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Einsiedler der Ewigkeit (Science-Fiction-Roman) (German Edition)

Einsiedler der Ewigkeit (Science-Fiction-Roman) (German Edition)

Titel: Einsiedler der Ewigkeit (Science-Fiction-Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Wegener
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Schiff wieder steigen. Wenn er wollte, konnte er schon in der nächsten Sekunde in Washington sein. Doch er verzichtete ganz bewusst auf einen schnellen zeitlosen Flug, um noch einmal die Schönheiten der Landschaft betrachten zu können. Später würde das ohnehin nicht mehr möglich sein. Er musste dann wieder in die andere Zeit zurück, die mehr als viertausend Jahre von dieser Ebene entfernt war.
    Und irgendwie wusste Harder, dass sich die Erde dann grundlegend gewandelt hatte. Vielleicht würde es selbst die Appalachen nicht mehr geben.
    Weit hinter ihm stiegen wieder die Abfangjäger auf und verfolgten ein Ziel, das steil in den Himmel schoss.
    Alles das würde eines Tages mit dazu beitragen, den großen Kernbrand auszulösen, der den Untergang zum Finale der Erde einleitete.
    Niemand schien diese Möglichkeit einer totalen Selbstvernichtung aber auch nur annähernd in Betracht zu ziehen. Es war bisher immer gut gegangen , und es würde auch in nächster Zukunft so bleiben, dachten die Menschen.
    Nur er wusste, dass es nicht so war und dass die Erde ohne ihn bald in eine lohende kosmische Riesenfackel verwandelt würde. Der Zeitpunkt des Eingreifens lag schon in allernächster Zukunft.
    Rex Harder überließ das Schiff der Selbststeuerung, er konzentrierte sich nur auf den Gedanken darauf, alles andere erledigte der hochwertige Automat.
    Dann suchte er die konventionelle Kleidung aus dem Schrank heraus, zog seine Kombination aus und probierte die anderen Sachen an.
    Alles passte wie angegossen.
    Als er das Geld zählte, begann er unwillkürlich zu lächeln. So eine Summe hatte er noch nie in Händen gehalten. Es war annähernd eine Million Dollar.
    Falschgeld, dachte er unwillkürlich, aber so meisterhaft nachgeahmt, dass niemand es unterscheiden konnte. Der Berater war großzügig. Harder konnte, wenn er wollte, das Geld mit vollen Händen ausgeben.
    Während sein Schiff mit langsamer Fahrt Washington entgegen flog, dachte er nach. Unbehaglichkeit überfiel ihn, wenn er daran dachte, dass er einen Mann töten sollte.
    Wer mochte es sein – einer, den er vielleicht selbst kannte? Vielleicht löste dieser unbekannte Mann auch nur versehentlich die weltweite Katastrophe aus, und der große Brand beruhte auf einem Irrtum.
    Das Schiff ging tiefer. Unter ihm lag jetzt die Stadt Washington. In einem Vorort der Stadt ließ er das Schiff zu Boden sinken. Durch das Schirmfeld war es allen fremden Blicken verborgen. Niemand würde es finden.
    Das gewaltigste Unternehmen der Menschen lief an, ausgelöst durch einen Mann, den man viertausend Jahre durch die Zeit geschickt hatte.
    Er würde der Erde ein anderes Gesicht geben. Harder seufzte tief, dann verließ er mit einem seltsamen Gefühl im Herzen das Schiff.

 
    Teil II
     

 
    13
     
     
     
    Das gewaltige Rumoren überlagerte das hilflose Schreien durcheinander hastender Techniker.
    »Abschalten!« Sofort abschalten !«, brüllte eine überkippende Stimme. Cornelius van der Neuzen wischte sich in heller Panik den Schweiß von der Stirn. Titan, der gigantische Reaktor war durch den überhasteten Griff eines Ingenieurs auf volle Arbeitsleistung gefahren worden. Jetzt orgelte der Stromversorgungsreaktor mit äußerster Kapazität.
    Das Tosen wurde unerträglich. Auf dem großen Instrumentenbrett schnellten die Anzeige-Kontrollen sprunghaft hoch. Der Reaktor lieferte augenblicklich 272 .000 Kilowattstunden – seinen äußersten Grenzwert. Van der Neuzen sah, dass sich niemand mehr an das grollende Ungetüm heranwagte, dessen Toben und Rumoren immer unerträglicher wurde.
    Von seinem Kommandostand übersah er die ganze unterirdische Halle. Der Boden bebte jetzt. Jenseits der Abschirmwände ruckten die Gitter unter der mächtigen Kraftentfaltung. Die Zusatzschaltung zum Hauptversorgungsnetz war nicht aktiviert. Die gigantischen Stromleiter an der Transform-Station waren nicht in der Lage, den Ansturm der vollen Leistung zu verkraften. Lohende, knatternde Blitze sprangen über die Hunderttausend-Volt-Isolatoren. Es roch betäubend scharf nach Ozon.
    »Fahren Sie mit der Leistung herunter!«, brüllte der Physiker überlaut.
    Seine Worte wurden über die Lautsprecher verstärkt und verzerrten sich durch die dicht dabei liegenden Nullleiter zu einem hohen, entnervenden Pfeifen. Niemand verstand ihn, obwohl die Lage für sich selbst sprach.
    Höchste Eile war jetzt geboten, aber keiner wagte es, das grollende, tosende Ungetüm zu bändigen. Dabei wären nur zwei Hebel zu

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