Einsiedler der Ewigkeit (Science-Fiction-Roman) (German Edition)
Standort aus bewegen können, ohne es zu berühren. Ist das nicht ein akzeptabler Vorschlag?«
»Ganz sicher. Aber ein völlig sinnloser. Immerhin kann ich es versuchen. Schon allein die Summe reizt mich«, log Harder, obschon ihn das Geld in keiner Weise interessierte. Eine geschlagene Minute lang starrte er auf das Glas und dachte daran, dass er es Taylor telekinetisch an den Kopf werfen könne, wenn er nur wolle. Aber niemand durfte erfahren, in welcher Eigenschaft er hier war und welche Kräfte er besaß.
Schlie ßlich gab er es resigniert auf.
» Schade, ich hätte das Geld wirklich brauchen können. Aber Sie sehen ja selbst, es geht beim besten Willen nicht.«
Tay lor schwieg mit zusammengepressten Lippen. Er war immer noch misstrauisch.
»Es kann natürlich auch sein, dass Sie nicht wollen, Mister«, meinte er schleppend. »Es wird mehr als schwierig sein, Ihnen das nachzuweisen.«
» Es wird sogar unmöglich sein«, versicherte Harder.
» Uns ist nichts unmöglich«, wurde er belehrt. »Ich werde ohnehin veranlassen, dass man Sie einmal genauer untersucht. Vielleicht haben Sie ein Doppelherz oder ein künstliches Gehirn.« Er lachte eigentümlich.
» Lassen Sie's gut sein, Taylor«, sagte Harder respektlos. »Sie werden mich nie dazu zwingen können, eine Untersuchung durchzuführen, mit der ich nicht einverstanden bin. Übrigens enthält Ihre abgeschmackte Theorie noch einen Faktor, den Sie übersehen haben.«
»Ach – und welchen?«
» Sie stützen sich auf die Aussagen des Physikers. Meinen Sie nicht, dass sich ein Mann, der unter dem Einfluss eines derartigen Schocks steht, nicht einmal irren kann, oder glauben Sie vorbehaltlos jedes seiner Worte? Van der Neuzens Denkvermögen war im Moment der Panik und Hoffnungslosigkeit stark gestört. Folglich kann er niemals hundertprozentige Informationen geben, wenn er selbst kein Urteilsvermögen oder nur ein sehr subjektives besitzt. Psychologie war wohl noch nie Ihre starke Seite, was?«
Taylor warf ihm einen wütenden Blick zu.
»Sie wissen, dass wir Sie mitnehmen können? Beispielsweise als sabotageverdächtige Person.«
» Nicht schlecht. Sie würden es nur nie nachweisen können. Ich habe glaubwürdige Alibis. Das Einzige, was dabei herauskäme, wäre, dass Sie sich lächerlich machen würden.«
Ta ylor lächelte jetzt verkrampft.
» Stellen Sie sich freiwillig zur Verfügung? Ich will nichts weiter, als Sie in unserem Labor einmal durchleuchten zu lassen. Sind Sie damit einverstanden?«
»Nein.«
»Ach! Und warum nicht?«
» Weil ich keine Lust dazu habe.«
» Das ist ein schlechtes Argument.«
» Möglich. Aber es ist eines.«
» Okay, wie Sie wollen. Aber wir werden unser Augenmerk nun an ganz besonders auf Sie
richten. Vielleicht wissen Sie es noch nicht, aber es kann verdammt unangenehm sein, wenn Sie ständig einen Beobachter in Ihrer Nähe wissen.«
» Ich werde mich geehrt fühlen«, gab Harder bissig zurück. »Gelegentlich werde ich einen
Artikel in die Zeitung setzen, zu welchen Zwecken man unsere Steuergelder verpulvert. Vielleicht wissen Sie das auch noch nicht, aber es kann verdammt unangenehm sein, vor die Öffentlichkeit gezerrt zu werden.«
Taylor lief rot an. Anschließend wischte er sich ein imaginäres Staubkorn von der Jacke.
»Halten Sie sich zu unserer Verfügung, Mister Harder. Die Kommission wird vermutlich noch einige Fragen an Sie zu richten haben. Ich werde übrigens dabei sein.«
» Welche Ehre«, spöttelte Harder. »Sollten Sie gelegentlich mal Ihren Kragenknopf vermissen, dann rufen Sie mich an. Mit meinen telekinetischen Fähigkeiten hole ich ihn aus dem entferntesten Winkel Ihres Hauses.«
Taylors Grinsen wirkte zu starr , um als echt empfunden zu werden. Dann gingen die beiden Männer wortlos hinaus.
Van der Neuzen grinste hinter ihnen h er, bis sie verschwunden waren.
»So wie Sie eben redet selten jemand mit den Leuten. Entschuldigen Sie Harder, aber ich
hatte das Gefühl, als ob etwas nicht mit rechten Dingen zugegangen wäre. Sie hatten es aus mir mit ein paar Fragen herausgeholt.«
» Sie können nichts dafür«, sagte Harder nach langem Schweigen. »Seien Sie froh, dass alles so glimpflich abgelaufen ist. Ich hätte darauf geschworen, dass Sie diesen Schlag nie überleben werden. Sie sind ein medizinisches Phänomen geworden, wenn der Schock keine unerwünschten Nebeneffekte hervorgerufen hat. Fühlen Sie sich jetzt wieder ganz normal und gesund?«
»Vollkommen«, versicherte der
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