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Einmal rund ums Glück

Einmal rund ums Glück

Titel: Einmal rund ums Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paige Toon
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morgen!«
    »Nacht.«
    Ich drücke die Tür zu und höre das tiefe Brummen des Porsche, als er hinter mir losfährt. Nach all dem Warten war das jetzt nicht gerade ein erinnerungswürdiger Abend …
    Am nächsten Morgen trifft Luis vor Will ein.
    »Hast du irgendwo meinen zweiten Helm gesehen?«, fragt er mich.
    »Nein. Ist der nicht oben?«
    »Nee. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich ihn in China vergessen habe …«
    »Das glaube ich auch nicht«, erwidere ich. »Was ist denn mit deinem normalen Helm?«
    »Die Aufkleber lösen sich ab. Außerdem ist er ein bisschen schmuddelig.«
    »Soll ich ihn mir mal ansehen?«
    Luis zuckt mit den Schultern. »Klar, warum nicht.«
    Ich sehe Holly fragend an. Sie hat mitgehört und nickt. Ich folge Luis die Treppe hinauf in sein Zimmer. »Wo ist er denn?«
    »Hier.« Er reicht ihn mir.
    »Sieht doch ganz normal aus«, sage ich.
    »Nein, guck mal hier!« Luis nimmt mir den Helm aus der Hand und drückt auf die Ecke eines Sponsorenaufklebers, die sich ganz, ganz leicht gelöst hat.
    »Gib mal her!« Ich strecke die Hand nach dem Helm aus, er gibt ihn mir. Ich setze mich damit auf einen Stuhl und poliere ihn gründlich.
    »Wie geht es dir seit China?«, frage ich. »Hab gehört, du hast dich mit Simon angelegt?«
    »Von wem hast du das gehört?« Er ist verärgert.
    »Von Holly«, sage ich, und er verdreht die Augen.
    »Tja, er verbaut mir die Chancen auf den Titelgewinn.«
    »Das stimmt doch so nicht ganz, oder?«
    »In dem Moment hatte ich jedenfalls das Gefühl.«
    »Auf jeden Fall bist du in Brasilien gewesen. Und, war es schön? Hast du deine Nichte gesehen?«
    »Ja. Sie ist total niedlich und so leicht!«
    »Leicht?«
    »Ja, nicht schwer, meine ich. Winzig! Doch, es war schön, mal wieder zu Hause zu sein.«
    »Wie geht es deinen Eltern?«
    »Gut. Mãe hat mit mir geschimpft, weil ich dich wegen der Plätzchen angemacht habe.«
    »Wirklich?« Ich lache. »Und, wie ist das jetzt für dich, auf Wills Heimatstrecke zu sein? Hast du Angst?«
    »Ha! Er sollte Angst vor mir haben!«
    Ich grinse und wende mich wieder meiner Aufgabe zu. »Ich schätze mal, da musst du dir einen neuen holen.« Ich meine einen Sticker, keinen Helm.
    »Das hätte ich dir auch sagen können.«
    Ich stehe auf. »Ich kümmer mich darum.«
    Luis erhebt sich ebenfalls.
    »Vielen Dank, liebe Daisy«, sage ich und sehe ihn vielsagend an.
    »Danke«, sagt er leichthin. Er folgt mir aus dem Zimmer die Treppe hinunter, zurück in den Gästebereich, wo ich auf Laura stoße, die gutgelaunt mit einer Gruppe Sponsoren plaudert.
    Ich bleibe abrupt stehen, Luis läuft in mich hinein. »Pass doch auf!«, ruft er.
    »Sorry«, murmel ich und wende den Blick ab. Die Sponsoren scheinen Laura alle zu kennen, und nach deren seligen Lächeln zu urteilen, himmeln sie Laura regelrecht an.
    »Ach so«, sagt Luis, als er den Grund für unsere Karambolage erkennt.
    »Ich kümmere mich darum«, sage ich erneut, klopfe auf den Helm und eile davon. Ich rechne nicht damit, dass Luis mir folgt, und bin erstaunt, als er es trotzdem tut. Er zieht mich in den Gang zu den Toiletten und dreht mich zu sich um. »Er wird sie niemals verlassen, hörst du.«
    Trotzig sehe ich ihn an. »Hat er doch schon längst.«
    »Was?« Luis kann es nicht glauben.
    »Er hat sie bereits verlassen.«
    »Was zum
cazzo
hat sie dann hier zu suchen?«
    Bei dem italienischen Wort muss ich unwillkürlich grinsen. »Sie halten es geheim, bis Silverstone vorbei ist. Sie gibt hier eine Wohltätigkeitsveranstaltung.« Luis lacht verächtlich.
    »Doch, das stimmt«, fahre ich fort. »Frag ihn selbst, wenn du mir nicht glaubst. Aber erzähl keinem davon. Sie weiß noch nichts von mir«, füge ich hinzu, worauf Luis mich schief ansieht. »Was?«, sage ich abwehrend. »Es ist noch zu früh, es ihr zu erzählen.«
    Luis nickt. »Dann bist du dieses Wochenende also nur die Zuckerschnecke, während sie hier auf dem Thron sitzt und die Prinzessin spielt? Das wird ja lustig«, fügt er hinzu, und seine Stimme trieft vor Ironie.
    »Also, ich habe nicht gesagt, dass es lustig wird, Luis, aber welche Wahl habe ich denn?«
    Eine Frau kommt aus der Damentoilette, und Luis zieht mich zur Seite, damit sie vorbeigehen kann.
    »Wohnt sie bei ihm im Hotel?«, fragt er plötzlich.
    »Nein!«, entgegne ich erzürnt. »Natürlich nicht!« Zumindest glaube ich es nicht …
    Luis hebt die Augenbrauen.
    »Was guckst du so?«, will ich wissen. »Weißt du etwa, dass sie im Hotel wohnt?«

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