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Einmal rund ums Glück

Einmal rund ums Glück

Titel: Einmal rund ums Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paige Toon
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war, merkte sie, dass wir ein Problem hatten.«
    Hatten
, sagt er …
    »Aha«, mache ich, damit er weiterspricht.
    »Ich habe ihr gesagt, dass es meiner Meinung nach aus ist.«
    Ich halte die Luft an.
    »Sie hat sich ziemlich aufgeregt.«
    Dem Klang seiner Stimme entnehme ich, dass er maßlos untertreibt.
    »Ehrlich gesagt, war es ein Schock für sie.«
    Jetzt fühle ich mich schrecklich. Ich möchte ihr keine Schmerzen zufügen. Verdammt nochmal! Hat er jetzt mit ihr Schluss gemacht oder nicht?
    »Sie wollte noch eine Chance«, fährt er fort. »Ich meinte, es würde nichts nützen, wir hätten uns schon über längere Zeit auseinandergelebt, aber sie flehte mich an, es erst mal mit einer Pause zu versuchen.«
    Mein Magen sackt in sich zusammen. »Eine Pause? Nach dem Motto: Danach machen wir weiter wie bisher?«
    »Ja, das hofft sie, aber dazu wird es nicht kommen.«
    Atme tief durch, Daisy. Beruhige dich. »Hast du ihr das auch gesagt?«
    »Also«, seufzt er, »es gibt da noch mehr Probleme.«
    Ich ertrage es nicht!
    »Aha?«
    »Sie organisiert eine Wohltätigkeitsveranstaltung in Silverstone.«
    »Verstehe …« Jetzt kommt’s.
    »Da werden viele Leute hingehen, wegen … wegen mir. Ich weiß, dass sich das eingebildet anhört, aber …«
    »Nein, schon gut«, sage ich widerwillig. »Das ist ja so.«
    »Das heißt, wenn wir in Silverstone nicht mehr zusammen wären …« Seine Stimme verstummt. Ich verstehe, worauf er hinauswill.
    »Ich verstehe.« Meine Stimme klingt monoton. Das Licht am Ende des Tunnels wird schwächer, flackert und erlischt dann endgültig. »Du musst den Schein wahren.«
    »Daisy, es tut mir leid.«
    »Schon gut.«
    »Nein, ich weiß, dass das schwierig wird. Besonders nach China und allem, was dort passiert ist.«
    »Oder nicht passiert ist«, werfe ich ironisch ein.
    Schweigen am anderen Ende, dann spricht Will weiter: »Nach dem britischen Grand Prix ändert sich das. Versprochen.«
    »Gut.« Mehr sage ich nicht.
    »Sehen wir uns am Donnerstag?«, fragt er hoffnungsvoll.
    »Sicher.« Ich will nicht, dass er die Enttäuschung in meiner Stimme hört.
    Am Mittwochnachmittag treffe ich entsprechend mit einer gewissen Nervosität an der Strecke ein. Ich erzähle Holly von unserem Telefonat, weil es sinnlos ist, es vor ihr zu verheimlichen.
    »Das wird nicht angenehm werden«, sagt sie. »Vor allem, wenn du siehst, wie sich wieder alle Aufmerksamkeit auf Laura richtet.«
    »Hoffentlich wird es nicht allzu schlimm.«
    »Daisy, du lebst in einer Traumwelt. Ich glaube nicht, dass dir ganz klar ist, auf was du dich einlässt, wenn es um Will, Laura und die englische Presse geht.«
    »Doch, doch, das weiß ich. Sie sind so wichtig wie das Königshaus und so weiter.«
    »Tja, wenn du am eigenen Leib spüren willst, in was du dich da reinmanövrierst, dann ist jetzt wohl die beste Möglichkeit dazu«, bemerkt sie.
    »Ich will es
nicht
am eigenen Leib spüren, vielen Dank auch. Ich möchte nur Will. Danach stecke ich den Kopf in den Sand und will nichts mehr mitbekommen.«
    »Wie du meinst, Mädel, wie du meinst. Ich hoffe nur, dass er es auch wert ist.«
    Mich überkommt ein Schauder, als ich an seinen Kuss denke und an das Gefühl, als er sich gegen mich presste.
    »Ist er«, sage ich überzeugt.
    Am Donnerstagmorgen bin ich oben in der Vorstandssuite und räume Kaffeetassen ab, als mir plötzlich jemand von hinten um die Taille greift.
    »Argh! Will!« Erschrocken springe ich zur Seite. »Du hast mir einen Heidenschreck eingejagt!«
    Belustigt sieht er mich an. »Sorry, hab gehört, dass du hier oben bist.« Er setzt sich auf den Tisch, auf dem ich eine Menge Geschirr bedenklich hoch gestapelt habe. »Wie geht’s dir?«
    »Gut, danke.« Ich wende den Blick ab, plötzlich schüchtern geworden. »Und dir?«
    »Ganz gut, ja. Soll ich dir beim Runtertragen helfen?« Er weist mit dem Kinn auf die Tassen.
    »Nein, das geht schon. Seit wann bist du hier?«
    »Noch nicht lange. Ich muss jetzt rüber zum BRDC « – der British Racing Drivers’ Club –, »muss gleich ein Interview geben.«
    »Ist … ist Laura auch schon da?«
    »Nein, sie kommt morgen.«
    Ich blicke zu Boden.
    »Was hast du heute Abend vor?«, fragt er.
    »Keine Ahnung. Warum?«
    »Möchtest du mit mir essen gehen?«
    »Wäre das nicht etwas riskant? Es könnte uns jemand sehen …?«
    »Ich kenne einen kleinen Pub, gute vierzig Minuten entfernt von hier. Ist echt nett, und meist sind nur Einheimische da. Glaub nicht, dass da

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