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Einsiedler der Ewigkeit (Science-Fiction-Roman) (German Edition)

Einsiedler der Ewigkeit (Science-Fiction-Roman) (German Edition)

Titel: Einsiedler der Ewigkeit (Science-Fiction-Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Wegener
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Augen schloss. Tausend verschiedenfarbige Sonnen schienen zu explodieren, und als er wieder hinsah, hatte sich das Strahlen um die mehr als hundertfache Intensität gesteigert.
    Die Kugel schwebte reglos unter der Decke , und von irgendwoher klang ein tiefer Gong auf, dessen Schläge sich in bestimmtem Rhythmus wiederholten.
    Da wusste Harder, dass es so weit war. Geblendet von dem ultrablauen Lohen, schritt er hinter Xyx her, der sich so sicher bewegte, als wäre es etwas ganz Alltägliches für ihn.
    Das blaue Licht war kalt und leblos, dennoch ging eine seltsame Gewalt von ihm aus. Es war die gebändigte und umgewandelte Kraft einer Doppelsonne, die mehr als dreißig Lichtjahre von der Erde entfernt war und nun ihre Energie dazu hergab, um zwei Wesen zeitlos durch Raum und Zeit reisen zu lassen.
    Xyx zog den wachsam blickenden hageren Mann hinter sich her. Dann trat er in das blaue Licht und schritt weiter bis hin zu der gitterförmigen Anlage des Supertransmitters.
    Wieder hallte dumpf und dröhnend der fremde Gong durch die unwirklich anmutende Stille. Er erinnerte Harder in dieser unheimlichen Situation an das Jüngste Gericht.
    Er sah noch , wie Xyx, einer Riesenfackel ähnlich, grell aufloderte, dann vernahm er ein anschwellendes Brausen, hörte noch einmal den verebbenden Gong und – löste sich auf.
    Sie waren hindurc h geschritten.

 
    20
     
     
     
    Das Licht verschwand so abrupt, als hätte es jemand ausgelöscht. Übergangslos erstarben die Geräusche, machten einer absoluten Stille Platz und waren dann sofort wieder da.
    Aber alles war anders.
    Rex Harder blieb mit einem Ruck stehen, den Tentakel von Xyx dabei immer noch festhaltend. Der Angehörige drehte sich um.
    » Wir sind da.« Er sagte das ganz ruhig, ohne im Mindesten beeindruckt zu sein.
    Harder drehte sich um. Hinter ihm befand sich ein ebensolches Gitter wie in XPN -4429. Nur war man hier nicht mehr in der Raumkugel. Unvorstellbare Entfernungen lagen dazwischen. Ebenso hatte sich die ganze Umgebung verändert Die Räumlichkeiten verdienten nicht nur den Begriff des Superlativs, nein, sie waren die absoluten Größenklassen, dachte Harder beklommen. Hier war das Zentrum, die Null-A-Koordinate des Universums, der genaue Mittelpunkt der galaktischen Rotationsebene. Der Saal ließ sich nicht mit einem Blick erfassen, obwohl Harder weiter sehen konnte als etwa auf der Erde, wenn man zum Horizont blickte. Das Zentrum musste die Ausmaße eines Riesenplaneten haben. Oder war es vielleicht einer?
    Harders Gedankengänge wu rden durch eine wispernde Stimme unterbrochen, die aus den geheimnisvollen Tiefen des Zentrums kam. Man musste sie schon bemerkt haben. Aber er sah niemanden.
    » Willkommen im galaktischen Zentrum. Sie haben ungehinderten Zutritt zu allen Stellen der Kugel. Dies ist die Null-A-Koordinate der galaktischen Rotationsebene. Verlassen Sie jetzt bitte das Transmissionsfeld, um die ankommenden Angehörigen nicht zu gefährden. Willkommen im …« Der Wortlaut wurde noch einmal wiederholt, dann schwieg der unsichtbare Sprecher.
    Harder beeilte sich , die Plattform und damit das wabernde Leuchten des Transmissionsfeldes zu verlassen. Er hatte keine Ahnung, wie er sich verhalten sollte.
    Während er zur Seite trat, nahm das Flimmern ab und erlosch. Über dem gigantischen Gitter leuchteten abstrakte Symbole auf. Dann wurde die gesamte Fläche von plötzlichem grünlich phosphoreszierenden Leuchten erfüllt.
    »Was hat das zu bedeuten ?«, flüsterte Harder.
    Xyx sah ihn beruhigend an. » Sie können ruhig laut sprechen«, sagte er. »Jeden Augenblick muss ein anderer Angehöriger erscheinen. Die Symbole besagen, dass er aus einem System der Magellan'schen Wolke stammt. Er ist ein Chlor-Wasserstoff-Atmer. Passen Sie auf!«
    Helles Pfeifen erklang von dem grellgrünen Transportstrahl. Die Kapazität des Feldes musste sich beträchtlich verstärkt haben.
    Dann erschien ein derart monströses Gebilde, dass Harder, dem hier alles fremd war, nur mit Mühe einen leisen Aufschrei unterdrücken konnte.
    Vor dem Gitter floss ein grünlicher Brei auf den Boden, der sich erstaunlich schnell zu einer riesigen Schnecke formte. Schnell kriechend bewegte sie sich auf dem Metallboden fort und stieß aufgeregte, grell pfeifende Laute aus.
    Unzählige Pseudoarme und -füße schoben den wabbelnden Berg vorwärts. Alle Augenblicke veränderte sich die Gestalt des Chlor-Wasserstoff-Atmers in beängstigender Weise. Jetzt glich es einem Schleimklumpen, der in

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