Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Einsiedler der Ewigkeit (Science-Fiction-Roman) (German Edition)

Einsiedler der Ewigkeit (Science-Fiction-Roman) (German Edition)

Titel: Einsiedler der Ewigkeit (Science-Fiction-Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Wegener
Vom Netzwerk:
seine Frage wiederholte, schrak er auf und gab Antwort.
    » Nein, ich verstehe das auch nicht«, gab er verwirrt zu. »Es sei denn, er hätte damit gemeint, wie spät es ist.«
    » Nein, nein, das war es nicht. Er wiederholte seine Frage damals sogar. Ich kann mich noch an den Wortlaut erinnern. Er sagte: ›Erschrecken Sie nicht, ich möchte von Ihnen nur wissen, in welcher Zeit wir uns befinden.‹«
    » Und was sagten Sie darauf?«
    » Ich gab ihm natürlich die genaue Jahreszahl an, den Monat, den Tag und die Stunde.«
    » Und dann?«
    Van der Neuzens Gesicht wirkte ratlos. »Er murmelte etwas, dass es nun langsam Zeit würde, zum Pluto zu fliegen. Dann verschwand er. Ich sah nur noch einen Schatten und im nächsten Augenblick war das Schiff fort, als hätte es niemals existiert.«
    » Entsinnen Sie sich noch was der Mann trug?«
    »Auch das ist mir unvergesslich. Er steckte in einer Kombination, die auffallend hell schillerte. Auf der Brust befand sich ein Emblem. Es waren zwei gelbe, strahlende Punkte und davor hing ein länglicher schwarzer Gegenstand, einem schlanken Raketenkörper nicht unähnlich.«
    Harder benö tigte eine ganze Weile, um all das folgerichtig zu erfassen, was der Physiker da erzählte. Aber es gab keinen Zweifel mehr. Der echte Angehörige hatte sich in der Zeit verirrt und war hier im Jahre 1999 gelandet. Das deckte sich mit den Angaben von XPN-4429, die besagten, dass seit dem zweiten Jahrtausend jede Spur von dem Angehörigen fehlte und er als verschollen galt, bis Harder dann erschienen war.
    »Wem haben Sie von Ihrer Beobachtung Mitteilung gemacht? «
    » Keinem Menschen.«
    » Und weshalb nicht?«
    » Das wäre unklug gewesen. Stellen Sie sich bitte meine Lage vor. Ein Offizier, der für ein
    ungeheures Vernichtungspotential die Verantwortung trägt, meldet den eben geschilderten Vorfall seiner vorgesetzten Dienststelle. Was glauben Sie, würde man ihm antworten?«
    Harder trank einen weiteren Schluck Whisky. »Ja, natürlich. Die logische Antwort darauf liegt auf der Hand. Weshalb aber haben Sie mir das alles erzählt?«
    »Vielleicht habe ich zu Ihnen mehr Vertrauen. Aber Sie werden mir vermutlich die Geschichte auch nicht glauben.«
    » In diesem Punkt irren Sie sich. Es wird Sie überraschen, aber ich glaube jedes Wort.«
    » Dann müssten Sie ein Fantast sein«, knurrte van der Neuzen.
    Der Schock war ihm nicht mehr anzumerken, er schien restlos verschwunden zu sein. Harder blickte ihn lange an. In vier Tagen würde Cornelius van der Neuzen in einem Anfall von Geistesgestörtheit auf die Feuerknöpfe der Fernlenkwaffen drücken, um das Inferno auszulösen.
    » Vielleicht bin ich auch einer«, beantwortete Harder die Feststellung seines Gegenübers. »Nur ich an Ihrer Stelle würde niemals etwas darüber verlauten lassen. Die ganze Geschichte klingt doch etwas zu unglaubhaft.«
    » Ach! Dann glauben Sie also …«
    » Doch, ich glaube sie«, entgegnete Harder ungeduldig. »Hören Sie, sagte der Mann tatsächlich, er wolle zum Pluto?«
    » Ja. Verrückt, nicht? Ich halte das Ganze immer noch für eine Mischung aus Traum und
    Wirklichkeit. Es geschah zu überraschend , und alles verschwand auch ebenso schnell wieder. Als ob jemand mal schnell zum Pluto könnte! Es hörte sich an, als spräche der Fremde von einem Spaziergang.«
    Mehr war es für ihn auch nicht, dachte Harder, doch das behielt er für sich.
    Plötzlich war sein Interesse an der irdischen Zeitverschiebung erloschen. Er hatte nur noch den einen Wunsch, den echten Angehörigen zu finden, um ihn nach XPN-4429 bringen zu können.
    Dort würde man ihn wieder erwecken und er, Harder, konnte noch ein paar beschauliche Jahre auf der Erde verbringen.
    » Hat er denn noch nähere Angaben über sein Reiseziel gemacht?«, fragte er lauernd.
    Van der Neuzens Gesicht blieb merkwürdig ausdruck slos. Nur seine Augen blitzten. »Ich begreife nicht, weshalb Sie sich so sehr für diese Geschichte interessieren. Niemand kann das doch ernstlich glauben. Oder wollen Sie ihm etwa zum Pluto nachfliegen?«
    Harder lachte. Es klang unecht. » Warum nicht«, meinte er spöttisch. »Pluto hat mich schon immer fasziniert. Außerdem steht mein Privatraumschiff vor der Tür. Aber wie ist es – sagte er wirklich nicht mehr?«
    »Aus Ihnen soll eine schlau werden. Nein, er machte keine näheren Angaben. Er verschwand sofort, nachdem er das gesagt hatte.« Van der Neuzen ergriff Harders Arm. Dann sah er ihm nachdenklich in die Augen. »Ihr

Weitere Kostenlose Bücher