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Einsiedler der Ewigkeit (Science-Fiction-Roman) (German Edition)

Einsiedler der Ewigkeit (Science-Fiction-Roman) (German Edition)

Titel: Einsiedler der Ewigkeit (Science-Fiction-Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Wegener
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der Harder schon gel äufigen blechernen Redeweise. »Sie können sich direkt zum Transmitter begeben. Warten Sie aber, bis die Transpon-Strahlen die Doppelsonne Gamma Virginis angezapft haben.«
    Harder blickte den Nichtmenschlichen fragend an.
    »Die Sonne anzapfen ?«, echote er verwundert.
    »Man benötigt unvorstellbare Energiemengen, um ein solches Vorhaben durchführen zu können. Xyxanische Wissenschaftler haben damals errechnet, dass die Energie einer einzigen Nullzeittransmission ins galaktische Zentrum einen normalen Planeten für elftausend Jahre mit Arbeitsstrom versorgen könnte. Deshalb entzieht man der relativ jungen Doppelsonne Gamma Virginis diese Energien mit Transpon-Strahlen. Auf dem Strahl reisen wir beide als Impulswellenbündel zeitlos durch die pseudokosmischen Räume. In jenem Augenblick, da wir das Transmissionsfeld betreten, werden wir entstofflicht. Unsere Körper lösen sich vollständig auf und werden in einen Impulsstrahl verwandelt, der zeitlos reist. Das ist alles.«
    Das war alles!
    Harder schwieg eine Weile lang beeindruckt. Diese superlativen Ausmaße einer vollendeten Technik waren mit dem einfachen Verstand kaum noch erfassbar. Die Terraner des irdischen Normaljahres 2000 waren, gemessen an allem, was ihn hier umgab, nichts als ein paar primitive Steinzeitmenschen mit einer begrenzten Denkkapazität, dessen enge Bahnen sie noch längst nicht gesprengt hatten. Und die sie die nächsten tausend Jahre auch nicht mehr sprengen würden. Mit konventionellen Gedankengängen kam man hier nicht mehr weiter.
    » Kommen Sie!«
    Ein Tentakel griff nach Harders Arm und zog ihn fort.
    »Wohin gehen wir jetzt?«
    »Zum Transmissionsfeld.«
    Der andere Angehörige kannte sich in dem verwirrenden Labyrinth der tausend Gänge und Räume mit verblüffender Sicherheit aus.
    Es ging durch eine blanke, blitzende Röhre, die überhaupt keine Gegenstände enthielt. Die grundsätzlich kahlen Gänge wirkten demoralisierend und zermürbend.
    Harder sah sich ständig von beginnenden Platzangstgefühlen überschwemmt.
    Nach längerer Zeit und nachdem sie mehrere Antigrav-Bahnen durchquert hatten, flimmerte vor ihnen ein rötliches Kraftfeld.
    Das schwere Stampfen und Vibrieren der Reaktoren und Kompaktmeiler einer Superlativ-Klasse war en die unheimliche Geräuschkulisse in einer ansonsten Nerven zerfetzenden Stille. Die ganze Riesenkugel schien jetzt mit atembarem Gasgemisch gefüllt zu sein, selbst die Räume, die man gar nicht zu betrete gedachte.
    Kurz bevor sie das energetische Schutzfeld erreichten, erlosch die Barriere , und sie schritten ungehindert hindurch.
    De r nächste Raum, der sie aufnahm, war mit technischen Geräten angefüllt, die ihren Verwendungszweck nicht verleugnen konnten. Rötliches Wabern erfüllte den großen Raum, in dessen Mitte sich eine hohe leuchtende Säule befand. Ihre Höhe betrug achtzehn Meter, die Breite dagegen machte etwa ein Zehntel der Länge aus.
    Vom oberen Teil lief im Fünfundvierzig-Grad-Winkel ein starker gelblicher Strahl zum Boden, und dort , wo er auftraf, befand sich ein asymmetrisches Gebilde, einem abstrakten Gittermuster nicht unähnlich. Ein weiterer rötlicher Strahl wanderte in Unterbrechungen in das gelbliche Leuchten der Säule hinein. Im Schnittpunkt der beiden energetischen Flächen schwebte ein golden schimmernder Ball.
    Harder hatte diesen Raum noch nie gesehen.
    »Der Transmitter«, erläuterte Xyx gerade.
    Zwei seiner Tentakel wiesen auf die gewichtslose goldene Kugel, deren Masse durch Antigravitations-Strahlung aufgehoben wurde.
    »Wann reisen wir?« Harder versuchte, seiner Stimme einen gleichgültigen Klang zu geben, aber das gelang nicht. Er war aufgeregt angesichts dieser Reise über unvorstellbare Entfernungen.
    »Gleich. Wir warten nur noch den Zeitpunkt ab, bis der Transpon-Strahl seine volle Kapazität erreicht hat.«
    »Und woran sieht man das?«
    Xyxolxynophanomenaxtl verzog die breite Öffnu ng, die inmitten seines Gesichts klaffte. Wieder hörte Harder das gutturale Glucksen.
    »Sie werden es hören und auch sehe n, Harder«, sagte er dann. »Im Übrigen dürfte es wohl gleich so weit sein.«
    Harder wartete gespannt den weiteren Verlauf der Entwicklung ab. Sekunden später schon begannen die Farben zu wechseln. Da s grelle Gelb des Transpon-Strahls verblasste, und die goldene Kugel sank langsam nach unten.
    Im stra hlend hellen Blau schoss es plötzlich aus allen Ecken heraus, grell und so blendend, dass Harder sekundenlang die

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