Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Einsiedler der Ewigkeit (Science-Fiction-Roman) (German Edition)

Einsiedler der Ewigkeit (Science-Fiction-Roman) (German Edition)

Titel: Einsiedler der Ewigkeit (Science-Fiction-Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Wegener
Vom Netzwerk:
Mann aufbrüllte und vor Schmerzen seine rechte Hand schlenkerte.
    Noch einmal setzte er seine telekinetischen Kräfte ein. Unter der unsichtbaren Gewalt parapsychischer Gedankenkraft begann sich der Hebel zu verformen. Aber er gab nicht nach. Harder war einem Zusammenbruch nahe, so sehr erschöpfte ihn die geistige Konzentration.
    Doch dann glitt der Hebel zurück, Raste für Raste, hörbar knirschend, bis er auf die Endstellung zuglitt. Dann brach er ab.
    Van der Neuzen tastete H alt suchend um sich. Sein Verstand weigerte sich zu erfassen, was seine Augen sahen.
    Niemand hatte den Hebel berührt und doch war er ganz selbstverständlich zurückgeglitten, bis er im Anschlag zersplittert e. Er glaubte an eine Täuschung und blickte noch einmal genauer hin. Dabei berührte er mit dem linken Arm den Sockel des Isolators. Der Erdungskontakt bekam im selben Moment eine erneute Überschlagspannung.
    Harder wollte den Mann noch telekinetisch zurückschleudern, doch es war alles zu schnell gegangen. Ein blendender Blitz zuckte in den Körper des Physikers, der gellend aufschrie. Seine Haut schien für eine Sekunde aufzuleuchten. Dann stürzte er leblos zu Boden.
    Harder hatte mit wei t geöffneten Augen zugesehen. Er hatte nicht mehr helfen können. Als er sich zu dem leblosen Physiker hinabbeugte, war das gewaltige Tosen Titans verstummt. Eine fast unheimlich wirkende Stille breitete sich in der großen Halle aus. Oben schmorten lediglich die Kontakte an der Transform-Station. Harder sah ein, dass er dem Mann, der mit verrenkten Gliedern auf dem Boden lag, nicht mehr helfen konnte. Deshalb sprang er auf, lief auf das kleine Sichtsprechgerät zu und wählte die Ambulanz. Als die Scheibe aufleuchtete, erschien das hagere Gesicht eines kurzsichtig blinzelnden Mannes.
    »Schnell, einen Wagen. Beeilen Sie sich. Ein Unfall in der Versuchshalle. Van der Neuzen ist mit der Hunderttausend-Volt-Leitung in Berührung gekommen.«
    Das hagere G esicht vor ihm zuckte zusammen. »Okay. Vermutlich wird dem Mann nicht mehr zu helfen sein. Wir sind gleich da.«
    Das Gesicht verschwand, nur die flimmernde Linien auf dem Schirm blieben. Eine Minute später hörte Harder das gellende Heulen der Sirene. Der Elektrowagen raste mit hoher Fahrt durch das offene Tor. Er fuhr direkt in die Halle, bis er vor dem Verunglückten hielt.
    Zwei Mann sprangen heraus. Doktor Simon Beckett zog ein bedenkliches Gesicht, als er den hingestreckten Körper des Physikers sah. Weiter hinten tauchten die Techniker und Ingenieure auf, die nur zögernd die große Halle betraten. Vorsichtig wurde der Physiker aufgehoben und auf eine Trage gelegt. Sein Gesicht war dunkelgelb, eingefallene Augen gaben ihm das Aussehen eines Toten.
    Harder hielt den hilflos um si ch blickenden Arzt am Arm fest. »Bestehen noch Aussichten, Doc? Ich meine – ist er …«
    Doktor Simon Beckett hob die schmalen Schultern. Die Augen hinter den dicken Brillengläsern waren nicht zu erkennen.
    »Er lebt«, sagte er, »aber ich kann natürlich erst nach einer eingehenden Untersuchung einen Befund geben. Vermutlich aber wird er nur ein paar Stunden durchhalten. Ach ja, ich benötige noch Ihren Bericht über den Unfall. Sie waren doch dabei, nicht wahr?«
    » Ich kam in die Halle, als ich das Tosen hörte. Die Leute waren weggerannt. Natürlich habe ich gesehen, wie es passiert ist.«
    »Schön. Dann kommen Sie in einer Stunde zu mir. Ich werde Ihnen dann mehr sagen können.« Dr. Beckett nickte beruhigend. Anschließend fuhr der Wagen zur Unfallstation, dem kleinen Hospital, in dem es zwölf Betten gab und das zum Werk gehörte.

 
    14
     
     
     
    Harder blieb draußen stehen. Mit fahrigen Bewegungen zündete er sich eine Zigarette an. Sie schmeckte nicht, er war es nicht mehr gewöhnt. Daher warf er sie wieder fort.
    Er war jetzt vier Tage in diesem Werk, das Laser-Versuche anstellte und die Erfindung der 50er Jahre ständig verbesserte. Für Kriegszwecke, dachte Harder resigniert. Immer wenn eine Erfindung gemacht wurde, verbesserte man sie und sah zu , wie man sie »nutzbringend« in einem Krieg anwenden konnte.
    Jetzt war das Laser-Programm schon weit fortgeschritten. Man war in der Lage, die ersten Laser-Kanonen in Satelliten einzubauen, die auch schon mit ihren verheerenden Strahlwaffen an Bord in einem Orbit um die Erde kreisten.
    Harder hatte erstklassige Papiere vorweisen können, die seltsamerweise sogar einer Prüfung in Washington standhielten. Er verstand das nicht. Entweder

Weitere Kostenlose Bücher