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Eins, zwei, drei und du bist frei

Eins, zwei, drei und du bist frei

Titel: Eins, zwei, drei und du bist frei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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und an mal einen Schluck genommen hätte.«
    Jackie legte an, als wollte sie erneut ein paar Salven auf die Leiche abfeuern.
    »Hör auf«, sagte Lula. »Ich höre Polizeisirenen.«
    Wir standen still und lauschten auf das Sirenengeheul.
    »Hier lang!« sagte Lula. »Rette sich, wer kann!«
    Wir liefen zu unseren Wagen, fuhren gleichzeitig los und wären beinahe alle drei zusammengestoßen, als wir vom Platz fegten.

7
    Jackie, Lula und ich kamen auf dem Parkplatz von Dunkin Donuts wieder zusammen, einige hundert Meter von den RiverEdge Apartments entfernt. Wir stellten die Wagen nebeneinander ab und hielten Kriegsrat.
    »Ich brauche einen Doughnut«, sagte Jackie. »Einen von diesen besonders schönen mit den bunten Schokoladenstreuseln oben drauf.«
    »Du brauchst was anders als einen Doughnut«, sagte Lula zu ihr. »Du brauchst einen Psychiater. Du tickst doch nicht mehr ganz richtig. Du hast gerade auf einen Toten geschossen. Was hast du dir bloß dabei gedacht?«
    Jackie kramte in ihren Taschen nach Kleingeld für Doughnuts. »Ich darf schießen, auf wen ich will.«
    »Von wegen«, sagte Lula. »Es gibt Regeln. Der Mann war bereits tot, und du hast damit deine Mißachtung gegenüber einem Verstorbenen bewiesen.«
    »Der Verstorbene hatte keine Achtung verdient. Er hat mein Auto geklaut.«
    »Jeder Mensch hat Achtung verdient, wenn er tot ist«, sagte Lula. »Das ist die Regel.«
    »Wer sagt das?«
    »Gott sagt das.«
    »Sag bloß? Dann hat Gott keine Ahnung von Regeln. Die Regel taugt nämlich einen Dreck.«
    Lula stemmte die Fäuste in die Hüften, und ihre Augen traten wütend hervor. »Red nicht so von Gott, du dumme Nutte! Ich lasse nicht zu, daß du Gott lästerst.«
    »Aufhören!« unterbrach ich. »Was ist mit der Polizei?«
    »Was soll schon sein?« fragte Jackie.
    »Wir müssen die Polizei holen.«
    Jackie und Lula sahen mich an, als käme ich vom Mars.
    »Cameron Brown wurde ermordet. Bevor Jackie Schweizerkäse aus ihm gemacht hat. Wir können Brown nicht einfach neben dem Müllcontainer liegen lassen«, klärte ich die beiden auf.
    »Da mach dir mal keine Sorgen«, sagte Lula. »Wahrscheinlich wimmelt es da längst von Bullen. Die werden Cameron schon finden. Er liegt für alle sichtbar im Freien.«
    »Mag ja sein, aber wer auf Tote schießt, macht sich auch strafbar. Wir gelten als Komplizen, wenn wir das nicht melden.«
    »Ich gehe nicht zur Polizei«, sagte Jackie. »Auf keinen Fall.«
    »Es wäre nur vernünftig«, sagte ich.
    »Schön dumm wär’s«, sagte Jackie. »Scheiß drauf.«
    »Stephanie hat recht«, sagte Lula zu Jackie. »Mit den ganzen Drogen und dem Alkohol im Gehirn weißt du gar nicht mehr, was vernünftig ist. So wie die ganzen Drogen und der Alkohol schuld daran sind, daß du Gott gelästert hast. Du mußt unbedingt was dagegen tun. Du mußt einen Entzug machen.«
    »Ich brauche keinen Entzug«, sagte Jackie.
    »Doch«, sagte Lula.
    »Nein.«
    »Doch.«
    »Ich kenn dich«, sagte Jackie. »Seit du selbst anständig geworden bist, versuchst du dauernd, mich auf Entzug zu bringen. Du willst mich doch nur reinlegen.«
    »Worauf du einen lassen kannst«, sagte Lula. »Entweder machst du einen Entzug, oder wir bringen dich in den Knast.« Lula sah mich an. »Stimmt’s?«
    »Ja«, sagte ich. »Stimmt genau.« Das hätte das Gericht sowieso veranlaßt. Vielleicht würde die Klinik in der Perry Street das besser erledigen.
    Es fing mit einem höflichen Klopfen an der Tür an, und als ich nicht öffnete, wurde aus dem Klopfen ein Hämmern. Ich schaute durch den Türspion und sah Morelli auf und ab gehen und vor sich hin schimpfen. Er wandte sich um und schlug noch mal mit der Faust gegen die Tür.
    »Jetzt komm schon, Stephanie«, sagte er. »Werd endlich wach. Steh auf und komm an die Tür.«
    Es war halb neun, und ich war seit einer Stunde wach. Ich hatte geduscht, mich angezogen und frühstückte gerade. Ich ging nicht an die Tür, weil ich keine Lust hatte, mit Morelli zu reden. Vermutlich kam er gerade von den RiverEdge Apartments.
    Ich hörte ihn am Türschloß rumoren. Das Türschloß sprang auf, dreißig Sekunden später hatte er den Riegel geknackt. Meine Wohnungstür wurde geöffent, aber hing noch an der Vorhängekette fest.
    »Ich weiß, daß du da bist«, sagte Morelli. »Ich kann dein Schampoo riechen. Mach auf, oder ich komme mit einem Bolzenschneider wieder.«
    Ich legte die Vorhängekette ab und machte die Tür auf. »Und was jetzt?«
    »Wir haben Cameron Brown

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