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Einsam, zweisam, dreisam

Einsam, zweisam, dreisam

Titel: Einsam, zweisam, dreisam Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thommie Bayer
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vorsichtig seine Finger wandern. Da ist es naß. Auch ihre Hand ist dort geblieben. Als konkurrierten sie um den Eingang, irren sie übereinander, verschränken sich und führen eine die andere hierhin und dorthin.
    Reginas andere Hand liegt auf seinem Rücken. Ab und zu verstärkt sie den Druck und läßt dann wieder los. Und ab und zu streicht die Hand flüchtig nach unten, um gleich wieder zurückzukehren.
    Ihr Unterkörper zuckt manchmal nach der Seite, und es ist, als müßten sie ihn beide mit den Händen wieder einfangen. Sig ist an dem kleinen, nassen Hügelchen angelangt. Er umkreist und überfliegt es, und immer wieder kommt ihr Finger dazwischen, drängt ihn weg, holt ihn her, drückt ihn an das Hügelchen und verschwindet in der Tiefe auf der Suche nach neuer Feuchtigkeit. Das Zucken kommt immer öfter. Manchmal scheint es, als springe sie von seinen Knien, als sie plötzlich ihre Lippen von seinen reißt, tief keuchend Atem holt und sagt: «Moment. Stopp.»
    Sig fühlt sich außer Kontrolle. Sie hält seine Hand in ihrem Schoß fest und hindert sie an der Bewegung. Gleichzeitig hält sie ihn fest, als wäre das tatsächlich ein Henkel.
    «Was ist?» Seine Stimme klingt leise und verkratzt.
    Regina kommt langsam zu Atem und sagt: «Nichts, bloß Pause.»
    Wie erwachend sieht sie ihm in die Augen: «Es soll nicht schon gleich vorbei sein.»
    Sie rückt näher an ihn heran. Er müßte sich den Arm verrenken, wollte er jetzt den Finger an die alte Stelle legen.
    «Streichle mich da, wo’s ungefährlich ist», sagt sie.
    «Jetzt ist es aber nirgends mehr ungefährlich.»
    «Widersprich mir nicht», sagt sie und beißt ihn ins Ohr.
    Auch auf seiner Spitze glitzert ein Tropfen. Sie kniet sich vor ihn und küßt den Tropfen weg. Er sieht und fühlt ihre Brüste auf seine Schenkel fallen. Sie steht wieder auf und setzt sich, wie eben, auf ihn.
    «Vorsicht, Paradiesalarm», sagt sie.
    Er weiß nicht, wie ihm geschieht, traut sich nicht zu, einfach so, auf Befehl wieder herunterzukommen. Nervös fahren seine Hände über ihren Rücken, ihre Hüften und greifen fest in ihre Pobacken. Über die Außenseiten ihrer Oberschenkel her, die Innenseiten hin, den Schoß engräumig umgehend, läßt er seine gierigen Hände nach oben jagen. Regina fängt sie ein und stoppt die Raserei: «Nicht. Die Brüste sind direkt angeschlossen.»
    Er läßt die Hände fallen und sieht sie fast verzweifelt an: «Ich halte das nicht aus.»
    «Doch.»
    Sie lächelt dieses kleine Ein-Mundwinkel-Lächeln: «Es ist das erste Mal. Es soll nicht schon wieder zu Ende sein.»
    Sie steht auf, lehnt sich an die Brüstung und schaut auf die Lichtung.
    Er kann beim Anblick ihres Rückens und des frech zu ihm gestreckten Pos, unter dem ein kleines Stückchen dunkler Haare glitzert, nicht zur Ruhe kommen. Er schafft es aber auch nicht, einfach wegzusehen. Seine Hände klammern sich an die Bank, daß die Knöchel weiß hervortreten. Nach einiger Zeit dreht sie den Kopf zu ihm und sagt: «Bald kommen Schmetterlinge.»
    Sig antwortet nicht. Er ist so angespannt, so kurz vor dem Durchgehen, daß er die warme Frühlingsluft auf seiner Haut wie hundert Hände spürt. Hundert Hände, die ihn nicht beruhigen.
    Still steht Regina da und bietet ihm diese unglaubliche Aussicht. Endlich schließt er die Augen, weil er sich anders nicht zu helfen weiß. Nach einer Weile läßt das Fliegen und Rasen in seiner Mitte nach. Er läßt die Augen geschlossen.
    «Warum stehst du einfach so frei vor mir da, machst mich wahnsinnig und genierst dich kein bißchen?»
    Seine Stimme klingt resigniert, noch ist das Toben nicht abgeklungen. Aber die geschlossenen Augen helfen. Er hört sie sagen:
    «Mein Körper und ich sind befreundet. Ich hab keinen Grund, mich zu schämen.»
    «Nein», sagt er, «den hast du wahrlich nicht.»
    Sie bleiben so. Reginas Augen streifen über die Lichtung, und seine sind geschlossen. Das einzige, was zu hören ist, sind flüsternde Waldgeräusche.
    «Komm jetzt», sagt sie irgendwann.
    Er öffnet die Augen und stellt sich neben sie.
    «Nein, komm hinter mich», sagt sie leise und schiebt ihn, ohne herzusehen, mit dem Arm von der Brüstung. «Geh in mich rein.»
    Er muß leicht in die Knie gehen. Vorsichtig, mit kleinen Bewegungen, kommt er immer tiefer, bis er ihre kühle Haut an seinen Lenden spürt. Sie hat ihm mit der Hand geholfen, ihn sanft und ohne sich umzudrehen geführt. Jetzt geht ihre Hand nach vorn. Sie berührt sich selbst. Mit einer

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