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Einsame Herzen

Einsame Herzen

Titel: Einsame Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Desiree Cavegn
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Stunden vergangen, seit sie aufgebrochen waren. Wenn ihnen nur nichts zugestossen war! Wer sonst sollte Louise finden, wenn nicht sie?
Nein, sie durfte solche schrecklichen Gedanken nicht zulassen. Sie musste positiv denken. Darko hatte ihr versprochen, Louise zurückzubringen. Er würde sie finden. Ganz bestimmt.
"Mama?", flüsterte Emma.
"Hm?"
"Es tut mir so leid."
"Was denn, Liebling?"
"Ich hätte nie ohne Louise ins Haus zurückkehren dürfen. Ich hätte auf sie war..."
"Emma! Es ist nicht deine Schuld, dass sich Louise davongestohlen hat! Es ist nicht deine Schuld, dass Louise verschwunden ist, hörst du?"
"Aber ich..."
"Du kannst nichts dafür! Louise weiss genau, wie weit sie sich vom Haus entfernen darf. Sie muss die Giebelspitze immer sehen können, das haben wir abgemacht. Es ist nicht deine Schuld, Emma."
Danielle strich Emma sanft über den Rücken. Erst jetzt merkte sie, dass auch Emma zitterte. Eng umschlungen hielte sie sich fest. Weitere Minuten verstrichen zäh und gnadenlos. Danielle dachte schon, es auf der Couch keine Sekunde länger mehr auszuhalten, als die Haustür plötzlich geöffnet wurde.
"Louise!" Mit einem Aufschrei sprang Emma von Danielles Schoss und hastete in den Korridor, aus dem schwere Schritte erklangen. Danielle erhob sich ebenfalls, doch plötzlich zögerte sie. Was, wenn....?
Doch da hörte sie Emmas erleichterten Aufschrei, der durchs ganze Haus hallte. Danielles Knie wurden weich vor Erleichterung. Sie schwankte den Männern mehr entgegen, als dass sie ging. Darko brachte Louise ins Wohnzimmer, Bär folgte ihm.
Darko trug Louise, die völlig erschöpft an seiner Brust lag. Sie war so müde, dass sie kaum noch die Augen offen halten konnte.
"Mama", hauchte sie schwach, so leise, dass ihre Stimme fast nicht zu hören war.
Ein Kloss löste sich aus Danielles Kehle. Mit einem Schluchzer der Erleichterung stürzte sie zu Darko, riss ihm Louise aus den Armen und drückte sie an sich. Sie presste Louise so fest an sich, als wolle sie sie nie wieder loslassen. Louise vergrub den Kopf zwischen ihren Brüsten und begann, ebenfalls leise zu weinen. Minutenlang war nichts zu hören, ausser den leisen Schluchzern von Danielle und Louise.
Schliesslich wurde Danielle wieder bewusst, dass Darko und Bär noch immer in ihrem Wohnzimmer standen.
"Ich bringe Louise zu Bett", flüsterte Danielle so erschöpft, als wäre sie eben zwei Stunden durch den Schnee gestapft und nicht die Männer.
Gefolgt von Emma drückte sie sich an ihnen vorbei und hastete in den ersten Stock. Emma und sie befreiten Louise aus ihren nassen Kleidern, rubbelten sie trocken und steckten sie in einen frischen Schlafanzug. Louise zitterte vor Kälte und Erschöpfung, als Danielle sie ins Bett legte. Emma legte sich neben ihre Schwester, drückte sie fest an sich, um sie mit ihrem Körper zu wärmen. Danielle zog die Decke über ihre beiden Töchter und meinte zu Emma, sie würde noch eine Bettflasche für Louise machen.
Sie verschwand, kehrte kurz darauf mit der Bettfalsche zurück, die sie Emma übergab. Louise war bereits eingeschlafen. Danielle küsste zuerst Louise, dann Emma auf die Stirn, ehe sie erschöpft und ausgelaugt ins Wohnzimmer zurückkehrte.
Darko hatte sich auf die Couch fallen lassen. Auch er sah ziemlich mitgenommen aus.
Danielle blickte sich um. "Wo ist Bär?"
"Schon gegangen. Er hat von deinem kalten Kartoffelstock gegessen, ehe er sich auf den Heimweg gemacht hat."
Danielle blickte zum Tisch, wo ein gebrauchtes Gedeck stand. Das Essen hatte sie vollkommen vergessen. Sie trat zu Darko, setzte sich neben ihn.
"Danke", flüsterte sie leise.
Er schüttelte nur den Kopf.
"Oh, Darko. Du weisst gar nicht, wie dankbar ich dir bin. Ich werde dir nie genug danken können für das...."
"Danielle", unterbrach er sie leise aber bestimmt. "Das war mein Job. Unser Job. Bär und ich sind die Einzigen, die Louise hier finden konnten, also haben wir nach ihr gesucht. Da ist nichts dabei."
"Nein, das..."
"Wären ich oder Bär mit einer Verletzung zu dir gekommen, hättest du dich doch auch um uns gekümmert, oder?"
Danielle zögerte. Langsam schüttelte sie den Kopf. "Das ist nicht dasselbe..."
"Antworte mir, Danielle. Du hättest es getan, nicht wahr?"
"Ja, aber..."
"Siehst. Hier oben tut jeder, was er am besten kann. So einfach ist das."
"Ach, Darko", hauchte Danielle, ungläubig, erleichtert und von grosser Dankbarkeit erfüllt.
Darko musterte sie. Sie erwiderte seinen Blick offen und empfänglich. Da legte er einen

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