Einspruch fuer die Liebe
Und Kindermädchen und Mütter, die zu Hause blieben und ihnen nach der Schule mit Projekten helfen konnten. Ihre Klassenkameraden in Glenwood bekamen Klavierstunden und Tanzunterricht und alle möglichen sonstigen Förderungen von den besten Lehrern der Gegend, und in den Sommerferien hatten sie Intensivkurse in Fremdsprachen wie Deutsch und Japanisch.
Als Brooke an die Highschool kam, wurde es noch verrückter. Sie hörte Geschichten über Eltern, die die beliebtesten Lehrer der Schule anheuerten, um mit ihren Kindern während der Sommerferien zu arbeiten, und im Jahr darauf hatten alle Eltern und Schüler bereits angefangen, sich aufs College zu konzentrieren. Denn wie ihnen der Berufsberater immer wieder eingetrichtert hatte, nahmen die Harvards und Yales dieser Welt nur einen oder zwei Schüler aus Glenwood an, ganz gleich, wie fähig sie alle waren.
Brooke war früh klar geworden, dass sie in vielerlei Hinsicht nicht mit ihren viel reicheren Klassenkameraden mithalten konnte. Ihre Eltern konnten sich keine Nachhilfelehrer oder Musikunterricht leisten, der gut auf ihrer College-Bewerbung ausgesehen hätte. Tatsächlich kämpften sie häufig darum, die Hypothek ihres Hauses abzubezahlen. Und im Gegensatz zu vielen anderen Familien hatten ihre Eltern auch keine »Beziehungen« zu den besten Universitäten, die ihnen helfen konnten, ein paar Räder zu schmieren. Also war Brooke gezwungen gewesen, sich auf die altmodische Art für eine Chance auf einen dieser wenigen Plätze an einer Top-Universität zu qualifizieren.
Sie hatte sich den Hintern abarbeiten müssen.
Aus diesem Grund hatte sie während ihrer Schulzeit eine Menge gelernt. Ihre Eltern hatten ihr ermöglicht, eine der besten Highschools des Staates zu besuchen, und sie würde diese Gelegenheit auf keinen Fall ungenutzt verstreichen lassen.
Glücklicherweise hatte sich die ganze harte Arbeit bezahlt gemacht, und bis zum heutigen Tag konnte sie sich an den Ausdruck von Stolz auf den Gesichtern ihrer Eltern erinnern, als sie die Zusage der Universität von Chicago erhalten hatte. Aber was Brooke noch stärker in Erinnerung geblieben war, war der Stolz, den sie persönlich empfand, weil sie es ganz allein geschafft hatte.
Sie war eine konkurrenzbetonte Person, und dieser Stolz, dieses Gefühl, etwas Großes erreicht zu haben, trieb sie dazu an, sich auch während ihres Studiums hervorragend zu schlagen. Als sie ihren Abschluss in Jura in der Tasche hatte und mit ihrer Berufslaufbahn begann, war es einfach zu einem Teil ihrer Persönlichkeit geworden. Egal, was sie tat, sie gab stets hundertzehn Prozent und hatte, wenn es um ihre Karriere ging, im Prinzip nur einen Gang: die Höchstgeschwindigkeit. Und da sie es aufrichtig genoss, für Sterling Restaurants zu arbeiten, machte ihr das nichts aus.
Ihre drei Exfreunde hingegen waren von der Situation offensichtlich etwas weniger begeistert gewesen.
»Weißt du, ich bin mir nicht sicher, ob ich hier die angemessene Menge Mitleid erhalte«, sagte sie zu Ford. »Ich glaube, du solltest dich mal ein wenig mehr in die Verlassene einfühlen. Wenn du eine Frau wärst und ich dir gesagt hätte, dass nun schon der dritte Typ in achtzehn Monaten mit mir Schluss gemacht hat, würden wir jetzt schon Lemon Drop Martinis schlürfen und uns gegenseitig gut zureden, dass wir gar keinen Mann in unserem Leben brauchen, um uns vollständig zu fühlen. Und dann würden wir uns Wie ein einziger Tag angucken und Ryan Gosling anschmachten.«
Ford grinste breit und streckte seinen Arm über die Rückenlehne seines Sessels. »Tut mir leid, Süße. Aber als sie die besten Freunde verteilt haben, hast du den Strohhalm mit Penis gezogen. Das bedeutet, kein Ryan Gosling für dich.«
»Na toll«, brummte sie.
Eine angenehme Stille breitete sich zwischen ihnen aus, während sie den unglaublichen Nachthimmel über Chicagos Skyline betrachteten.
»Schaust du dir das auch manchmal an«, Ford deutete gen Himmel, »und fragst dich, wie wir hier gelandet sind?«
Sie schmunzelte. »Nicht schlecht für zwei Blagen aus den Karrees.«
»Bedauerst du etwas?« Ford sah sie an.
Sie wusste, dass er die Frage ernst meinte, also dachte sie kurz darüber nach. »Gar nichts.«
»Dann zum Teufel mit diesen Typen«, sagte Ford. »Wenn sie nicht zu deinem Leben passen, sind sie es ohnehin nicht wert.«
Brooke sah zu ihrem Freund hinüber. Manchmal sagte er genau die richtigen Dinge. Penis hin oder her. »Danke.«
Er zwinkerte. »Jederzeit,
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