Einmal siebter Himmel und zurueck
beendete sie den Satz. Alex kam ihr so stark und sicher vor. Und obgleich er Dinge repräsentierte, die sie früher zu verachten glaubte, war er im Augenblick genau das, was sie brauchte.
“Und sie wird immer da sein. Genau das wirst du bei Rachel und Sean erleben.
Und nun bei Carly. Ihr gehört alle vier zusammen.”
Die Worte klangen noch in Gillian nach, bis sie Rachels Nummer wählte.
Von der Tür aus sagte Alex leise: “Shelby ist unten bei Joe und Loretta.” Er küsste ihre Wange, dann ließ er sie allein.
Seine Fürsorglichkeit war umwerfend.
Und als sie Rachel alles erzählte, reagierte die erst ungläubig, dann voller Interesse. “Das hast du doch befürchtet, als du im Tagebuch von dem Baby gelesen hast, oder?” fragte Gillian sie.
“Ja, aber ich wusste nicht, wie ich dir sagen sollte, dass du womöglich adoptiert worden bist.” Gillian spürte wieder die Liebe, die ihre große Schwester ihr ganzes Leben lang für sie empfunden hatte.
Rachel holte tief Luft. “Ich fühle mit dir, es muss schwer für dich sein.”
“Rachel, ich bin schockiert, aber…”
“Schätzchen, ich werde die erste Maschine nehmen, ich denke, du brauchst uns jetzt.”
“Mir reicht eigentlich die Bestätigung, dass du bereit wärest zu kommen”, sagte Gillian. “Ich hab dich sehr lieb.”
“Ich dich auch.”
Sean sagte das Gleiche, auch wenn er voller Empörung über alles war. Alex hatte Gillian geholfen zu begreifen, dass sich für sie nichts ändern würde, es sei denn, sie wollte es. Sean war ihr Bruder. Der, der sie gegen freche Nachbarjungs verteidigt hatte, ihr geduldig Nachhilfeunterricht in Mathematik gegeben hatte und der ihr Held gewesen war. Und das war er noch immer. Nichts hatte sich geändert.
“Wirst du nach dem Treffen mit Carly gleich wieder verschwinden?” fragte er, nachdem er sich eingehend über Carly informiert hatte.
“Ich verschwinde nicht einfach.” Gillian lachte. Wieso hatte er das gesagt?
Dass sie nach Hawaii gehen würde, hatte doch nichts mit Davonlaufen zu tun!
Sie zog es vor, frei zu sein, auch gefühlsmäßig. Sie war immer unterwegs, weil sie die Abwechslung liebte. “Es gibt keinen Grund zu bleiben, mein Job wartet auf mich.”
“Du bleibst aber bis zu unserem Treffen, oder?” fragte Sean.
„Ja , natürlich. “
Gillian hörte hinter sich ein Geräusch. Alex stand kurz in der Tür und machte eine entschuldigende Geste.
“Pass auf dich auf, kleine Schwester, ich hab dich lieb”, sagte Sean zum Schluss. “Wir sehen uns dann am Wochenende.”
Gillian versuchte, sich wieder zu sammeln, dann ging sie zu Alex ins Wohnzimmer.
Er schaute von seiner Zeitung auf. “Na, nicht so schlimm, oder?”
“Nein, sie sind wunderbar”
Alex stand auf. “So, wie du es dir gedacht hast, nicht?”
„Ja. Genau.”
Er liebkoste ihren Nacken. “Komm mit.”
Noch für eine Weile würde sie sonst wohin mit ihm gehen. Gillian lehnte sich an Alex, um seine Wärme zu spüren. “Möchtest du etwas?” fragte sie leise.
Er fuhr mit seinen Händen unter ihr Oberteil. ja, dich”, murmelte er und küsste sie voller Verlangen.
12. KAPITEL
Es gibt keinen Grund zu bleiben.
Zwei Tage waren vergangen, seitdem Alex zufällig Gillians Worte mitgehört hatte, aber sie schmerzten ihn noch immer.
Sein ganzes Leben lang hatte er alles analysiert, doch plötzlich ging es nur noch um Gefühl. Und das musste er nicht lange analysieren. Ihm war klar, dass er Gillian liebte. Seit wann, das wusste er nicht. Vielleicht schon immer, und er hatte es nur nicht erkannt.
Er wich ein paar Studenten aus, die sich unterhielten, und entdeckte Gillian, die in schwarzen Jeans und schwarzem Pulli neben seinem Wagen wartete. Joe hatte sie abgesetzt, damit sie mit Alex zusammen Umzugskartons besorgen konnte.
Am Vortag hatte Alex zwischen allen häuslichen Pflichten angefangen, Sachen zu packen. Er hatte Umzüge nie gemocht, weil das in seiner Kindheit so oft vorgekommen war. Wenn es nach ihm ginge, wäre das der letzte Umzug seines Lebens. In ein Haus, in dem er seine Tochter großziehen und in dem er alt werden würde. Das war es, was er sich wünschte. Aber allein? Würde es je noch ein anderes Kinderlachen als das von Shelby darin geben?
Gillian winkte ihm aus der Ferne zu. Sobald sie auf Hawaii wäre, würden alle Gemeinsamkeiten beendet sein.
“Alex! ” rief eine männliche Stimme.
“Hallo, Grant. Hör mal, wenn es wieder um ein Date gehen sollte…“
“Nein, keine Sorge.” Beide Männer
Weitere Kostenlose Bücher