagen würde jeden Moment in die Luft gehen.«
    »Du liebe Güte …«
    »Ich hatte erst kurz vorher nachgetankt und wusste, dass die Wahrscheinlichkeit einer Explosion groß war, doch glücklicherweise kam der Löschwagen rechtzeitig, und man konnte mich noch rausholen.«
    Ungläubig schüttel ich den Kopf. »Ich weiß nicht, wie du das schaffst.«
    »Was? Rennen fahren?«
    »Ja. Wie konntest du dich danach wieder hinters Lenkrad setzen?«
    »Eine Zeitlang bin ich nicht gefahren. Aber nur, weil ich das Bein gebrochen hatte«, erklärt er grinsend.
    »Wie kannst du nur über so was lachen?« Übelkeit steigt in mir auf. »Hast du keine Angst, dass so was wieder passiert?«
    »Darüber darf man nicht nachdenken, sonst wirkt sich das aufs Fahren aus. Aber ich sag dir was: Falls ich nach einem Unfall im Rollstuhl landen sollte, dann erschießt man mich besser. Meine Freundin hat da ganz genaue Anweisungen.«
    »Was für Anweisungen?« Bei der Erwähnung von Laura zucke ich nicht mal zusammen, weil unser morbides Gespräch mich zu sehr ablenkt. »Dich zu erschießen?«
    »Also … eine tödliche Spritze wäre mir lieber.«
    »Ich hoffe, sie hat dir gesagt, du könntest sie mal«, sage ich erbost.
    Er lacht. »Ja, hat sie wirklich.«
    Ich atme tief durch. »Ich glaube, wir reden besser über was anderes.«
    »Oh, tut mir leid.« Er streckt das Bein aus und tritt gegen meinen Fuß. »Hätte nicht gedacht, dass dich das so mitnimmt.«
    »Wie, die Vorstellung, dass du
stirbst
?«, frage ich, fast wütend.
    Er lacht, unbeeindruckt von meiner Reaktion. »Du bist genau wie meine Freundin.«
    Ich bin mir nicht sicher, ob das ein Kompliment ist. Ich ziehe eine Grimasse und frage ihn etwas, das ich schon länger wissen will. »Wohnt ihr beiden zusammen?«
    »Nein. Nun ja, halb und halb. Sie hat eine Wohnung in London.«
    »Seit wann seid ihr zusammen?«
    »Ich kenne sie schon fast mein ganzes Leben lang, aber wir sind erst zusammengekommen, als ich fünfzehn war.«
    Als mir diese Tatsache bewusst wird, brodelt

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