Einmal siebter Himmel und zurueck
Dunkeln zu den leeren Schränken hinüber.
Er strich ihr das Haar aus der Stirn. “Ich werde dich vermissen.”
Gillian kuschelte sich an ihn. “Immerhin liegt dann kein nasses Handtuch von mir mehr herum oder Kleidung dort, wo sie nicht hingehört”, scherzte sie.
“Ich fing gerade an, mich daran zu gewöhnen.”
Sie legte den Kopf an seine Schulter. “Lass uns nicht Adieu sagen, fahr mich bitte nicht zum Flughafen.”
“Gillian … “
“Bitte!” Plötzlich kamen ihr die Tränen. “Keinen Abschied” , bat sie.
Bei Tagesanbruch waren alle wach. Da die Möbel schon weg waren, aßen sie in Lorettas Küche Cornflakes. Das war das letzte Mal, dass sie so zusammen waren.
“Gillian, hilfst du mir bei meinem neuen Zimmer?” fragte Shelby.
“Das täte ich gern.” Ihr Flug ging nachmittags.
Alex und sie holten die letzten Sachen aus der Wohnung, die Alex - ordentlich wie er war - perfekt gereinigt und verpackt hatte. Gillians Gepäck war schon im Geländewagen. Alex warf noch einen prüfenden Blick in die leere Küche, dann gingen sie.
In den nächsten Stunden waren sie damit beschäftigt, den Möbelwagen wieder zu entladen und die Sachen ins neue Haus zu bringen. Mittags gab es Pizza vom Bring-Service.
Gillian ging zu Shelby in ihr neues Zimmer. Es hatte einen schönen Blick in den Hintergarten und auf den angrenzenden Wald. Gillian war das Herz schwer.
Sie versuchte jedoch, es nicht zu zeigen.
“Hier kann ich all meine Puppen und meine Plüschtiere hintun”, meinte SheIby begeistert. “Daddy baut mir ein Bord.”
“Ich werde dir noch ein Plüschtier schicken, dieses Mal eins aus Hawaii. “
Über ihr Handy hatte Gillian schon das Taxi bestellt. Sie bereute es, nicht noch einen Tag länger zu bleiben, um Shelby zu helfen.
Aus heiterem Himmel fing die Kleine an zu weinen. “Ich will, dass du bleibst!”
Sie klammerte sich an Gillian. “Warum fährst du weg?”
“Schätzchen, ich komme ja wieder.” Gillian ging in die Hocke und umarmte die Kleine. Eine ganze Weile saßen sie eng umschlungen auf dem Teppich. “Ich verspreche dir, bald wiederzukommen.”
Joe war an der Tür. “Das Taxi ist da, ich habe deine Sachen schon runtergebracht.”
Gillian musste gehen, sonst brach ihr noch das Herz. “Ich hab dich sehr lieb, meine Kleine.” Sie küsste Shelby auf die Stirn und umarmte sie noch ein letztes Mal.
“Bitte, geh nicht!” bat das Kind erneut.
“Ich muss aber.”
“Ich weiß gar nicht, wo Alex ist“, sagte Joe, der sich nun seiner Enkelin annahm.
Wieder strich Gillian über Shelbys dunkles, seidiges Haar. „Schon gut“, sagte sie zu Joe. Sie hatten sich gelobt, sich nicht voneinander zu verabschieden. Sie umarmte Joe. “Machs gut.”
Dann lief sie nach draußen zum Taxi. Als sie zurückschaute, sah sie Shelby am Gartentor stehen.
Eigentlich möchte ich nicht gehen, dachte sie.
Als das Taxi kam, verschwand Alex im Garten, obgleich es ihn drängte, Gillian noch mal zu sehen. Er stand neben einem der großen Bäume und versuchte, nicht an sie zu denken. In der Ferne hörte er die Haustür klappen.
“Sie fährt”, berichtete Joe, der zu ihm trat. “Hast du gehört? Das Taxi ist da.”
Alex war wütend. Natürlich wusste er das.
“Alex, hast du gehört?” fragte Joe wieder.
Wieso hatte er ihr nicht gesagt, dass er sie liebte? Dazu war oft genug Gelegenheit gewesen! Aber er wollte sie nicht unter Druck setzen. “Sie soll es nicht bereuen so wie Nicki. “
“Gillian ist doch nicht Nicole!” schnaubte Joe.
“Ich weiß, aber…” Alex schwieg. Gillian war kein bisschen wie Nicole. Worum ging es eigentlich? Gillian hatte sich kein einziges Mal darüber beklagt, dass sein Leben langweilig sei. In einem ruhigen Moment hatte sie sogar gemeint, Alex sei viel umtriebiger und beschäftigter als sie. Wieso verglich er sie also mit Nicki?
Er starrte in den wolkigen Himmel. Die Antwort lag auf der Hand: Es war viel einfacher, irgendeine Ausrede zu finden, als sich mit der Situation auseinander zu setzen und der Wahrheit ins Auge zu sehen.
“Alex?” fragte Joe wieder.
“Ich höre dich, Dad”, antwortete Alex schärfer als beabsichtigt, weil er wütend auf sich selbst war. Es ging nicht um Nicole oder um Gillian, es ging um ihn selbst. Er hatte schlicht und einfach Angst davor, wieder enttäuscht zu werden.
Deshalb vermied er jede weitere Beziehung. Um sich zu schützen. Aber wovor?
Vor einer Frau, die ihm niemals wehgetan hatte?
“Wirst du etwas
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