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Einsatz in New York - Secret Mission ; 1

Einsatz in New York - Secret Mission ; 1

Titel: Einsatz in New York - Secret Mission ; 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cbt Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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harmloses Gesicht auf und zieht sie in Richtung eines Klamottenladens. Sie tun, als ob sie die Auslage betrachten. Hinter ihnen schwärmen Uniformierte in alle Richtungen aus. Sie haben die Schüsse gehört und ihre Waffen aus den Halftern gezogen. Rick wartet, bis aus dem Kino der erste Schrei ertönt. Die Polizisten sind abgelenkt, sie erreichen die dunkle Pforte. Rick und Storm schlendern ohne Hast auf den Ausgang zu und tauchen in die Gruppe derer ein, die den Polizeieinsatz neugierig beobachten.
    »Weitergehen. Hier gibt’s nichts zu sehen«, sagt ein Uniformierter und dirigiert die Neugierigen nach draußen. Rick und Storm tun genau, was der Ordnungshüter verlangt. Erst als sie im Freien sind, gestattet
sich Rick, dem flauen Gefühl in seinen Beinen nachzugeben. Er wird kreidebleich, stützt sich auf Storm. Die Schusswunde schmerzt höllisch.
    »Ich glaube, ich werde ohnmächtig«, sagt er.
    Storm hält ihn aufrecht. Ruhig führt sie ihn weiter.

32
    Oona ist froh, denn sie hat sich abgesichert. Durch ihre Kooperation mit Rick hat sie Verantwortung als Staatsbürgerin gezeigt. Dabei weiß sie nicht einmal, ob der Tipp, den sie Rick gab, von irgendwelcher Bedeutung ist. An dem Tag, als sie den Jungen folterten und er von der Bombe erzählte, war Oona aufgewühlt und verunsichert; sie nahm an, dass er die Wahrheit sagt. Mittlerweile sind ihr Zweifel gekommen. Der Sommer verklingt, ein prachtvoller Herbst kündigt sich an. Alles ist weicher, gemäßigter, nicht mehr so krass wie während der heißen Monate. In dieser Atmosphäre kommt es Oona unwahrscheinlich vor, dass Ricks Katastrophenszenario stimmt. Warum soll Kanter zulassen, dass in Manhattan eine Bombe hochgeht? Die Radikalen dieser Welt sollen sonstwo Radau machen und sich mit ihren bescheuerten Sprengkörpern in die Luft jagen. New York City ist heiliger Boden. Hier wird nichts passieren. Niemand
ist so verrückt, ausgerechnet am sensibelsten Tag des Jahres einen Terroranschlag zu planen. Die Sicherheitsvorkehrungen sind enorm. Eine Bombe, von Kanter geliefert, am 11. September gezündet? Nein, Oona glaubt nicht länger daran. Ihr alter Wolf mag manches schräge Ding gedreht haben, radioaktive Sprengkörper kann sich Oona in seinem Sündenregister nicht vorstellen. Kanter hat Sorgen, er ist nicht mehr der Jüngste, wahrscheinlich will er wirklich nur mit ihr in Urlaub fahren.
    So denkt Oona, als sie sich mit ihrem Mann unweit des Edelweiß trifft. Sie sind zum Shoppen verabredet, es gibt vor der Abreise noch viel zu besorgen. Europa! Oona wird bei der Vorstellung schwärmerisch. Was hat sie denn bis jetzt von der Welt gesehen? Sie ist jung, sie will etwas vom Leben haben. Und eines muss man dem alten Wolf lassen: Er ist großzügig. Oona will Frieden mit ihm.
    Kanter scheint es genauso zu gehen. Er begrüßt sie mit einer Umarmung, sieht ihr herzlich in die Augen und küsst sie auf den Mund. »Ist das nicht ein prächtiges Wetter zum Bummeln?«, fragt er gut gelaunt.
    Oona ist erleichtert. Die letzten Tage mit ihm waren ein Eiertanz. Kanter war reizbar, lustlos und aggressiv. Nie wusste sie, wie sie ihn behandeln sollte. Heute ist er wie ausgewechselt, so als hätte er alles abgestreift, was ihm seit dem Trip nach Boston auf der Seele lag.
    »Für unseren ersten Abend in Paris habe ich ein
tolles Kleid gefunden.« Lächelnd hakt sie sich bei ihm unter. »Was mir fehlt, sind leichte Sachen für Italien.«
    »Die kaufen wir nicht hier.« Sie laufen ein paar Schritte. »In puncto Mode ist New York Provinz. Das holen wir in Paris und Venedig nach.«
    Sie kuschelt sich an ihn. »Ich habe Venedig nur in Filmen gesehen. Es ist schwer, sich das richtige Venedig vorzustellen.«
    »Lass dich einfach verzaubern.« Da ist das Schmunzeln wieder, das Oona am ersten Abend auffiel, als Kanter in die Tahiti Bar kam. Er mag alt sein, aber er hat immer noch das gewisse Etwas.
    »Wir fliegen übrigens nicht von JFK ab«, sagt er nebenbei.
    »Warum nicht?«
    »Wieso soll man sich mit etwas Gutem zufriedengeben, wenn man das Beste kriegen kann?« Sein Kinnbart zuckt, er grinst.
    »Was ist das Beste?«
    »Ein Privatjet natürlich.« Das kommt ihm so cool über die Lippen, als würde er sie zu einer Radtour durch den Central Park einladen.
    »Du hast einen Jet gechartert?«
    »Ehrlich gestanden habe ich ihn gekauft. Unterm Strich kommt mich das günstiger.«
    »Theo!« Sie strahlt ihn an. »Du bist wirklich … der verrückteste Wolf, den es gibt!«
    »Verrückt?« Für einen

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