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Einsam, zweisam, dreisam

Einsam, zweisam, dreisam

Titel: Einsam, zweisam, dreisam Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thommie Bayer
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scheu den Blick. Sie könnte die Augen öffnen und sehen, daß er ausgerechnet da hinschaut.
    Ihr Körper ist zart. Zarter, als er ihn sich dachte und ganz ohne Ecken. Jede Linie an ihr ist weich, mild und rund. Ihre Haut hat überall dieselbe leichte Bräune von Gesicht und Händen. Ein Ton wie bleicher Milchkaffee. Ihre Brüste hat er nicht so groß erwartet an diesem feinen Körper.
    Eine etwas dunklere Linie geht quer über ihren Bauch. Die klassische Sitzfalte, die Anfängern beim Aktzeichnen solche Schwierigkeiten macht. Um ihren Hals liegt eine dünne Goldkette, die ihm bisher noch nicht aufgefallen ist. An der Kette hängt ein fingernagelgroßer Opal schon fast zwischen ihren Brüsten.
    «Hab keine Angst, ich laß die Augen zu», sagt sie leise.
    Woher hat sie diesen Mut? Wie schafft sie es, sich einfach betrachten zu lassen, ohne selber zu prüfen, wie und wohin der Betrachter schaut? Sie kann noch nicht mal mit Sicherheit wissen, daß es wirklich Sig ist, der da auf der Leiter steht und nicht irgendein Jäger oder Förster. Ihre Kleider liegen neben ihr. Obenauf ein Slip mit gelben, blauen, roten und grünen Sternchen, die sich zum schmalen Teil hin verdichten, als sprühten sie von dort heraus.
    «Zieh dich auch aus. Ich laß noch die Augen zu.»
    Er zerrt und rupft sich die Kleider ab, als wisse er nicht, wie das geht. Ein Wunder, daß er nicht Knöpfe oder Schnürsenkel ab fetzt. Die Geräusche, die das macht, sind ihm unangenehm. Das Flutschen des Gürtels durch die Schnalle, das Klimpern der Schlüssel in der Hosentasche. Um davon abzulenken, fragt er: «Warum bist du vorausgegangen?»
    «Ich wollte mich ein bißchen freuen», sagt sie einfach.
    Das leise Lachen in ihrer Stimme macht ihn diesmal nicht unsicher.
    Der Hochsitz ist fast ganz von Bäumen eingerahmt, so daß ein warmes Halbdunkel in dem kleinen Raum herrscht.
    «Schöner Mann», sagt Regina mit ernsten Augen, aber diesem leichten Hüpfen in der Stimme.
    Er hat sich neben sie gesetzt und ihre Hand genommen: «Das wüßt ich aber.»
    Um nicht für eitel gehalten zu werden, hat er sich angewöhnt, alles was einem Kompliment nur ähnelt, rüde abzuschmettern.
    «Das wüßtest du mit Sicherheit nicht.» Ihre Antwort klingt leicht verärgert.
    « Du bist schön. Wunderschön bist du», sagt er.
    Mit der freien Hand versucht er die Erektion zu verstecken. Ein bißchen lächerlich kommt er sich schon vor mit diesem Pfeil, der da von ihm hochragt. Vielleicht wollen es die Männer deshalb immer in der Frau verstecken? Weil es ihnen ein bißchen peinlich ist.
    Das Verstecken mit der Hand jedenfalls funktioniert nicht. Viel zu hoch schwebt die Hand in der Luft. Um einiges zu weit vom Körper entfernt, um unauffällig zu sein. Regina lächelt auf die kleine Szene herab.
    «Nicht, daß ich es nicht ahnte, aber was versteckst du da?»
    «Wenn du’s weißt, wieso fragst du?» Der Spott in ihrer Stimme verletzt ihn.
    «Vielleicht, weil ich gern wüßte, wie du dazu sagst.»
    «Wozu?»
    «Zu dem Ding da.»
    Sigs Hand sinkt langsam nach unten. Soviel Interesse hält das Ding nicht im Stand aus.
    «Sagen wir, es ist der Henkel zum Wegschmeißen.«
    «Wie bitte?»
    «…»
    Der Grund, es zu verstecken, ist weggefallen, und Sig legt die Hand in den Nacken.
    «Ich wollte doch nur, daß du die Hand da wegnimmst», sagte Regina, «du sollst so nackt sein wie ich.»
    Sie legt eine Hand um seine Schulter und die andere an seinen Kopf. Sie dreht sich zu ihm und zieht ihn zu sich. Ihre Zunge ist das erste, was er spürt. Erst werden seine Lippen aufgestoßen, dann seine Zähne. Er spürt den Weg ganz deutlich, den sie in sein Inneres nimmt. Durch alle Winkel seines Mundes stöbert diese freche, bewegliche Zunge. Er fühlt ihre Lippen auf seinen. Sie sind sehr weich. Rosenblätter, denkt er, wie ich dachte.
    Seinen Mund mit ihrem festhaltend, steht sie vorsichtig auf, dreht sich in der Hüfte und setzt sich auf ihn. Er spürt ihre Brustspitzen an seiner Haut. Sein Herz hämmert einen schnellen Rhythmus in den Hals. Nun setzt sie beide Handflächen in seinen Achselhöhlen an, um langsam seitlich herabzustreichen. An den Hüften angelangt, machen ihre Hände ein V über seine Pobacken, bis die Bank sie aufhält. Dann faßt sie nach seinen Armen, die links und rechts auf die Bank gestützt, nur aufs Abgeholt-Werden gewartet haben. Sie nimmt seine Hände, legt eine auf ihre Brust und die andere sanft in ihren Schoß.
    Er spreizt seine Knie und damit auch sie und läßt

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