Einspruch fuer die Liebe
freundschaftlich an sie. »Lass uns von was anderem reden.«
Sie verstand – Fords Vater war noch nie das beste Gesprächsthema gewesen. »Rachel hat mir erzählt, dass sie schwanger ist.«
»Schön für die beiden. Brandon meinte, sie hätten es schon eine ganze Weile lang versucht.«
»Das wüsste ich vielleicht, wenn ich sie in den letzten fünf Monaten mal gesehen hätte.«
»Mach dich nicht verrückt, Brooke«, sagte Ford. »Arbeit, Familie – was auch immer, wir sind alle total beschäftigt.«
»Kann schon sein.« Sie dachte noch darüber nach und wurde still, während sie die Gläser in die Spülmaschine räumte.
Nachdem sie mit Aufräumen fertig waren, setzten sie sich auf Fords Veranda, genossen die Aussicht und aßen die restlichen Chips mit Dip.
»Ich glaube, Charlie und Tucker waren total enttäuscht, dass Cade heute Abend nicht mit dabei war«, sagte Ford. »Sie haben sich ziemlich in den Typen verguckt.«
»Was du nicht sagst. Sie haben mich viermal gefragt, ob ich ihm nicht eine SMS schreiben und ihn fragen könnte, ob er kommt.« Brooke hielt inne. »Ich glaube ehrlich gesagt, dass ich es mit Cade ein bisschen langsamer angehen lassen sollte.«
Ford war überrascht. »Wirklich? Ich dachte, ihr hättet Spaß miteinander.«
»Hatten wir auch. Haben wir. Aber in letzter Zeit wurden die Dinge ein bisschen zu … kompliziert.«
»Hm.« Ford dachte darüber nach. »Du meinst, weil du etwas für ihn empfindest?«
Brooke wich zurück. »Ist das so offensichtlich?«
Er zuckte mit den Schultern. »Ziemlich.«
»Warum hast du denn nichts gesagt?«, fragte sie verärgert.
»Ich dachte, du weißt Bescheid.«
»Nein, wusste ich nicht. Jedenfalls nicht bis gestern Abend. Da kam ich aus der Badewanne und fand ihn in meiner Küche vor, wo er Abendessen kochte. Es hat sich so … richtig angefühlt.«
»Ein attraktiver, einen Meter neunzig großer ehemaliger Footballspieler, der zum Superstaatsanwalt geworden ist und dir Abendessen kocht, während du in der Wanne liegst? Ja, ich würde sagen, das ist eine Vorstellung, von der viele Frauen sagen würden, dass sie sich richtig anfühlt.«
Brooke warf ihm einen ironischen Blick zu. »Ich meinte, dass es sich richtig angefühlt hat, dass wir beide zusammen sind.«
»Dann ist das vielleicht auch so.«
Brooke dachte darüber nach und schüttelte dann den Kopf. »Ich hab das schon mal mitgemacht, dreimal in den letzten achtzehn Monaten. Ich weiß genau, wie das endet. Zuerst läuft es gut, aber dann wird er irgendwann anfangen, die ersten Bemerkungen über meinen Job zu machen, und sich beschweren, dass ich zu viel arbeite. Und dann wird aus den Bemerkungen Streit, vielleicht sogar nach dem Motto, meine Karriere wäre ›entmannend‹ …«
»Wer hat das gesagt?«, unterbrach Ford sie.
»Spencer. Der hippe Fotograf, den ich vor dem süßen Herrn Doktor hatte.«
»Ein noch größerer Arsch«, spottete Ford. »Du weißt, dass Cade anders als diese Typen ist, oder?«
»Er ist kein Arsch?«, fragte sie zögernd.
»Genau.«
Brooke lächelte und freute sich über Fords Anflug von Beschützerinstinkt, bevor sie ernst erwiderte: »Ich mag Cade. Sehr. Aber es passiert gerade so viel Positives in meinem Job, und ich muss mich darauf konzentrieren. Ich habe am Montag eine Präsentation bei den Bears und sollte mich darauf vorbereiten oder einen der hundertsiebenunddreißig anderen Punkte erledigen, die auf meiner To-do-Liste stehen, anstatt mich an einem Freitag früh in den Feierabend zu verabschieden, um mich zu entspannen. Weil ich so etwas normalerweise nicht machen kann, und das wird ihm auch bald auffallen. Und ich möchte mich nicht darauf einlassen, nur damit mir Cade dann in vier Monaten sagt, dass er sich keine gemeinsame Zukunft mit mir vorstellen kann, oder irgendwas anderes von wegen ›Sorry, Süße, es liegt wirklich an dir , nicht an mir.‹« Sie schüttelte den Kopf. »Ich will das einfach nicht hören … Nicht von ihm.«
Ford schaute sie an und nickte. »Okay.«
Sie schwiegen beide und betrachteten die Stadtsilhouette. Dann sagte Ford: »Du weißt, dass du selbst die Schuld daran trägst, weil du die Regeln für zwanglosen Sex nicht befolgt hast, oder?«
Klugscheißer. »Ich habe die Regeln sehr wohl befolgt.« Also fast. »Aber ich bin eben doch hier gelandet.«
Und leider wusste sie auch schon, was sie deswegen unternehmen musste.
26
Am Montagnachmittag brauchte Brooke die fünfzigminütige Fahrt von Chicago nach Lake Forest, um
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