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Einmal rund ums Glück

Einmal rund ums Glück

Titel: Einmal rund ums Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paige Toon
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Galle steigt in mir auf.
    Er schüttelt den Kopf. »Nein …«
    »Was sollen überhaupt die ganzen Fragen?« Jetzt bin ich wirklich sauer. Als er nicht antwortet, mache ich auf dem Absatz kehrt, und in genau dem Augenblick kommt Laura um die Ecke und stößt beinahe mit mir zusammen.
    »Das tut mir leid!«, ruft sie aus und hält mich an den Armen fest, damit ich nicht hinfalle.
    »Entschuldigung«, murmel ich, drücke mich an ihr vorbei und husche zurück in die Sicherheit der Küche.
    Immer wieder stecke ich den Kopf durch die Tür und suche nach Will. Als ich ihn schließlich entdecke, kann ich nicht mehr warten.
    »Wo willst du jetzt schon wieder hin?«, meckert Frederick.
    »Ich, ähm, ich muss nur mal kurz rüber zu Will«, stammel ich.
    »Das Geschirr wäscht sich nicht von allein«, fährt er mich an.
    »Nein, tut mir leid, bin sofort wieder da.« Flehend sehe ich ihn an, doch er wendet sich ab. Offensichtlich ist ihm aufgefallen, dass ich in letzter Zeit öfter verschwunden bin.
    Als ich rausgehe, kann ich gerade noch sehen, dass Will die Treppe hochgeht. Ich haste ihm nach, schaue mich dabei um und sehe, dass Laura mit Catalina an einem Tisch sitzt. Hoffentlich geht sie ihm nicht hinterher. Ich klopfe an seine Tür, aber warte nicht, dass er mich hereinbittet, sondern drücke sie einfach auf.
    »Wohnt sie bei dir? Im Hotel?«, beginne ich mit der Befragung, noch ehe ich die Tür hinter mir geschlossen habe.
    »Hi!« Er ist erschrocken.
    »Sag es mir bitte, Will: Wohnt sie bei dir?«
    Er macht ein betretenes Gesicht. »Ja, sie wohnt im Hotel.«
    »In deinem Zimmer?«
    Er zögert, bevor er antwortet. »Ja. Aber wir schlafen nicht miteinander.«
    »O Gott.« Ich bin erschöpft. Am liebsten möchte ich weinen. Ich gehe zur Tür.
    »Warte, Daisy!« Er springt auf und hält die Tür zu, so dass ich nicht gehen kann. »So ist das nicht.«
    »Ja, ich weiß, Will, ihr haltet den schönen Schein aufrecht. Du kannst mich mal! Sorry, aber das ist einfach zu viel!« Ich will die Tür öffnen, doch er hält sie zu.
    »Bitte! Es ist doch nur noch für dieses eine Rennen. Sie wird zu keinem anderen mehr kommen.«
    »Ich muss gehen«, sage ich teilnahmslos. »Ich muss zurück an die Arbeit.«
    »Bleib noch kurz«, fleht er und legt die Hand auf meinen Arm. Ich kann ihn nicht ansehen.
    »Nein, Frederick wird sauer auf mich.«
    »Ja?«
    »Ja.«
    »Na, gut.« Er lässt meinen Arm los, und ich gehe. Ich fühle mich noch schlechter als zuvor.
    Am Abend habe ich keine Lust, vor die Tür zu gehen, sondern bleibe lieber in meinem Hotelzimmer und quäle mich mit meinen Gedanken. Es ist der Abend von Lauras Wohltätigkeitsveranstaltung, und wer einen Namen hat, lässt sich dort blicken. Holly ist stinksauer, weil Simon mit Catalina daran teilnimmt. Nicht dass sie mir das erzählen würde … Sie ist unterwegs und ertränkt ihren Kummer mit Pete und den Jungs. Als wir am nächsten Morgen auf der Rennstrecke eintreffen, haben wir beide supermiese Laune. Es ist Samstag, der Tag des Qualifyings, und wegen Will wird eine große Besuchermenge erwartet.
    Ich bin draußen an der Theke, als Will und Laura gemeinsam auftauchen. Ich nehme an, dass er sie vom Hotel im Auto mitgenommen hat. Er wirft mir einen befangenen Blick zu, dann bleibt er bei Simon am Tisch stehen und spricht mit ihm. Kurz darauf dreht er sich zu einem Mann und einer Frau um, die hinter ihm durch die Tür gekommen sind. Er weist in meine Richtung, dann zieht er einen Stuhl an Simons Tisch. Laura führt die beiden zu mir. Erst als sie vor mir stehen, wird mir klar, dass es Wills Eltern sein könnten.
    Sie müssen ungefähr Ende fünfzig sein und tragen beide schicke Tweedanzüge mit blütenweißen Hemden. Die Dame hat dazu einen passenden Tweedhut auf.
    »Guten Morgen!«, grüße ich freundlich in der Hoffnung, einen guten Eindruck zu machen.
    Keiner von beiden antwortet. Die Frau mustert mich stattdessen abschätzig von oben bis unten.
    »Hallo«, sagt Laura zu mir. »Daisy, nicht wahr?«
    »Ja«, erwidere ich erstaunt. Grässlich, dass sie so höflich ist und sich sogar meinen Namen gemerkt hat.
    Sie wendet sich an Wills Mutter. »Was möchten Sie trinken?«
    »Ich würde einen Tee nehmen«, antwortet sie mit piekfeinem britischen Akzent.
    »MrTrust?«, fragt Laura. Sie spricht die beiden nicht mal mit Vornamen an?
    »Ja, schon gut«, fällt seine knappe Antwort aus.
    »Dreimal Tee, bitte«, sagt Laura zu mir und zwingt sich zu einem Lächeln. Anscheinend ist ihr genauso

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