Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Einst herrschten Elfen

Titel: Einst herrschten Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
Vom Netzwerk:
erwarten.«
    »Was ist mit Marack?«
    Merrat schüttelte den Kopf. Die drei gingen zum Hafen und blickten zum Lagerhaus zurück, das endgültig einstürzte. Die Elfen der Linien zogen sich zurück, wohin auch immer sie ziehen wollten. Grafyrre bemerkte Fackeln in der ganzen Stadt.
    »Wir müssen aufbrechen«, sagte Katyett.
    »Könnt ihr mir vielleicht helfen, ehe ihr geht?« Grafyrre fuhr herum und versuchte, die Richtung zu bestimmen, aus der er die Bitte vernommen hatte. »Hier unten.«
    »Marack.« Grafyrre kniete nieder und streckte die Arme ins Hafenbecken. Die Erleichterung überwältigte ihn fast. »Du hast dir einen seltsamen Augenblick zum Schwimmen ausgesucht.«
    »Absicht war es nicht. Es hat mich so weit davongeweht, dass ich schon dachte, ich käme erst in Balaia wieder herunter. Holt mich hier raus, es ist kalt, und ich kann nicht mehr.«
    »Wir haben Pakiir und Ekuurt verloren«, berichtete Grafyrre, als er sie herauszog. Faleen und Katyett halfen ihm.
    »Wir können später noch beten und trauern«, entschied Katyett.»Die Menschen werden sich rächen wollen. Wir müssen bereit sein.«

DREIUNDDREISSIG
     

Wenn du eines für dich selbst tun willst, dann tu dies: Achte darauf, dass deine Klinge niemals stumpf ist.
     
    G aran und Keller beobachteten die sich nähernden Boote. Nach den Ereignissen der vergangenen Nacht hatten sie beschlossen, die Flotte draußen ankern zu lassen. Selbst mit dem weitesten Sprung konnten die TaiGethen die Schiffe nicht erreichen. Trotzdem hatte jede Wache an Bord einen Bogen.
    Hinter Garan durchsuchten die Männer das Lagerhaus. Die meisten Toten waren bis zur Unkenntlichkeit verkohlt. Elfen und Menschen konnte man nicht mehr unterscheiden, wenn sie nur noch aus Knochen und Asche bestanden. Unmöglich zu sagen, wie viele Elfen im eingestürzten Gebäude oder davor umgekommen waren. Drinnen war es immer noch zu heiß, als dass man alles genau hätte untersuchen können. Garan hatte vierzig Männer verloren, und der einzige Augenzeuge behauptete, er habe nur fünf Elfen kämpfen sehen.
    »Wie viele landen jetzt?«, fragte er.
    »Zweitausendzweihundertsiebzehn«, sagte Keller. »Meinst du, das reicht?«
    »Das wollte ich dich auch gerade fragen.«
    »Ystormun ist bei ihnen.«
    »Oh, wie schön. Will er uns den Segen des Geeinten Kollegs spenden oder uns beraten, wie man einen Angriff durchführt? «
    »Du sprichst über einen Meister aus Triverne«, entgegnete Keller scharf.
    »Komm mir nicht mit Loyalität, Keller. Bei den brennenden Göttern, man hat dich doch nicht hierhergeschickt, weil du bei den Oberen besonders beliebt bist, oder? Die Beliebten kommen jetzt erst von den Schiffen herunter, oder sie sind gleich zu Hause geblieben und bestaunen die Schönheit der Blackthorne-Berge oder des Triverne-Tals.«
    »Du hast gewusst, dass einer von ihnen kommen würde. Dies ist eine bedeutende Investition.«
    »Sie sind gefährlich. Er und sein Kader besitzen viel zu viel Macht und eignen sich rücksichtslos immer mehr Macht an.«
    »Im Kreis der Türme wird es immer Konflikte geben«, sagte Keller.
    »Ich war froh, als ich dort weggekommen bin«, meinte Garan. »Hast du es nicht auch gespürt? Wie ein schlecht abgeschirmter Feuerspruch, der jeden Moment explodieren kann. Ich mache mir ernsthaft Sorgen, was nun geschehen mag.«
    »Das kannst du ihn bald selbst fragen. Er sitzt im ersten Boot«, sagte Keller.
    So war es. Eine große schmale Gestalt in dunkelblauem Umhang mit zurückgeworfener Kapuze, kahlem Schädel und einem Gesicht wie ein Raubvogel. Die Nase war so schmal, dass man fürchten musste, sie könne ihm beim Niesen abbrechen. Die hohen Wangenknochen traten stark hervor wie bei einem Ynissul, und die Lippen waren schmal und fast blutleer, die Mundwinkel in einem Ausdruck ewiger Verachtung nach unten gezogen.
    Garan nahm an, dass der Mann, wenn man ehrlich war, noch als der Beste von ihnen gelten musste. Der Aufgeschlossenste. Es hätte viel schlimmer kommen können. Pamun beispielsweise war ein ausgesprochener Dreckskerl.
    »Du solltest ein paar Schritte zurücktreten«, schlug Keller vor. »Ich werde ihn begrüßen.«
    »Wenn du darauf bestehst.«
    Garan beobachtete das einlaufende Boot. Keller ging zu der Anlegestelle und wartete, die Hände vor dem Bauch gefaltet. Ystormun und seine Wächter und Diener standen auf, als das Boot nicht mehr weit entfernt war. Die sechs Ruderer hielten das Boot in der sanften Dünung nur noch an Ort und Stelle. Keller stand

Weitere Kostenlose Bücher