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Einsame Spur (German Edition)

Einsame Spur (German Edition)

Titel: Einsame Spur (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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schrie auf, als sie ohne Vorwarnung in die Luft gehoben wurde. Sekunden später jubelte sie bei einem Rückwärtssalto.
    Sienna stemmte die Hände in die Hüften. »Judd, das ist ein vollkommen ineffizienter Umgang mit deinen –« Überrascht schrie sie auf, als sie ebenfalls in der Luft schwebte.
    Mit einem Lächeln schritt Hawke zu ihrer Rettung, packte Sienna an den Hüften und zog sie herunter. »Das wird dich lehren, einen TK -Medialen anzumachen.«
    »Ich bin eine X-Mediale. Warum hat niemand Respekt vor mir?«, fragte sie und rieb ihre Nase an seiner, während Judd und Brenna, die wieder auf beiden Beinen stand und die Hand ihres Gefährten ergriffen hatte, in Richtung Hütte verschwanden.
    Hawke zog Sienna an sich. »Du kommst spät.« Ein Biss in ihre Unterlippe.
    Sie biss zurück. »Du wusstest doch, dass ich unterwegs war.«
    Ja, er hatte sich den Luxus gegönnt, sie über ihr Band im Auge zu behalten. Sie hatte es bemerkt und verstanden. »Und?« Er hatte die anderen in dem Glauben gelassen, Sienna und Judd trainierten ganz normal ihre geistigen Kampfkräfte, hatte die beiden sogar extra gebeten, länger in der Höhle zu bleiben, damit kein Verdacht aufkäme.
    In Wahrheit hatten Judd und Sienna, ebenso wie Walker, versucht, die geistige Stabilität zu erhöhen. Das »Ventil« in Walkers Geist kontrollierte das X-Feuer, doch größtenteils war Siennas wahre Macht unbekanntes Terrain. Man konnte unmöglich voraussagen, wohin sie sich entwickeln würde. Doch keiner von ihnen wollte einfach nur zusehen und abwarten.
    »Ist wirklich gut gelaufen«, sagte Sienna und lächelte erleichtert. »Ich gebe konstant Energie ab, doch in so kleinen Dosen, dass das Netzwerk der Wölfe sie aufnehmen kann, ohne dass Einzelne etwas davon spüren.«
    »Dein Innenleben interessiert mich mehr, Baby.« Es löste tiefen Zorn in ihm aus, dass er sie auf der geistigen Ebene nicht beschützen konnte, doch er vertraute felsenfest darauf, dass sie ihre unglaublichen Fähigkeiten im Griff hatte.
    »Meine Schilde sind bombenfest; Judd meint, der Energieaustausch zwischen Walker und mir läuft geschmeidiger, weil sich unsere Gehirne daran gewöhnt haben.« Sie küsste ihn sanft, und ihre Finger spielten mit seinen Nackenhaaren.
    Er beugte sich vor, damit sie es leichter hatte. »Gab es Schwierigkeiten?«
    »Ich will es nicht beschreien, aber … so weit, so gut.«
    Er wusste genau, warum sie ihm keine konkrete Antwort geben konnte – einfache Lösungen gab es nicht für X-Mediale, noch weniger, wenn sie Kardinalmediale waren. Doch der Wolf in ihm hatte keine Angst, er sah das Gold und Blutrot in ihrem Band. Gefährlich, doch stabil. Trotz allem spürte er eine tiefe Verletzlichkeit und auch Furcht in seiner Gefährtin. Es gefiel ihm nicht, dass sie Angst haben musste, doch Sienna war froh darüber.
    »Ich muss vor meinen Kräften Angst haben«, hatte sie mit Nachdruck gesagt. »Denn sonst werde ich irgendwann nachlässig in der Kontrolle.«
    Er konnte diesen Überlegungen folgen, konnte akzeptieren, dass sie nie so sorgenfrei wie andere Frauen in ihrem Alter sein würde, aber seine Instinkte sprangen dennoch an. Der Wolf in ihm rieb sich an seiner Haut, an ihr. »Seit wann bist du abergläubisch?«, neckte er sie in dem Versuch, dadurch Furcht und Sorgen aus ihren Augen zu vertreiben.
    »Seitdem mich Evie dazu gebracht hat, drei Horrorfilme hintereinander anzuschauen, als du in den Bergen auf Patrouille warst.« Der gespielte Schrecken in ihrem Blick brachte ihn zum Lachen. »Ich vermisse dich, wenn du weg bist. Beim nächsten Mal möchte ich mitkommen, wenn ich nicht gerade selbst zur Wache eingeteilt bin.«
    Er war auch nicht gerne nachts von ihr getrennt, aber diese Patrouille war selbst in Wolfsgestalt nicht einfach zu bewältigen. Deshalb wurden die Wachen zwischen ihm, Riley, drei weiteren erfahrenen Soldaten, Riaz, Indigo und einem überraschend geschickten Tai aufgeteilt. Judd hätte auch mitmachen können, aber Hawke hatte beschlossen, die telekinetischen Fähigkeiten des Offiziers möglichst für einen unerwarteten Angriff oder einen Notfall aufzusparen. »Es ist zu gefährlich«, sagte er. »Wenn du fällst, brichst du dir die Knochen.« Sienna verfügte zwar über immense geistige Kräfte, doch körperlich war sie viel zerbrechlicher als ein Gestaltwandler.
    »Du etwa nicht?« Stur wie immer.
    Er knurrte. »Du bist doch eine Mediale. Sei vernünftig.«
    »Ich kann doch im Lager warten, wenn du deine Runden drehst. Das ist

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