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Eins, zwei, drei und du bist frei

Eins, zwei, drei und du bist frei

Titel: Eins, zwei, drei und du bist frei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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fragte ich Lula.
    »Wer? Jackies Freund? Nichts Besonderes. Kommt und geht. Dealt ein bißchen.«
    »Wie heißt er?«
    »Cameron Brown. Auf dem Straßenstrich nennen sie ihn alle nur Maggot. Das läßt tief blicken, finde ich.«
    »Traust du ihm zu, daß er einfach so mit Jackies Auto abhaut?«
    »Ohne weiteres.« Lula reihte sich wieder in den Verkehr ein. »Du bist hier die Expertin im Aufspüren. Was sollen wir als nächstes machen?«
    »Wir machen weiter wie bisher«, sagte ich. Durch die Gegend gondeln. Die Orte auskundschaften, an denen Brown sich normalerweise rumtreiben würde.
    Zwei Stunden später verpaßte Lula im Regen plötzlich eine Kreuzung, und bevor wir den Irrtum korrigieren konnten, befanden wir uns unten am Flußufer, schlängelten uns zwischen Hochhäusern hindurch.
    »Das wird mir langsam unheimlich«, sagte Lula. »Es geht mir ja schon auf die Augen, nach dieser blöden Karre zu gucken, aber hier komme ich mir nun wirklich total verloren vor.«
    »Nicht nötig«, sagte ich. »Wir sind immer noch in Trenton.«
    »Na gut, aber in diesem Teil von Trenton bin ich noch nie gewesen. In einer Gegend, in der auf die Häuserwände keine Sprüche gesprüht sind, fühle ich mich einfach nicht wohl. Guck dir das doch an. Keine brettervernagelten Fenster, kein Müll in der Gosse, keiner von unsereins, der hier seinen Bruch auf der Straße verhökert. Ich verstehe nicht, wie man so leben kann.« Sie sah mit zusammengekniffenen Augen in den Regen und lenkte den Wagen auf einen Parkplatz. »Ich kehre um«, sagte sie. »Ich fahre zurück ins Büro, da werde ich mich über die restlichen Hot Dogs hermachen, und dann widme ich mich wieder der Aktenablage.«
    Mir war es recht, denn bei strömendem Regen durch irgendeinen Slum spazierenzufahren, zählte nicht gerade zu meinen Lieblingsbeschäftigungen.
    Lula glitt schwungvoll an einer Reihe parkender Autos vorbei – und da stand er vor uns, der Chrysler.
    Wir saßen beide wie gelähmt, trauten kaum unseren Augen. Da hatten wir mühsam alle möglichen Straßen und Wege abgesucht, dabei stand das Auto hier an dieser unmöglichen Stelle, wo man es nie vermutet hätte.
    »Scheißkerl«, sagte Lula.
    Ich betrachtete das Gebäude am Rand des Parkplatzes. Acht Geschosse, ein riesiger, einfallsloser Klotz mit Isoverglasung. »Sieht aus wie ein Wohnhaus.«
    Lula nickte, und wir widmeten unsere Aufmerksamkeit wieder dem Chrysler, nicht gerade erpicht darauf, ihn zu untersuchen.
    »Wir sollten ihn uns wenigstens mal ansehen«, sagte Lula schließlich.
    Wir taten beide einen tiefen Seufzer und stiegen aus dem Firebird. Der Regen hatte sich zu einem Nieselregen verflüchtigt, und die Temperatur war gefallen. Die Kälte drang durch meine Haut bis unmittelbar zu meinen Knochen vor, und die Aussicht, Cameron Brown tot im Kofferraum von Jackies Auto vorzufinden, verhinderte jedes warme Gefühl im Bauch.
    Ängstlich schauten wir durch die Fenster und probierten die Türen. Die Türen waren verschlossen. Das Innere des Wagens war leer. Kein Cameron Brown. Keine offenkundigen Hinweise – zum Beispiel Notizen, die detailliert Aufschluß über Browns letzte Stunde gegeben hätten, oder Straßenkarten, die mit einem großen hellroten Kreuz an der bewußten Stelle markiert waren. Lula und ich trafen uns hinten, standen nebeneinander und sahen auf den Kofferraum hinab.
    »Blut tropft jedenfalls keins raus«, stellte Lula fest. »Schon mal ein gutes Zeichen.« Sie ging zurück zu ihrem Wagen und kam mit einem Brecheisen wieder. Sie schob es unter die Kofferraumklappe des Chryslers und stemmte die Klappe hoch.
    Ersatzreifen, eine schmutzige gelbe Decke und ein paar verschmierte Handtücher. Von Cameron Brown keine Spur.
    Lula und ich stießen beide gleichzeitg zischend die Luft aus.
    »Wie lange ist Jackie schon mit dem Typen zusammen?« fragte ich.
    »Ungefähr ein halbes Jahr. Jackie hat kein Glück bei den Männern. Will nicht wahrhaben, was Sache ist.«
    Lula warf das Brecheisen auf ihren Rücksitz, und wir beide stiegen wieder in den Firebird ein.
    »Und was ist diesmal Sache?« fragte ich.
    »Dieser Maggot ist ein Schnorrer vor dem Herrn. Erst schickt er Jackie anschaffen, dann benutzt er ihr Auto, um seine Dealergeschäfte abzuwickeln. Er könnte sich ja auch ein eigenes Auto kaufen, aber er benutzt Jackies, weil alle Welt weiß, daß sie eine Nutte ist. Wenn die Bullen ihn filzen und Zeug in seinem Kofferraum finden, braucht er nur zu sagen, er wüßte nicht, wie das da

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