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Einmal rund ums Glück

Einmal rund ums Glück

Titel: Einmal rund ums Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paige Toon
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kennengelernt«, erwidere ich finster.
    »Waren sie okay zu dir?«
    »Eigentlich nicht, Will. Ich habe das Gefühl, dass sie Amerikaner nicht besonders mögen.«
    »Tja …« Er wendet den Blick ab. »Ich habe dir gesagt, wie sie drauf sind.«
    »Ich hätte nicht gedacht, dass sie
so
schlimm sind. Und sie werden mich noch viel mehr hassen, wenn sie erfahren, dass …« Ich merke, dass ich leicht hysterisch werde.
    »Das wird schon gehen«, lügt er. »Außerdem ist mir egal, was meine Eltern denken. Und wenn mein Vater mich aus seinem Testament streicht, dann scheiß ich drauf!«
    »Er streicht dich aus seinem Testament?«, frage ich entsetzt. »Könnte es echt so weit kommen? Wenn du mit mir zusammen wärst?«
    »Beruhige dich«, sagt er und legt mir die Hände auf die Arme. Ich stoße ihn beiseite. »Ich schaffe das nicht.« Ich will gehen. »Das ist alles zu viel für mich, Will.«
    »Daisy, bitte …« Er greift nach meiner Hand, aber ich entziehe sie ihm. Ich reiße die Tür auf, doch er schlägt sie wieder zu.
    »Du hast mir fast die Finger eingeklemmt!«, kreische ich.
    »Tut mir leid«, sagt er. »Warte mal bitte eben, ja?« Er ist frustriert. Ich funkel ihn böse an. »Hast du Lust, heute Abend wegzufahren? Nur wir beiden?«
    »Na, das klingt ja nach einem lustigen Abend«, erwidere ich ironisch.
    Will runzelt die Stirn.
    »Hast du letzte Nacht gut geschlafen?«, fahre ich ihn an.
    »Nein. Ich hab auf dem Sofa übernachtet«, erklärt er.
    »Echt?« Meine Laune hebt sich ein wenig.
    »Ja, natürlich.« Er nimmt meine Hand, zieht mich an sich und schaut mir tief in die Augen. Unwillkürlich will ich den Blick abwenden, doch ich reiße mich zusammen. »Daisy …« Er umschließt mein Gesicht mit den Händen und streichelt mit den Daumen über meine Wangen. Schmetterlinge wirbeln mir durch den Bauch. »Es tut mir leid, dir weh zu tun.«
    »Schon gut«, murmel ich und starre auf seine Lippen.
    »Ich möchte einfach nur bei dir sein«, sagt er mit leiser Stimme, und ich sehe ihn an und habe das Gefühl zu ertrinken. »Ich hole dich später ab.«
    Er holt mich nicht ab, stattdessen bekomme ich eine SMS , in der er mich bittet, ihn auf dem Parkplatz zu treffen.
    »Komme mir vor wie in einem Spionagefilm«, bemerke ich, als wir auf die Straße abbiegen und wieder über die Landstraßen sausen. Will antwortet nicht. »Wo fahren wir hin?«, frage ich.
    »Nur eine Spritztour«, sagt er.
    »Und was glaubt Laura, wo du bist?«
    »Auf einer Spritztour, habe ich ihr gesagt.«
    Eine Weile schweigen wir. Will schaltet das Radio an, und die Musik von The Verve ertönt.
    »Ähm …«, sagt er schließlich. Ich schaue ihn an. »Hatte gerade eine Idee.« Ich warte darauf, dass er weiterspricht. Er wirft mir einen Seitenblick zu. »Wir könnten zu mir fahren.«
    »Was, nach Chelsea?«
    »Ja.«
    »Das ist aber eine ordentliche Strecke, oder?«
    »Dauert nur ungefähr ’ne Stunde.«
    »Na, gut.« Ich setze mich aufrechter hin, deutlich zufriedener mit diesem Plan. Ich bin ganz gespannt darauf, sein Haus zu sehen.
    Doch als wir dort eintreffen, ist es bereits halb zehn, und ich frage mich langsam, ob das wirklich eine gute Idee war. Will braucht seinen Schlaf für das Rennen morgen, und eigentlich müssten wir jetzt sofort wieder zurückfahren.
    »Was ist?«, fragt er, als wir über die Schwelle in den Flur treten. Ich erzähle ihm von meinen Bedenken, und er streift schulterzuckend die Schuhe ab. »Das geht schon. Luis kommt ja auch mit wenig Schlaf aus, oder?«
    Ich ziehe ebenfalls die Schuhe aus und lasse sie an der Tür stehen. »Ja, aber Luis ist Luis.«
    »Was soll das denn heißen?«, fragt Will verärgert.
    »Nichts. Nur dass ihr beiden total unterschiedlich seid, mehr nicht. Wow, hier sieht’s aber cool aus!« Er wohnt in einem stuckverzierten, vier Stockwerke hohen, viktorianischen Stadthaus. Wir befinden uns im Hochparterre. Will führt mich direkt durch ins Wohnzimmer, das sehr maskulin aussieht: viel Schwarz, Weiß und Silber, dazu ein riesengroßer Flatscreen-Fernseher an der Wand. Ich gehe zu einem der drei unglaublich hohen Fenster und schaue nach draußen, doch es ist bereits dunkel.
    »Hast du auch einen Garten?«, will ich wissen.
    »Ja, einen kleinen. Ist schön bei diesem Wetter.«
    »Kann ich mir vorstellen.«
    »Möchtest du was trinken? Oder hast du Hunger? Wir haben ja gar nichts gegessen«, fällt ihm ein.
    »Ich könnte uns was kochen …«
    »Es ist nicht viel im Kühlschrank.«
    »Wo ist die

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