Einsame Spur (German Edition)
bewegten.
Matthias’ Hände strichen sanft über ihren Rücken. »Wir kommen zurecht. Wir vermissen dich – willst du uns nicht mal besuchen?«
»Ich kann nicht.« Noch nicht. »Vielleicht in ein paar Monaten …«
Matthias’ Kinn streifte ihr Haar. »Nur keinen Zwang.« Sie tanzten schweigend, bis Adria eine Witterung in die Nase stieg und sie ganz starr wurde – gerade als Matthias sagte: »Ich glaube, da will dich jemand entführen.«
Da sie keine Szene machen wollte, die das Fest gestört hätte, sagte sie nichts, als Matthias einen Schritt zurücktrat. »Pass gut auf mein Mädchen auf«, sagte er warnend.
Riaz murmelte irgendwas Markiges auf Spanisch, und Matthias lachte, doch Adria hörte nur den panischen Schlag ihres Herzens im Gleichklang mit dem von Riaz. Zu schnell, und ihrer beider Haut war viel zu heiß. »Was soll das?«, fragte sie leise, damit ihre Stimme sie nicht verriet.
»Ich konnte nicht anders.« Es hörte sich an, als risse jemand die Antwort aus ihm heraus. Dann zog er sie so unerwartet an sich, dass sie sich nicht wehrte – und schließlich jeden Zentimeter seines Körpers spürte. Auch seine Erregung und den heißen, maskulinen Geruch, der ihr in jede Pore drang, bis sie den dunklen Wald- und Zitrusduft auf der Zunge schmeckte.
Ihr Atem ging in schnellen Stößen, sie schüttelte den Kopf, doch die Worte wollten einfach nicht über ihre Lippen, denn ihr war ganz schwindelig vor Begierde – heftigster Begierde. Als Riaz sie losließ, nach ihrer Hand griff und sie unter die Bäume zog, war ihr vom Verstand her vollkommen klar, dass sie ihm nicht folgen sollte, doch ihre Füße strebten weiter vorwärts. Hinter ihnen erklang die Musik, doch im Wald war es leise.
Sie waren allein.
Er drückte sie an einen Baum, schob ihre Beine auseinander und küsste sie voller Verlangen. Der rationale Teil ihres Hirns wurde ausgeblendet. Sie griff nach seinen Schultern, presste die Fingernägeln in feste Muskeln, als seine Zunge in wildem Spiel jeden Winkel ihres Mundes erforschte.
Laut schnappten beide nach Luft, ihre Herzen schlugen heftig, und seine Hand versengte ihre Haut, als er ihre Brust berührte. Sein fordernder Mund fing ihren Schrei auf, sie rieb sich an ihm, versuchte, sich auf die Zehenspitzen zu stellen, um ihm noch näher zu kommen. Die Enttäuschung darüber, dass es ihr nicht gelang, verflüchtigte sich sofort, als seine Finger ihre Brustwarze fassten und zwickten. Viel zu früh ließ er sie wieder los … glitt unter ihr Seidentop auf den nackten Bauch, die Fingerspitzen streiften den Bund ihrer engen schwarzen Hose.
Dort hatte er sie schon einmal berührt.
Ein Funken Vernunft tauchte in der schwindelerregenden Leidenschaft auf, doch bevor er sich ausbreiten konnte, legte Riaz die Hand um ihren Hals, und sie ertrank in seinen Küssen. Er war so groß und stark und begehrte sie so sehr. Das tat dem geschundenen Ego der Wölfin gut – sie fuhr die Krallen aus und kratzte ihn durch das dünne schwarze Baumwollhemd.
Zischend stieß er die Luft aus, aber das war kein Laut, der sie auffordern sollte, aufzuhören. Sein Kuss wurde sogar noch fordernder, seine Finger öffneten den Reißverschluss ihrer Hose und schoben sich über dem Spitzenslip auf ihre Scham. Sie zuckte zusammen, spürte, wie sie noch feuchter wurde, und dem Knurren nach zu urteilen, das sich in ihren Mund ergoss, hatte er es auch wahrgenommen.
Dann schoben seine Finger den Slip beiseite und der Funken Vernunft wurde zum Flächenbrand.
Ich mag dich nicht.
Mit aller Willenskraft drückte sie ihn von sich und löste sich von dem Baum. »Oh Gott, oh Gott.« Ihr Blick landete auf seinem von Leidenschaft erhitzten Gesicht, die Wangenknochen durchstachen fast die dunkle Haut, die Augen leuchteten golden.
Ihre Wölfin verlangte nach ihm.
Doch sie war auch eine Frau. Mit eiserner Hand hielt sie die Wölfin zurück, zerrte die Hose hoch und das Top mit dem handgemalten Schmetterling im Rücken wieder nach unten. Zum Glück knitterte der Stoff nicht so leicht, und ihr Haar war nicht in Unordnung geraten – Riaz’ Aufmerksamkeit hatte mehr ihrem Mund gegolten … und tiefer gelegenen Teilen.
Ihre Lippen fühlten sich geschwollen an, aber ein paar heimliche Küsse erregten keine Aufmerksamkeit, und dass sein Geruch ihr anhaftete, war damit zu erklären, dass sie miteinander getanzt hatten. All das ging ihr in dem winzigen Augenblick durch den Kopf, als ihre Vernunft, ihr Selbst, sich mit einem gewaltigen Heulen
Weitere Kostenlose Bücher