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Einsame Spur (German Edition)

Einsame Spur (German Edition)

Titel: Einsame Spur (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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Angriff?« Falls ja, stand Judd bereit. Er konnte teleportieren und hoffentlich unterbrechen.
    In den Augen des Professors standen Qualen. »Nein. Die Dissonanz der Konditionierung – offensichtlich soll ich über solche Dinge nicht sprechen.« Er ließ die Hände sinken und atmete schwer. »Einerseits ist es äußerst schmerzhaft, aber andererseits bin ich mit den Jahren auch in gewisser Weise unsensibel dafür geworden.«
    »Denn ein Mann der Wissenschaft mag es nicht, wenn seine Gedanken beschnitten werden«, sagte Adria und goss ihm ein Glas Wasser ein. Er würde es weder Mut noch eine gefühlsmäßige Entscheidung nennen, doch auf seine eigene stille Art hatte er widerstanden. »Was glauben Sie, wird sich im nächsten Jahrzehnt Ihres Lebens zutragen?«
    Sein Blick war ganz ruhig, doch seine Antwort brutal: »Krieg.«
    Riaz blieb auf der Schwelle des Tagungsraums im Erdgeschoss des Art-déco-Hotels stehen. »Wo ist Bo?«
    Lisette sah von dem kleinen, ovalen Tisch auf, an dem sie saß. »Er ist vor einer Stunde zurück nach Venedig geflogen«, sagte sie mit ihrer klaren Stimme. »Es gab einen weiteren Versuch, Leute vom Bund zu entführen. Niemandem ist etwas geschehen, aber Bo wollte vor Ort sein. Er ist davon ausgegangen, dass es dir recht ist, wenn nur wir beide die letzten Details ausarbeiten.«
    »Natürlich«, sagte er, er würde sich später mit ihr über den Angriff unterhalten. Als Verbindungsfrau musste Lisette über die aktuellsten Entwicklungen im Bilde sein. »Bist du die Protokolle durchgegangen, die ich geschickt habe? Siehst du irgendwelche Probleme?«
    Lisette lächelte mild. »Willst du dich nicht setzen?«
    Er setzte sich ihr gegenüber und sah sie zum ersten Mal seit ihrer Ankunft richtig an. Die Wirkung war … ganz anders als erwartet. Die Anziehung, die sie auf ihn ausgeübt hatte, war nicht verschwunden, doch sie war in den Hintergrund getreten – er behielt einen klaren Kopf. Konnte tief durchatmen, denn auch der Wolf zerrte nicht an der Leine und wollte zu ihr. Still und aufmerksam lag er auf der Lauer.
    Lisette hob mit einer eleganten Geste die Hand, das goldene Armband glitt ein wenig nach unten. »Mit den Protokollen gibt es keine Probleme. Ich hätte dir das auch per E-Mail schreiben können, aber … ich wollte mit dir reden.«
    Er sah die Schatten unter ihren Augen, nahm die Blässe der Haut wahr, und sein Beschützerinstinkt meldete sich. »Was ist los?«
    »Entschuldige.« Sie schluckte und schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht, warum –« Wieder Kopfschütteln, dann verzog sie das Gesicht.
    »Hehe.« Er ging um den Tisch herum und setzte sich neben sie, nahm ihre Hände in seine. »Was ist denn los?«
    Sie brauchte ein paar Minuten, bis sie wieder sprechen konnte. »Seit einem Monat habe ich kein Wort mehr mit Emil gewechselt«, flüsterte sie mit roten Augen.
    »Ach, Lisette.« Er stand auf und zog sie in die Arme.
    Sie hielt sich an ihm fest. »Ich weiß nicht, warum ich mit dir so einfach darüber reden kann.« Sie war über sich selbst erstaunt. »Ich habe es sonst noch niemandem erzählt.«
    Riaz’ Wolf wusste, warum sich Lisette bei ihm so wohl fühlte, doch er wusste ebenso gut, dass sie nicht diejenige wäre, zu der er gehen würde, wenn er ähnlich verletzt wäre. Nur einer einzigen Person vertraute er genug, um alle Bedenken fallen zu lassen, sich schutzlos zu zeigen, nur einer einzigen vertraute der Wolf seine Geheimnisse an. Dieses Wissen fügte ein weiteres Teilchen in das Puzzle, stärkte das Band zwischen ihm und seiner Kaiserin.
    Er drückte Lisette noch einmal fest, ließ sie dann los und half ihr wieder auf den Stuhl. »Was ist passiert?«, fragte er, nachdem er ihr einen Kaffee geholt hatte. »Ihr seid doch verrückt nacheinander.«
    »Irgendetwas ist vorgefallen, und seitdem redet er nicht mehr mit mir«, sagte sie kaum hörbar. »Ich kann einfach nicht glauben, dass er eine Affäre hat, aber was sonst sollte es sein?« Sie wischte sich erneut die Tränen ab. »Dann habe ich gesagt, ich würde ihn verlassen, weil ich hoffte, der Schock würde ihn aufwecken und er würde mir sagen, was nicht mit uns stimmte … doch er sagte nur, dass er die Scheidung wolle.«
    Mercy war nicht im Geringsten erstaunt, als Riley mitten in der Nacht auftauchte, um sie bei ihrer Patrouille durch die Stadt zu begleiten. Ihre Leopardin lehnte sich zärtlich und spielerisch an seinen Duft. Rileys Berührung war vorsichtig, beinahe … zögernd.
    Sie neigte den Kopf auf die Seite

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