Einspruch fuer die Liebe
ich zu ihm gehe und ihm sage, was ich fühle, er aber nicht das Gleiche empfindet?« Es gab etwas Schlimmeres als Cade, der ihr sagte, dass er sich keine gemeinsame Zukunft mit ihr vorstellen konnte. Und das war Cade, der ihr sagte, dass er sich überhaupt nichts mit ihr vorstellen konnte.
»Das wäre echt scheiße.«
Sie lachte, dann wurde ihr klar, dass Ford es ernst meinte. »Warte mal, das ist deine Antwort?«
»Ja, weil es die Wahrheit ist«, erwiderte er.
»Tja, ich will aber nicht die Wahrheit hören. Ich will verhätschelt und aufgemuntert werden, ich will eine Motivationsrede. Ich will, dass du sagst: ›Das ist doch alles Unsinn, Brooke. Natürlich will Cade mit dir zusammen sein. Ihr zwei seid toll zusammen. Ich wette mit dir, dass er die letzten zwei Wochen furchtbar gelitten und ungeduscht in seiner Wohnung gehockt hat, weil er so deprimiert darüber ist, dass du ihn nicht anrufst.‹ Oder so etwas Ähnliches. Etwas, das mir die Hoffnung gibt, dass es nicht in einer riesigen Katastrophe endet, wenn ich es tue.«
»Das hätte ich alles sagen sollen?«
»Ja, genau das hättest du sagen sollen, Ford Dixon«, erwiderte sie ein wenig verärgert.
»Oh.« Er grübelte ein wenig darüber nach. »Okay, es besteht wohl eine vierzig- bis fünfzigprozentige Chance, dass das, was du gesagt hast, zutrifft. Wahrscheinlich nicht der Teil darüber, dass er nicht duscht und seine Wohnung nicht mehr verlässt. Männer tun so etwas nicht. Wir vermeiden Probleme, wir betrinken uns, manchmal graben wir auch eine andere Frau an, um die alte zu vergessen …« Er sah die Panik in ihren Augen. »Ich sage nicht, dass das hier der Fall ist. Ich spreche nur von unserem Geschlecht im Allgemeinen, und … Ich denke, ich sollte jetzt wohl besser den Mund halten.«
Brooke bedeckte ihre Augen. »Danke, Ford. Kaum vorzustellen, dass ich unsicher war.« Sie massierte ihre Schläfen und versuchte alles, um sich nicht vorzustellen, wie Cade eine andere küsste. Dann wurde ihr etwas über den Tisch zugeschoben.
Fords Smartphone.
Mit dem Foto eines halbnackten Ryan Gosling darauf.
Trotz allem musste sie lächeln.
»Tut mir leid«, sagte Ford mit einem zaghaften Grinsen. »Wir haben doch schon festgestellt, dass ich nicht der Typ für Motivationsreden bin. Aber darf ich noch eine Sache sagen?«
»Aber bitte versuch nicht, mich noch mehr zu verschrecken, okay? Ich bin bereits vollkommen mit dem Gedanken überfordert, ihm sagen zu müssen, was ich für ihn empfinde.«
»Aber das ist der einzige Weg, um zu erfahren, was Cade will.«
Brooke dachte kurz darüber nach, dann nickte sie.
Widerwillig musste sie zugeben, dass ihre »beste Freundin mit Penis« in dieser Hinsicht wohl recht hatte.
33
Cade bat den Taxifahrer, ihn ein paar Blocks von seiner Wohnung entfernt abzusetzen. Er dachte, dass ihm die frische Luft vielleicht guttun würde. Er war nicht richtig betrunken, aber er hatte ein paar Drinks gehabt und wollte einen klaren Kopf bekommen – besonders nach seinem Gespräch mit Vaughn.
Vaughns überraschenderweise nicht vollkommen schrecklicher Rat hatte ein Manko: Er befasste sich nicht mit dem wahren Problem. Brookes Umzug nach Charlotte war nicht das wahre Problem. Natürlich machte es die Situation nicht leichter, aber eine Menge Paare führten arbeitsbedingte Fernbeziehungen und schafften es auch irgendwie.
Das wahre Problem war er.
In dem Moment, in dem Charlie ihm von Brookes Arbeitsangebot erzählt hatte und diese Welle der Enttäuschung in ihm hochgestiegen war, hatte er sich emotional komplett abgeschottet. Er war in diesen Modus verfallen, in dem ihm vorgeblich nichts etwas ausmachte. Er hatte gegrinst und sich – und im Grunde genommen auch Brooke – eingeredet, dass es keine Rolle spielte, ob sie ging oder nicht.
So hatte er das gemacht. So hatte er das immer gemacht. Er schob die Dinge, die ihm wehtaten, einfach von sich und machte weiter. Sein Vater? Über dieses Arschloch denke ich gar nicht nach. Football? Ja, das hat damals Spaß gemacht, aber reden wir über etwas anderes.
Ihm fiel der erste Morgen mit Brooke ein. Er hatte beobachtet, wie sie schlafend in seinem Bett lag, und sich gefragt, ob er es sich gestatten konnte, ihr näherzukommen. Und ganz langsam hatte er genau das getan, auch wenn es ihm zu diesem Zeitpunkt vielleicht noch nicht klar gewesen war. Aber sobald Brooke ihre Bombe hatte platzen lassen, hatte er ein Lächeln aufgesetzt und war davongegangen.
Zugegeben, diese Strategie hatte
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