Einmal siebter Himmel und zurueck
schauten amüsiert zu, wie Gillian sich entspannt auf die Kühlerhaube von Alex’ Geländewagen setzte. “Ist dir nicht aufgefallen, dass die Interessentinnen sich verzogen haben? Jeder hat hier mitbekommen, mit wem du zusammen bist.”
Es stimmte, die Gerüchteküche im Universitätsbereich brodelte.
“Ach, du meinst, weil sie gerade bei mir wohnt?”
“Nein, weil es offensichtlich ist, dass du in sie verliebt bist. Ich hatte gleich das Gefühl, dass sie gut zu dir passt.”
Alex hätte am liebsten alle Vorsicht in den Wind geschlagen und Gillian sofort einen Antrag gemacht , aber unter den gegebenen Umständen …
“Ihr scheint euch wirklich gut zu verstehen”, meinte Grant.
“Na ja, eigentlich …“ Was sollte Alex sagen? Sie verstanden sich ja tatsächlich gut! Hatten Spaß miteinander, konnten wunderbar mit den Eigenarten des anderen umgehen, waren beste Freunde. Wieso war es nur so schwierig? Wie gern hätte er Gillian gebeten zu bleiben!
“Ich liege doch richtig, oder?” Grant lächelte. “Hör mal, ich wollte euch beide nächsten Montag zum Essen einladen, das ist Deannas freier Tag.”
Dann ist Gillian wahrscheinlich nicht mehr da, dachte Alex. “Gibt es einen besonderen Grund?”
“Allerdings! “
Aus der Ferne beobachtete Gillian die beiden Männer. Alex umarmte seinen Freund, kam lächelnd auf sie zu und hob sie galant von der Kühlerhaube herunter. Am liebsten hätte er sie an sich gedrückt, aber das wäre für Professor Alex Hunter doch etwas unpassend gewesen. “Stell dir vor, Grant hat Neuigkeiten: Deanna ist schwanger.”
“Das ist ja toll!”
Alex nahm Gillians Hand. “Sie haben uns und noch ein paar andere Freunde für Montagabend zum Essen eingeladen, um zu feiern.“
“Mich auch? Wie nett!“
“Ich werde ihnen erklären, warum du nicht kommen kannst.”
Wo werde ich dann sein? Nicht mehr hier! In Gillian zog sich plötzlich alles zusammen. “Sag ihnen … sag ihnen, dass ich mich sehr für sie freue.” Es ist nicht dein Leben, es sind nicht deine Freunde! rief sie sich in Erinnerung.
Nachdem sie eine Menge Kartons im Kofferraum verstaut hatten, fuhren sie nach Hause. Gillian legte unterwegs eine CD auf, einen romantischen Song.
“Woran denkst du?” fragte Alex, nachdem Gillian lange geschwiegen und er darüber nachgedacht hatte, ob er sie wohl für immer verlieren würde. “Erwarte nicht zu viel!” hatte Gillian gesagt und ihre Beziehung damit gemeint. Er würde sie gehen lassen müssen.
Trotz der Dunkelheit im Auto konnte man sehen, dass Gillian nachdenklich war. “Ich musste gerade an Carly denken. Ich kann mir gut vorstellen, wie sie sich jetzt fühlt. Hoffentlich mögen Rachel und Sean sie. Ich kenne Carly auch kaum, spüre aber eine besondere Verbindung mit ihr Ist doch eigentlich seltsam, oder nicht?”
“Weil sie deine Zwillingsschwester ist?”
“Keine Ahnung, aber soweit ich weiß, ist sie ebenfalls viel gereist und mag wie ich mexikanisches Essen und Gespensterfilme.” Es hörte sich an, als gefiele ihr das.
Gillian streckte sich im Sitz. “Meinst du, du hast genug Kartons?” Offenbar wollte sie das Thema wechseln.
“Ich kann kaum glauben, dass wir so viel Zeug haben.”
“Das ist doch ganz aufregend, ich habe meistens nur ein paar Koffer zu packen.”
Das konnte Alex nicht nachvollziehen. Nie könnte er ohne all seine Bücher leben! Er parkte das Auto hinter dem von Joe. “Ich kann mir etwas Aufregenderes vorstellen.” Er küsste Gillian auf den Nacken.
Lachend entzog sie sich ihm, öffnete die Beifahrertür und ließ Alex atemlos zurück. “Später!”
Gemeinsam holten sie die Kartons aus dem Kofferraum. “Dass du es aufregend findest, liegt daran, dass du es liebst, umzuziehen und neue Leute kennen zu lernen.”
“Das hört sich an, als wenn du nur so ein Spießer bist, der den ganzen Tag die Nase in die Bücher steckt. Du bist doch ebenfalls gereist. “
Ja, aber er hatte es nicht sehr gemocht. Mit einem Arm voll Kartons folgte er Gillian die Treppe hinauf. Es ging nicht ums Reisen. Er wollte einen festen Standort, Bindungen, Freunde, Familie. Sie wollte immer das Unerwartete, Überraschende.
“Wieso habt ihr mir nicht Bescheid gesagt? Ich hätte euch geho lfen”, meinte Joe. “Loretta macht übrigens Abendessen für uns alle. “
Als Alex sich in der Wohnung umsah, stöhnte er innerlich. Ein Chaos! Überall standen Sachen herum, es war ein einziges Durcheinander! Gillian schaute ihn warnend an: Joe versucht
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