Einspruch fuer die Liebe
aufrichtige Intimität zulassen zu müssen, und sich weigerte, sich zu öffnen.
»Ich verstehe«, hatte Cade gesagt, als sie mit ihrer Rede fertig gewesen war. »Erinnere mich daran, nie wieder zu erwähnen, dass ich einen schlechten Tag hatte.« Er hatte einen Schluck von seinem Manhattan genommen.
»Ist das alles, was du dazu zu sagen hast?«, hatte sie ihn gefragt.
Ja, das war sein Plan gewesen. Sie hatten mitten in einem vollen Restaurant gesessen, und Cade hatte einfach keine Lust gehabt, seine Tischnachbarn mit den verschiedenen Gründen zu unterhalten, warum er offenbar ein emotional verkrüppelter Neandertaler war. Doch an Jessicas trotzigem Gesichtsausdruck hatte er ablesen können, dass die Sache damit noch nicht erledigt war. Sie hatte Antworten gewollt.
Und es hatte tatsächlich etwas gegeben, das er zu sagen hatte.
Tatsächlich hielt er sich gar nicht für einen so schlechten Freund. Seine alleinerziehende Mutter hatte ihm beigebracht, Frauen respektvoll zu behandeln, er war kein Fremdgeher, und wenn er sagte, dass er eine Frau anrufen würde, tat er das auch. Er hatte einen guten Job, eine schöne Eigentumswohnung, und er konnte ein verdammt tolles Omelett zum Frühstück machen. Und doch hatte er von mehr als einer Exfreundin diese Rede über seine angebliche emotionale Distanziertheit zu hören bekommen.
Zuvor hatte er sich bei den Frauen immer dafür entschuldigt, dass er ihnen nicht gegeben hatte, was sie brauchten. Aber an diesem Abend hatte er darauf einfach keine Lust gehabt. Er hatte wirklich einen verdammt schlechten Tag gehabt. Also hatte er beschlossen, den üblichen Mist zu überspringen und ehrlich zu sein.
Er hatte seinen Drink abgestellt und sich vorgelehnt. »Also gut. Wenn du willst, dass ich offen spreche, dann tue ich das auch. Die Sache ist die: Ich bin ein Mann . Im Allgemeinen sind wir ziemlich simpel gestrickt. Ich weiß, dass Frauen immer wollen, dass wir diese tiefen romantischen und komplexbeladenen Gedanken in unserem Kopf haben. Aber dem ist nicht so. Ihr Frauen habt eure tausend verschiedenen Schichten und seid kompliziert und geheimnisvoll, und wenn ihr die eine Sache sagt, meint ihr die andere. Und das ist dieses ganze raffinierte Paket, das uns gleichzeitig fasziniert, uns Angst einjagt und uns herausfordert. Aber Männer sind nicht so. Du redest davon, dass ich mich nicht für dich öffne, aber dir scheint nicht klar zu sein, dass es in meinem Inneren nichts gibt.« Er hatte auf sich gedeutet. »Es ist alles hier an der Oberfläche, Jessica. Du bekommst genau das, was du siehst.«
Jessicas Gesichtsausdruck hatte ihm verraten, dass sie ihm das nicht abnahm. »Ich habe mit meinen Freundinnen darüber gesprochen, weißt du? Sie sagen, dass du wahrscheinlich eine tief sitzende Furcht vor Ablehnung hast. Ich nehme an, dass das wahrscheinlich mit deinem Vater zu tun hat. Noch eine Sache, über die du nicht sprichst.«
Meine Güte. Und schon hatte er auf der Psychocouch gelegen. »Ich glaube, dass man für einen Vaterkomplex per Definition einen Vater haben muss«, hatte Cade trocken geantwortet. Und er hatte keinen. Nur ein Arschloch von einem Samenspender, der seine Mutter geschwängert hatte.
Jessica hatte ihn eindringlich angesehen. »Stimmt, da geht nichts unter der Oberfläche vor. Na sicher.« Sie hatte ihre Handtasche genommen und war aufgestanden. »Ich glaube, es ist wohl am besten, wenn du mich nicht mehr anrufst. Wir haben offensichtlich ziemlich unterschiedliche Ansichten darüber, was es bedeutet, in einer Beziehung zu sein. Für mich beinhaltet das mehr als Sex, gemeinsame Restaurantbesuche und ab und zu eine interessante Geschichte von der Arbeit. Es geht darum, sich einzubringen, Cade. Und ich hoffe für dich, dass du das eines Tages mal versuchen wirst.«
Dann war sie aus dem Restaurant marschiert und hatte Cade allein am Tisch sitzen lassen.
Tja.
Das war ganz schön danebengegangen.
Cade bemerkte, dass Huxley immer noch auf eine Antwort wartete, warum Jessica und er sich getrennt hatten.
»Es war einvernehmlich«, sagte er schlicht.
Huxley nickte. »Verstanden.«
Und da sie Männer waren, beließen sie es dabei.
»Wisst ihr, ich denke, wir sollten auf unseren heutigen Erfolg anstoßen«, schlug Vaughn vor. »Nach Sonntagabend haben wir Senator Sanderson genau da, wo wir ihn haben wollen, und um das Ganze noch besser zu machen, hat Huxley wie durch ein Wunder praktisch ein Date mit einer attraktiven Frau – na gut, sie wird dafür bezahlt,
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