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Einmal rund ums Glück

Einmal rund ums Glück

Titel: Einmal rund ums Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paige Toon
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jemand auf uns achtet.«
    »Wenn das so ist, gerne.« Ich kann mir mein Grinsen nicht verkneifen.
    »Du wohnst im Hotel, oder?«, fragt er und springt vom Tisch.
    »Ja. Du nicht?«
    »Doch, klar. Soll ich dich so gegen acht Uhr abholen?«
    »Gern. Bis dahin müsste ich fertig sein. Zimmer 23 .«
    »Super.«
    Ich weiß ja nicht, was das für ein Pub sein soll, aber ich nehme an, dass es etwas Einfaches ist, deshalb entscheide ich mich für meine schwarze Jeans von Rock & Republic und für ein smaragdgrünes Shirt von Reiss. Ich erinnere mich daran, was Will über Grün und meine Augenfarbe gesagt hat, und da es ein warmer Abend Anfang Juli ist, brauche ich keine langen Ärmel.
    Ich wohne im Erdgeschoss des Hotels. Der Parkplatz ist direkt hinter meinem Zimmer. Will führt mich zu einem schwarzen Porsche, richtet seinen Schlüssel auf den Wagen und entsperrt die Türen mit einem Piepen.
    »Netter Schlitten«, sage ich beim Einsteigen.
    Er startet ihn und blickt mit einem frechen Grinsen zu mir herüber. »Gefällt dir die Farbe?«
    »Ach, lass mich in Ruhe!«
    Er schmunzelt und fährt vom Parkplatz. Es ist noch hell, und ich sehe mir die Landschaft an, die an uns vorbeisaust. Wir fahren durch Dörfer, vorbei an Bauernhöfen und Feldern, bis wir schließlich vor einem kleinen Pub in einem Steincottage halten. Aus dem Schornstein kommt Rauch, obwohl es Hochsommer ist. Ich folge Will hinein, er geht voran zu einem Tisch in der Ecke, vom dem man auf die weite Hügellandschaft blicken kann, die sich vor uns erstreckt.
    Eine Kellnerin will unsere Bestellung aufnehmen.
    »Entschuldigung, wir müssen erst mal in die Speisekarte schauen«, sagt Will.
    »Dann komme ich gleich wieder«, antwortet sie. Sie entfernt sich und schaut sich über die Schulter nach uns um. Will sieht mich voller Unbehagen an.
    »Meinst du, sie hat dich erkannt?«, frage ich.
    »Keine Ahnung. Vielleicht setze ich besser meine Kappe auf.«
    »Nein, das ist zu auffällig.«
    Wir lesen die Speisekarte, aber ich merke, dass er nervös ist. Heute Abend wird es auf jeden Fall nichts mit Händchenhalten über den Tisch hinweg.
    Wir bestellen das Essen und schauen dann aus dem Fenster. Die Sonne verschwindet gerade hinter dem fernen Horizont.
    »Was hast du seit China so gemacht?«, fragt Will.
    »Eine Wohnung gesucht.« Ich erzähle ihm die ganze traurige Geschichte.
    »Warum will Holly denn nicht, dass du bei ihr wohnst?«, fragt er verwirrt.
    Oh,
cazzo
. Er weiß ja gar nichts von der Sache zwischen ihr und Simon.
    »Ich denke, sie ist einfach gerne für sich allein.« Ich lüge ihn nicht gerne an, aber ich kann meine Freundin nicht verraten.
    »Warum gehst du dann nicht vorübergehend in irgendein Hotel?«
    »Das kann ich mir echt nicht leisten«, sage ich.
    Verwundert sieht er mich an. »Also, ich helfe dir gerne aus, wenn das was nützt.«
    »Nein!« Meine Antwort ist impulsiv, auch wenn ich irgendwie gerührt bin.
    »Warum nicht? Ist ja nicht so, dass ich nicht genug hätte. Zieh doch in irgendein Hotel in der Nähe, dann können wir uns zwischendurch sehen.«
    Nun, das wäre allerdings herrlich …
    »Ich würde dir ja anbieten, dass du bei mir wohnst, aber dafür ist es wahrscheinlich noch ein bisschen früh.«
    »Allerdings«, unterbreche ich ihn. »Das ist auf jeden Fall zu früh.«
    Er lacht und schaut zur Theke hinüber. Ich folge seinem Blick. Die Kellnerin und der Barkeeper mustern uns und reden miteinander.
    »Scheiße«, murmelt Will. »Ich dachte, hier wäre es in Ordnung.«
    »Sieht nicht gut aus, oder? Ich weiß.« Ich ziehe einen Notizblock aus der Handtasche.
    »Was machst du da?«, fragt er.
    »Ich tue so, als hätten wir ein Geschäftsessen.«
    »Gute Idee.«
    Doch wir können uns nicht mehr entspannen, und nachdem wir gegessen haben, brechen wir unverzüglich auf.
    »Ich kann heute eh nicht lange aufbleiben«, sagt Will, als wir auf den Hotelparkplatz fahren.
    »Wenn das so weitergeht, liegst du aber schon sehr früh im Bett.«
    »Ich überlege gerade, ob ich noch nach London zurückfahre«, sagt er.
    »Echt?« Ich bin überrascht.
    »Ja. Morgen muss ich erst um zehn Uhr an der Strecke sein, und es wäre schön, zur Abwechslung mal zu Hause zu schlafen.«
    »Willst du jetzt direkt weiter?« Er hat den Motor gar nicht abgestellt.
    »Könnte ich machen. Ich brauche nichts aus meinem Zimmer.«
    »Na, gut.« Ich öffne die Tür und zögere kurz, hoffe, dass er mich küsst. Als er sich nicht rührt, steige ich aus. »Bis

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