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Eins, zwei, drei und du bist frei

Eins, zwei, drei und du bist frei

Titel: Eins, zwei, drei und du bist frei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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Batmobil.«
    »Ist es aber nicht. Batman fährt keinen BMW. Ich kann Sie unmöglich damit fahren lassen. Sie müssen schon mit mir kommen.«
    Mo hielt eine Plastiktüte in der einen und eine turmhohe Sprühdose Tränengas in der anderen Hand. Er kniff die Augen zusammen und richtete die Sprühdose auf mich. »Zwingen Sie mich nicht.«
    Ich habe Leute mit Tränengas in den Augen erlebt. Es ist kein Vergnügen. »Der mit dem BMW ist James Bond«, klärte ich ihn auf. »Dann gute Fahrt.«
    »Natürlich«, sagte er. »Bond.«
    Mit diesen Worten stieg er ein und brauste los.
    Ranger kam im Spurt um die Ecke gerast und blieb mitten auf dem Gehsteig stehen, um nur noch die Rücklichter seines BMWs in der Nacht verschwinden zu sehen. »Mo?«
    Ich nickte und schlug den Kragen hoch.
    »Ich hoffe, du hast eine gute Entschuldigung dafür, daß du ihn nicht abgegriffen hast.«
    »Seine Tränengasdose war größer als meine.«
    Wir standen eine Weile in der Gegend rum, starrten in den Nebel, aber Rangers Auto tauchte nicht wieder auf.
    »Ich werde ihn wohl umbringen müssen«, stellte Ranger in sachlichem Tonfall fest.
    Erst hielt ich das für einen Witz, aber bei Ranger wußte man nie.
    Einmal hatte ich ihn gefragt, wieso er sich so teure Autos leisten könne, und er hatte mir geantwortet, er hätte ein paar günstige Investitionen getätigt. Ich wußte nicht, was er damit meinte. Geschäfte auf dem Geldmarkt kamen mir irgendwie zu popelig für Ranger vor. Wenn ich mal eine gewagte Vermutung über Rangers Anlagegeschäfte anstellten dürfte, würde ich eher auf Schiebereien mit ausländischen Waffenhändlern tippen, die über gute Beziehungen verfügen.
    »Bist du auf irgend etwas Ungewöhnliches in dem Laden gestoßen?« fragte ich ihn. »Eine Leiche zum Beispiel?«
    »Nichts. Er muß dich auf der Straße gesehen haben. Er hat sich nicht einmal mehr Zeit genommen, die Hintertür zu verschließen. Ist einfach so mir nichts dir nichts abgehauen.«
    Auf dem Weg zu meinem Wagen gab ich Rangers neuesten Stand in Sachen Cameron Brown und RiverEdge Apartments durch. Dann erzählte ich ihm von Jackie, die Mo auf der Montgomery Street gesehen hatte, als er gerade aus einem Haus trat. Und ich sagte ihm noch, ich hätte das ganze Gebäude abgesucht, aber nichts gefunden.
    Ranger sah auf mein ungepflegtes Haar und das rote Baumwollnachthemd herab, das unter meiner Jacke hervorschaute. »Was soll das denn darstellen?«
    »Ich war in Eile.«
    »Wenn du weiter so rumläufst, bringst du uns Kopfgeldjäger noch in Verruf.«
    Ich schloß die Beifahrertür für Ranger auf, kletterte hinters Steuerrad und ließ den Motor an. »Wohin?«
    »Montgomery Street.«
    Das wäre auch meine erste Wahl gewesen. Ich hatte das Motorengeräusch des abfahrenden BMW verfolgt. Mo hatte sich nach Südosten abgesetzt, Richtung Montgomery Street.
    »Keiner zu Hause«, sagte Ranger, nachdem er die Tiefgarage abgegangen war.
    »Wir könnten solange warten.«
    »Meine Liebe, ich weiß nicht, wie ich dir das beibringen soll, aber wir sind nicht gerade unauffällig. Eine Überwachung mit diesem Wagen anzustellen ist wie mit Elefanten auf Mäusejagd gehen.«
    Dann eben nicht. Von mir aus. Mir war kalt, ich war naß, und ich war müde. Ich wollte nach Hause und mich in mein warmes, schnuckliges Bett verkriechen und bis zum Sommer durchschlafen.
    »Was jetzt?« fragte ich.
    »Du kannst mich Twelfth, Ecke Major rauslassen.«
    Niemand wußte, wo Ranger eigentlich wohnte. Ich hatte Norma einmal gebeten, seinen Namen in den Computer bei der Zulassungsstelle einzugeben, aber die Adresse war ein leeres Grundstück, wie sich herausstellte.
    »Das war doch nicht ernst gemeint, daß du ihn umbringen willst, oder?« fragte ich, während sich der Buick lärmend Twelfth Street näherte.
    »Wer einen Achthundertfünfziger Ci klaut, gehört erschossen.«
    »Es ist immerhin Onkel Mo.«
    »Onkel Mo ist ein Irrer«, sagte Ranger.
    »Ja, aber der Irre gehört mir. Ich wäre dir dankbar, wenn du so lange damit wartest, bis ich ihn übergeben und ein paar Dinge geklärt habe.« Zum Beispiel, wer Ronald Anders umgebracht hat.
    »Kollegiale Rücksichtnahme.«
    »Genau.«
    »Hast du irgendwelche Hinweise?«
    »Keine.«
    »Dann arbeiten wir ab jetzt zusammen«, sagte Ranger. »Ich hole dich morgen um fünf Uhr ab.«
    »Fünf Uhr morgens?«
    »Was dagegen?«
    »Nein. Nichts dagegen.«
    Trenton ist unheimlich um drei Uhr nachts, verlassen und vorstädtisch, der Rhythmus der Stadt hinter schwarzem Glas

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