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Einsame Herzen

Einsame Herzen

Titel: Einsame Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Desiree Cavegn
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befreien, doch Danielle packte seine Hände und hielt sie fest.
Aus tränennassen Augen blickte sie flehend zu ihm auf. "Du musst mir helfen, Darko. Hilf mir! Bitte hilf mir!"
"Danielle!" Nun schwang hörbare Furcht in seiner Stimme. "Was zum Teufel ist los mit dir? Was..."
"Du musst Louise finden. Meine Kleine!"
Danielle gab Darkos Hände frei und warf sich mit einem Aufschluchzen um seinen Hals. Seine Arme schlossen sich sofort um sie. Er drückte sie in ihrem dicken Wintermantel fest an sich.
"Was ist mit Louise?", fragte er, plötzlich ganz ruhig, ganz gefasst.
Seine beherrschte Stimme und seine schützende Umarmung halfen Danielle, wieder klar zu denken.
"Ich weiss nicht, wo sie ist, Darko. Wir wollten gerade Abendessen, ich habe Emma gebeten, Louise zu rufen. Louise hat draussen gespielt, doch auf unsere Rufe hat sie nicht reagiert. Ich habe keine Ahnung, wo sie ist. Sie könnte überall hier draussen sein. Ich weiss nicht, wo ich zu suchen beginnen soll. Ich weiss überhaupt nicht, was ich tun soll."
Nun fiel Danielle doch wieder in ein bitterliches Schluchzen. "Ich habe solche Angst, Darko. Ich habe solche Angst!"
"Ich sage dir, was wir tun werden." Seine Stimme war nichts mehr als ein tiefes, beruhigendes Murmeln an ihrem Ohr, wie das Plätschern eines Wasserfalls. "Ich verständige Bär. Ich kann gut Spuren lesen, Bär noch besser. Zusammen werden wir sie finden, Danielle. Ganz bestimmt."
Danielle umfasste seine Schultern, klammerte sich an ihn wie eine Ertrinkende. "Oh, Darko, ich halte das nicht aus!"
"Wir finden sie, Danielle. Du weisst, wie Kinder sind. Plötzlich sehen sie etwas, das sie interessiert, verfolgen eine heisse Spur und im nächsten Moment wissen sie nicht mehr, wo sie sind, haben die Orientierung verloren. So etwas kommt immer wieder vor."
Darko löste sich sanft aber bestimmt aus Danielles Umklammerung. "Ich hole meine Taschenlampe, dann gehe ich sofort zu Bär."
"Ich komme mit", sagte Danielle zitternd.
"Nein, das ist keine gute Idee. Bär und ich wissen, was wir tun, Danielle."
Was er dachte, aber nicht aussprach, war wohl, dass sie die beiden Männer bei ihrer Arbeit nur hindern würde.
Unentschlossen blickte Danielle zu Darko auf. Sie vertraute ihm, wollte aber trotzdem bei der Suche nach ihrer Tochter mit dabei sein. Sie konnte den Gedanken nicht ertragen, untätig in ihrem Haus zu sitzen, während Louise irgendwo da draussen kalt und zitternd auf die Hilfe ihrer Mutter wartete.
"Darko, ich möchte..."
Darko nahm ihre Hände, blickte ihr ernst ins Gesicht. "Ist Emma zu Hause, Danielle?"
Danielle zögerte. Emma, ihre arme Emma, die sie genauso ins Haus verbannt hatte, wie Darko es nun mit ihr tun wollte. Sie sah ihn seine blauen Augen, die sie nun besorgt aber trotzdem gefasst musterten. Langsam nickte sie.
"Gut. Dann hilfst du uns jetzt am meisten, wenn du nach Hause gehst und dich um Emma kümmerst. Auch sie wird sich Sorgen um Louise machen. Sie braucht dich jetzt, Danielle. Sie ist auf dich angewiesen, während Bär und ich... Wir wissen, was wir tun", versicherte Darko eindringlich.
Darkos ruhig, gefasste Art brachte Danielle schliesslich dazu, einzulenken. Sie nickte ergeben.
Darko drückte ihre Hände ein letztes Mal, wandte sich dann abrupt ab um seine Taschenlampe zu holen. Danach schlüpfte er hastig in Stiefel und Mantel. Danielle folgte ihm nach draussen. Schweigend ging sie hinter ihm her, als er die Richtung zu ihrem Haus einschlug. Nur schon auf diesem kurzen Weg fiel sie bedeutend hinter Darko zurück. Auf der Höhe ihres Hauses drehte sich Darko zu ihr um. "Wir schaffen das schon, Danielle. Wir bringen dir Louise zurück."
Dann erklomm er den Hang weiter, stapfte zu Bärs Haus hinauf, das einiges über dem ihren lag. Danielle blickte Darko nach, bis ihn die Dunkelheit verschluckte. Erst dann ging sie ins Haus zurück.

Danielle sass auf der Couch neben dem Feuer. Emma sass auf ihrem Schoss, hatte die Arme um ihren Hals geschlungen und drückte sich fest an sie. Danielle hatte sich bei ihr für ihre harschen Worte entschuldigt. Emma hatte ihr verziehen. Sie machte sich auch viel zu viele Sorgen um Louise, als dass sie beleidigt geschmollt hätte.
Danielle versuchte, Emma zuliebe ruhig zu bleiben, doch ihr Atem ging gepresst, sie zitterte leicht und durchlebte in Gedanken immer wieder die schrecklichsten Szenen. Sie versuchte, die unliebsamen Gedanken zu verdrängen, doch es gelang ihr kaum.
Wenn nur Darko und Bär endlich zurückkehren würden! Es waren bereits zwei

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