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Einst herrschten Elfen

Titel: Einst herrschten Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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Sklaverei der Freiheit weicht.«
    Sildaan begriff sofort, dass Helias völlig Recht hatte. Auch Llyron und Hithuur erkannten es, so unangenehm die Wahrheit auch war.
    »Vorher gilt es aber noch, da draußen ein großes Problem zu lösen«, erwiderte Hithuur. »Der Wald kann weder von uns noch von den Menschen gezähmt werden. Ganz egal, was wir versucht haben, er ist viel zu groß, um überwacht zu werden, und genau dort werden Rebellionen losbrechen. Außerdem müssen wir natürlich auch mit den TaiGethen und den Schweigenden Priestern rechnen. Wie wollt ihr mit ihnen verfahren?«
    Helias breitete die Arme aus. »Ich bin Verhandlungsführer, kein Soldat. Darum soll sich Garan mit seinen Leuten kümmern. Ich meine, wenn man den Dschungel in Besitz nehmen will, muss man sich eben mit den Raubtieren herumschlagen. «
     
    Katyett stieß den Magier vor sich her. Sie näherten sich dem Lagerhaus, in einem weiten Umkreis waren alle anderen Gebäude niedergebrannt. Abgesehen von Klagelauten und zornigen Rufen war nicht viel zu hören, was das ewige Rauschen des Meeres übertönte.
    »Schrei nur um Hilfe, wenn du willst. Lauf weg, wenn dir danach ist. Du musst allerdings wissen, dass du sterben wirst und wir auf jeden Fall entkommen werden. Dein Tod wäre eine sinnlose Verschwendung.«
    »Sagt mir doch einfach, was ihr wollt«, entgegnete der Magier. Er hieß Palant und hatte die Aufforderung mindestens zehnmal wiederholt. »Dann helfe ich euch.«
    Er beherrschte die Elfensprache recht gut und war ein wenig verwirrt, äußerte sich aber durchaus verständlich. Auf dem Kinn hatte er einen großen Bluterguss, und mehrere Zähne waren angeschlagen. Wahrscheinlich litt er auch an Kopfschmerzen. Er mahlte mit dem Kiefer, um die Schmerzen und die Steifheit zu vertreiben.
    »Du hast diese magischen Fallen gelegt – wie heißen sie noch gleich?«
    »Wachsprüche.«
    »Wachsprüche.« Das balaianische Wort wollte Katyett nur widerwillig über die Lippen. »Wir müssen das Lagerhaus des Hafenmeisters erreichen und möchten nicht unterwegs explodieren. Du spürst die Fallen für uns auf und tust, was immer du dann tun musst.«
    »Entschärfen«, sagte Palant.
    »Deshalb gehst du voraus. So triffst du als Erster auf die unangenehmen Sachen.«
    »Ein Spruch, der mit Feuer und Eis arbeitet, tötet uns alle«, gab Palant zu bedenken.
    »Dich zuerst«, entgegnete Merrat. »Auch wenn es dir vielleicht egal ist.«
    Palant schüttelte den Kopf. »Im Süden gibt es viele Fallen. Auch hoch an den Mauern des Gebäudes.«
    »Dann entschärfst du sie eben.«
    »Warum? Ihr tötet mich doch sowieso.«
    »Das ist durchaus möglich, aber vielleicht verzichten wir auch darauf«, sagte Katyett. »Wenn du dich weigerst, stirbst du auf jeden Fall.«
    »Es ist gar nicht nötig, sie alle zu entschärfen«, erklärte Palant. »Auf der Seeseite gibt es keine Fallen.«
    »Oh«, machte Katyett überrascht. Sie zückte ein Messer, legte Palant eine Hand auf den Mund und jagte ihm die Klinge durch die Rippen ins Herz. »Danke.«
    Die Tai rannten los, bogen an der nächsten Kreuzung ab und kehrten in Richtung Hafen zurück. Palant hatte möglicherweise gelogen, aber Katyett ging nicht davon aus. Wenn man richtig darüber nachdachte, war es sogar einleuchtend. Sie nahm an, dass es einen sicheren Zugang geben musste, um Leute hinein- und herauszubringen. Allerdings war es recht sorglos, die Hafenseite völlig ungeschützt zu lassen.
    Sie bahnten sich einen Weg durch die Trümmer der Geschäfte der Ynissul, in denen es vor weniger als zehn Tagen noch vor Leben gewimmelt hatte. In einem teilweise zerstörten Geschäft fanden sie einen Beobachtungspunkt, von dem aus sie vor dem Lagerhaus eine Wache aus achtzehn Soldaten und drei Magiern erkennen konnten.
    Die meisten hatten sich an einem großen Feuer auf halbem Wege zwischen dem Wasser und dem Lagerhaus versammelt, andere patrouillierten direkt davor. Die Türen, die bei Pelyns Flucht beschädigt worden waren, hatten die Bewacher inzwischen repariert. Auch an den Seiten des Gebäudes gingen Wachen auf und ab, passten aber nicht sehr gut auf. Das Lagerhaus war solide gebaut und sehr sicher.
    »Dieser Tür kommt niemand nahe«, sagte Merrat. »Schaut nur.«
    Tatsächlich markierte ein Halbkreis von Fässern, die scheinbar wie Sitzgelegenheiten aufgestellt waren, einen Bereich, den offenbar niemand betreten durfte. Die Türen waren mit Sprüchen gesichert.
    »So viel zu unserem ersten Einfall«, sagte Katyett. »Sonst

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