Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Einsiedler der Ewigkeit (Science-Fiction-Roman) (German Edition)

Einsiedler der Ewigkeit (Science-Fiction-Roman) (German Edition)

Titel: Einsiedler der Ewigkeit (Science-Fiction-Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Wegener
Vom Netzwerk:
an. Das dritte war am Kopf entlang gewandert und blickte den Weg zurück, den sie gekommen waren.
    »Sie haben es nicht nötig, Begründungen anzugeben, Terraner. Wir suchen nur Zerstreuung, weiter nichts.«
    » Nennen Sie mich Harder. Mit Vornamen heiße ich Rex.«
    » Danke«, sagte Xyx einfach. Seine Kombination, die den Rumpfteil bedeckte und nur die Tentakel freiließ, schimmerte in hellem Violett. Oberhalb der Atmungsorgane befand sich ein Emblem. Es zeigte eine grünliche Sonne und davor ein helles rotes Dreieck. Aus den Taschen seiner Kombination holte er einen flachen Gegenstand, schob ihn in den breiten Mund – und schloss ein Auge.
    Abrupt blieb Harde r stehen. Krampfhaft schluckend starrte er seinen Begleiter an, der erst in grellem Gelb schimmerte und dann plötzlich blutrot wurde. Anschließend wechselte das Farbenspiel in dunkles Grau.
    Danach glänzte der Angehörige, als hätte man ihn in schimmerndes Gold getaucht.
    » Mimikry«, stieß Harder hervor. »Weshalb tun Sie das – hat es einen bestimmten Grund?«
    » Nein.« Vier Tenakel schwangen vor, zuckten haltlos durch die Luft und wurden dann wieder eingerollt. Xyx war verlegen, aber das wusste man nur, wenn man ihn kannte. »Eine Schwäche meiner Rasse«, meinte er entschuldigend und beschämt. »Es ist – wie soll ich das erklären? Ein Genuss, verstehen Sie? Es ist eine Art Rauschzustand, an den man sich gewöhnt und ihn schließlich nicht mehr ablegen kann. Sie werden es nicht verstehen, aber ich mache das einige Male pro Zeiteinheit.«
    Harder lachte. Anschließend schlug er mit der rechten Hand freundschaftlich dorthin, wo bei einem Menschen die Schulter gesessen hätte.
    Hier fühlte er nur eine geschmeidige Substanz, die weich nachgab. »Doch, ich verstehe das. Soll ich Ihnen einmal die Angewohnheit eines Terraners zeigen? Ich glaube, Sie würden fassungslos den Kopf schütteln.«
    »Weshalb sollte ich das tun? Wenn ich den Kopf schüttle, verursacht das schmerzhafte Reflexe im Großhirn. Ich kann es auch kaum.«
    » Hm. Natürlich nicht. Passen Sie auf, ich werde es Ihnen zeigen.«
    Harder holte eine Zigarette hervor, grinse verlegen und setzte sie in Brand.
    Diesmal war es Xyx, der erstaunt und verwundert auf das qualmende Etwas zwischen Harders Lippen starrte.
    »Sie sollten das nicht tun«, meinte Xyx verweisend. »Ihre normalen Atmungsorgane würden das auf Dauer nicht aushalten und absterben. Gewaltsame Inhalation von Rauch und Feuer brachten auf meiner Welt nur Leute zustande, die man als außergewöhnlich bezeichnete. Sie bekamen Geld dafür, wenn sie es öffentlich dem Publikum vorführten.«
    »Komisch. Mich befriedigt es. Das heißt, jetzt habe ich es mir wieder abgewöhnt. Aber früher musste man Geld dafür bezahlen, wenn man es inhalieren wollte.«
    Nach ein paar Zügen warf er die Zigarette fort.
    Die beiden so grundverschiedenen Wesen lachten sich an. Jeder tat es auf seine Weise.
    Harder verzog die Lippen und entblößte zwei Reihen weißer Zähne, während Xyx' Tentakel sinnlos durch die Luft hieben und aus seinem mächtigen Hals tiefe, glucksende Geräusche kamen.
    Die erste Antigrav-Bahn nahm sie auf. Mit beachtlicher Geschwindigkeit schossen sie auf der gravitationsmechanischen Bahn dahin, bis sie in einem Raum standen, der mit stark angereicherter Methan-Luft angefüllt war.
    Wieder schaltete Harders Atmungs-Positronik in Sekundenbruchteilen um. Dennoch schmeckte er, dass die Zusammensetzung Gase enthielt, die seinem Metabolismus in keiner Weise angepasst waren.
    »Ei n anderer Angehöriger muss vor Kurzem hier gewesen sein«, vermutete Xyx. »Wahrscheinlich ein Methan-Atmer. Aber die Luft wird schon wieder ausgetauscht.«
    Aus unsichtbaren Düsen strömte Sauerstoff in den Raum, dem man eine sechsprozentige Arg on-Mischung beigemengt hatte.
    Xyx benötigte das Gemisch zum Atmen, obwohl auch er eine Atmungs-Positronik besaß. Aber der Berater stimmte das Gasgemisch immer individuell auf die anwesenden Angehörigen ab. Alle beide vermochten diese Zusammensetzung zu vertragen.
    Xyx tastete sein Individual-Programm in den Riesen-Computer. Anschließend gab Harder seine Daten hinein.
    »Wir beantragen eine Nullzeit-Reise ins Zentrum der Galaxis«, sagte er.
    Im Inneren der Anlage begann es zu summen. Zwei Sekunden später hatte die Ausgabe-Abteilung sämtliche Strukturmuster abgetastet und die Symbol-Transformer aktiviert, die die Reise registrierten und bewilligten.
    »Die Nullzeit-Reise ist bewilligt«, erklang es in

Weitere Kostenlose Bücher