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Eins, zwei, drei und du bist frei

Eins, zwei, drei und du bist frei

Titel: Eins, zwei, drei und du bist frei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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»Mister Cluck wird seinen entzückenden Hühnerpopo jetzt leider Richtung Kittchen bewegen müssen. Dabei wollen wir ihm ein bißchen behilflich sein. Was sagen Sie dazu?«
    »Die beiden sind verrückt«, sagte Stuart zu der Frau in der Cluck-in-a-Bucket-Uniform. »Die beiden sind auf der Pirsch. Sie lassen mich nicht in Ruhe. Ich habe schon den letzten Job verloren, weil sie mich andauernd belästigt haben.«
    »Lauter gequirlte Hühnerscheiße«, sagte Lula. »Wenn wir Pirschjagd machen würden, dann jedenfalls nicht auf einen Hühnchendarsteller, der für weniger als den Mindestlohn arbeitet.«
    »Entschuldigen Sie bitte«, sagte ich, drängte Lula beiseite, von Stuart weg, und wandte mich mit der einnehmenden Macht meines professionellsten Lächelns der jungen Frau mit den Hüten zu. »Mr. Baggett hat leider eine Kautionsvereinbarung verletzt und muß sich neu mit dem Gericht absprechen.«
    »Harry«, rief die junge Frau und winkte einem Mann hinter der Theke zu. »Ruf die Polizei.«
    »Verdammt« sagte Lula. »Ich mag es nicht, wenn die Leute die Polizei rufen.«
    »Sie machen alles kaputt«, sagte Stuart zu mir. »Warum lassen Sie mich nicht in Ruhe? Wer soll denn jetzt Mr. Cluck spielen, wenn Sie mich verhaften?«
    Ich zog die Handschellen aus der Tasche. »Machen Sie es mir nicht schwer, Stuart.«
    »Sie können Mr. Cluck doch keine Handschellen anlegen!« sagte Stuart. »Was sollen denn die Kinder denken?«
    »Ich würde mich keinen großen Hoffnungen hingeben, daß sie Ihnen eine Träne nachweinen«, sagte Lula. »Sie sind nicht der Nikolaus. In Wahrheit sind Sie ein Jammerlappen, der ein billiges Kostüm trägt.«
    »Das Ganze ist doch nicht weiter wild«, sagte ich so ruhig wie möglich zu Stuart. »Ich werde Ihnen Handschellen anlegen und Sie abführen, und wenn wir das schnell und ruhig hinter uns bringen, dann wird es keinem auffallen.«
    Ich machte Anstalten, Stuart die Handschellen anzulegen, aber er stieß mich mit seinen Hühnerflügeln beiseite. »Lassen Sie mich in Ruhe«, sagte er und schlug mir die Handschellen aus der Hand, so daß sie in hohem Bogen durch den Raum flogen. »Ich gehe nicht ins Gefängnis!« Er holte die Plastikflaschen mit Senf und Spezialsoße vom Gewürzregal und rief: »Keinen Schritt näher!«
    Ich hatte mein Tränengas und die Schreckschußpistole dabei, aber es schien mir ein unangemessenes Aufgebot gegen ein mit Spezialsoße bewaffnetes Hühnchen.
    »Ich habe nicht den ganzen Tag Zeit«, sagte Lula zu Stuart. »Ich wollte eigentlich nur ein Brathähnchen holen und dann zurück zur Arbeit, aber Sie halten mich auf. Nehmen Sie diese albernen Spritzflaschen weg.«
    »Unterschätzen Sie die Spritzflaschen nicht«, sagte Stuart. »Damit läßt sich eine Menge Schaden anrichten.« Er hielt die rote Flasche hoch. »Sehen Sie die hier? Das ist nicht einfach bloß irgendeine Spezialsoße. Die hier ist extra scharf.«
    »Ach I«, sagte Lula. »Ich glaube, der Junge hat zu viel Aerosol geschnüffelt.«
    Lula trat einen Schritt auf Stuart zu, und – Klatsch! – spritzte er einen Schuß Senf auf ihre Brust ab.
    Lula blieb abrupt stehen. »Was bilden Sie sich…«
    Platsch! Ein Spritzer Spezialsoße obendrein.
    »Hast du das gesehen?« sagte Lula, wobei ihre Stimme so schrill wie die von Minnimaus klang. »Er hat mich mit Spezialsoße bespritzt! Die Jacke kann ich in die Reinigung geben.«
    »Selbst Schuld, Dickerchen«, sagte Stuart. »Sie haben es so gewollt.«
    »Jetzt reicht’s«, sagte Lula. »Platz da! Ich bringe ihn um.« Sie stürzte sich auf Stuart, die Hände nach dem Hühnerhals ausgestreckt, rutschte auf einem Flatschen Senf aus, der aus der Flasche getropft war, und landete auf ihrem Hintern.
    Stuart rannte los, boxte sich zwischen Tischen und Gästen einen Weg frei. Ich rannte hinter ihm her und fing ihn mit einem Hechtsprung ein. Wir beide gingen in einer Wolke aus Hühnerfedern zu Boden, Stuart seine Soßenflaschen ausquetschend, ich fluchend und mit den Armen fuchtelnd. Wir wälzten uns eine Ewigkeit auf dem Boden, bis ich schließlich etwas zu fassen bekam, das mal kein Körperteil von einem künstlichen Hühnchen war.
    Ich lag bäuchlings auf Mr. Cluck und verdrehte ihm nach dem Vorbild von Max und Moritz die Nase, als ich plötzlich starke Hände spürte, die mich hochhoben und mich zwangen, den Nasengriff zu lösen.
    Das eine Paar Hände gehörte Carl Costanza, das andere einem Polizisten, den ich vom Sehen her kannte, aber dessen Namen ich nicht

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