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Einsame Spur (German Edition)

Einsame Spur (German Edition)

Titel: Einsame Spur (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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alles andere zu wehgetan hätte, in Wahrheit war sie keine Frau, die Sex nur um des Sexes willen haben wollte. So war sie einfach nicht.
    Heim, Herd und Familie, dafür bist du gemacht.
    Das hatte Tarah vor langer Zeit gesagt und wahrscheinlich längst wieder vergessen. Adria aber nicht. Die Frau, die sie trotz des gebrochenen Herzens war, wollte immer noch eine eigene Familie, ein Heim voller Freude und einen Mann, der sie von ganzem Herzen liebte, und den sie auch von ganzem Herzen lieben konnte. Der Offizier, dessen warme Hände sie im Augenblick auf ihrer Haut spürte, hatte sein Herz bereits einer anderen gegeben und konnte ihr diesen Traum nicht erfüllen, aber deshalb mussten sie sich ja nicht ohne jegliche Gefühle lieben.
    Riaz entzog sich der Berührung nicht, und ein Riss in ihrem Herzen heilte ein wenig. »Lass uns Freunde sein«, bat sie leise den Wolf mit den goldenen Augen, der sie so besitzergreifend ansah.
    Seine Hände packten fester zu. »Ich kann nicht nur platonisch mit dir befreundet sein.« Keine Zurückweisung, nur die schlichte Wahrheit von Mann zu Frau, von Wolf zu Wölfin.
    »Das weiß ich.« Auch ihre Begierde war durch die Berührung nur noch stärker geworden.
    Seine Daumen strichen sanft über ihre Hüften. »Also Freunde, die intime Körperprivilegien teilen?« Eine ruhige Feststellung. »Meinst du, das könnten wir?«
    »Ja.« Aber sie verstand auch, warum Riaz gezögert hatte, obwohl er sowohl eine Freundin als auch eine Geliebte brauchte. »Ich nehme dich, wie du bist«, versprach sie, denn er sollte wissen, dass sie nichts verlangen würde, was er nicht geben konnte, wollte ihn nicht verletzten, indem sie ihn daran erinnerte, was er verloren hatte. »Keine Erwartungen. Keine Fesseln. Keine Versprechen.« Nur eine Freundschaft, die ihnen vielleicht helfen würde zu heilen.
    Riaz strich über ihre bloßen Schenkel, glitt erneut unter ihr T-Shirt. Die schwieligen Hände jagten wohlige Schauer über ihre Haut. »Hört sich fast an, als sei dir das auch lieber.«
    »Das ist es.« Keine Lügen, nicht in diesem Moment der Nähe. »Lange Zeit hatte ich mich … verloren. Als Wölfin möchte ich Kontakt zu einem Mann, den ich nicht nur körperlich anziehend finde, sondern den ich allmählich auch ganz gut leiden kann«, sagte sie ehrlich, denn sie dachte an seine zärtlichen Küsse, an die Art, wie er heute mit ihren Schülern umgegangen war. »Doch ich brauche meine Freiheit.«
    Trotz der Träume von Familie in einem geheimen Winkel ihres Herzens wusste sie um ihre Beschädigungen. Solange diese nicht geheilt waren – falls so etwas überhaupt möglich war –, konnte und würde sie niemanden zu etwas verpflichten, erst recht nicht einen Mann, der einer anderen auf eine Weise gehörte, die nicht aus der Welt zu schaffen war.
    Er zog das Band aus ihrem Zopf und löste ihr Haar. »Freunde.« Ein Versprechen mit leuchtend goldenen Augen. »Erzähl mir von ihm.«
    Weil sie wusste, wie schwer es für einen dominanten Wolf wie Riaz war, offen zu sein und ihr zu vertrauen, sein Geheimnis zu bewahren, tat sie, worum er sie gebeten hatte. »Um es zu verstehen, musst du wissen, wie es angefangen hat.« Martin und sie waren in den ersten fünf Jahren ihrer Beziehung oft über lange Zeit getrennt gewesen, weil er sein Masterstudium in England absolvierte und sie sich intensiv auf die Soldatenausbildung konzentrierte.
    »Meine Familie neigt dazu, die Dinge durcheinanderzubringen. Sie haben mich damals nur ganz selten gesehen«, sagte sie. Es war eine aufregende und fordernde Zeit. »Meine Eltern waren am anderen Ende des Territoriums stationiert und Tarah war mit Evie beschäftigt.« Ihr Herz zog sich immer noch zusammen, wenn sie daran dachte, wie schwach Evie als Kind gewesen war. »Indigo ging noch zur Schule, und ich war in den Cascades.«
    Riaz nickte. »Sie wussten nichts von deinem Alltag.«
    »Auch nicht, wie verrückt das alles war. Zusätzlich zur Ausbildung hatte Hawke mir noch verschiedene Fernkurse aufgedrückt.« So hatte sie Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre erlernt, um Offiziere gegebenenfalls beraten zu können. »Ich kam kaum dazu, Luft zu holen, geschweige denn, eine Beziehung aufzubauen.«
    »So war es auch, als ich Offizier wurde«, sagte Riaz, seine Finger waren eine willkommene Liebkosung. »Steile Lernkurve.«
    »Zum Teil habe ich mich wohl deswegen zu Martin hingezogen gefühlt, wenn er zu Besuch war und mich ausführen wollte. Er war intelligent und witzig – bei ihm

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