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Einst herrschten Elfen

Titel: Einst herrschten Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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TaiGethen. Da waren sie. Sie hatten sich unter die Vordächer der Tual-, Cefu- und Appos-Tempel zurückgezogen. Einige blickten zum Pfad des Yniss hinunter. Vierzig Schritte entfernt drängten sich die menschlichen Krieger. Takaar sank das Herz. Vor der Hauptstreitmacht standen Magier, die einen Spruch nach dem anderen abfeuerten. Auf dem Platz herrschte ein ohrenbetäubender Lärm. Weiter unten auf der Straße schlugen die Menschen die Waffen aneinander, um die Elfen herauszufordern.
    Marack lief zum nächsten Anführer einer Zelle.
    »Warum bist du nicht geflohen, Kerryn?«
    »Warum hätten wir das tun sollen? Ihr wart noch nicht so weit«, erwiderte sie.
    Kerryn betrachtete Takaar und bemerkte die Tote, die er trug. Sie seufzte, halb ungläubig und halb vor Kummer.
    »Die Obere der TaiGethen ist gefallen!«, rief Grafyrre. »Lasst eurer Wut freien Lauf. Rächt euch. Dort sind Menschen, die wir töten müssen. Die Menschen tragen die Schuld.«
    »Nein«, widersprach Takaar und wusste selbst nicht genau warum. Trotz des Tumults zwischen Sprüchen und Bränden konnten sie ihn verstehen. »Wir dürfen unser Leben nicht verschwenden. Damit wäre auch Katyetts Leben verschwendet. «
    »Aber wir haben doch nichts erreicht!«, schrie Merrat ihn an. »Wir haben keine Geisel, keinen Anführer gefangen, keinen Fluchtweg. Nun können wir uns nur noch rächen.«
    Oh, wie sehr du dies genießen musst. Hättest du es geplant, es hätte nicht besser verlaufen können.
    Takaar starrte die feindlichen Kämpfer an, die nur noch dreißig Schritte entfernt waren und sich auf den Angriff vorbereiteten. Die Magier zogen sich hinter die Krieger zurück. Jemand musste mit den TaiGethen reden, die sich schon betend auf einen ruhmreichen Tod vorbereiteten.
    Ja, sprich mit ihnen. Halte eine große Ansprache, und dann lass sie im Stich.
    Takaar hatte das Gefühl, es würde ihm das Herz zerreißen. Schweiß sammelte sich auf Stirn und Rücken, das Zittern griff schon auf die Arme über. Er konnte nur noch die Menschen sehen. Sie waren nahe, so nahe. Bald würden sie die paar Elfen überrennen, und die TaiGethen wären endgültig ausgelöscht.
    Ein schneller Elf, ein einzelner Elf, könnte ungesehen davonkommen. Über die Kuppeln hinter dem Tual-Tempel. Wenn es zu viele sind, wird man sie bemerken und hetzen. Allein kannst du es schaffen. Aber nur, wenn du sofort gehst. Lass die Leiche liegen und verschwinde. Du musst überleben. Jemand muss überleben und berichten können, was hier heute geschehen ist. Du, Takaar. Du musst es sein.
    Es war eine Qual. Die Kletterei wäre nicht einmal besonders schwierig, und niemand würde überleben, um seiner Version der Ereignisse zu widersprechen.
    Denk doch an die ruhmreichen Geschichten, die du ausspinnen könntest. Ein ula von deiner Intelligenz.
    Takaar ging nach vorn zu der ersten Reihe der Verteidiger, die sich auf den Kampf vorbereiteten. Aller Augen waren auf ihn gerichtet. Misstrauische Augen, die Verrat befürchteten. Die TaiGethen besaßen ein langes Gedächnis und wenig Bereitschaft zu verzeihen. Hinter ihnen hatten sich die Tempeltüren geöffnet. Auch dort sammelten sich Soldaten auf der Treppe. Ystormun würde bald kommen.
    Takaar betrachtete seinen Fluchtweg, blickte zum Himmel hinauf. Gyals Decke legte sich über das Firmament, um den Göttern den Anblick des bevorstehenden Gemetzels zu ersparen. Der Himmel verdunkelte sich. Es würde stark genug regnen, um einen Elf zu verbergen, der diesem Schicksal entrinnen wollte.
    Takaar blickte zu den Türmen am Tempel des Tual. Dort fanden Vögel und Affen einen Ruheplatz. Eidechsen und Insekten konnten sich dort verstecken, obwohl sie sich mitten in der Stadt befanden.
    Nein, denk nicht einmal darüber nach.
    »Ich sagte dir schon einmal, dass ich mich entscheiden muss«, murmelte Takaar. »Nun, ich habe mich entschieden.«
    Er hob Katyetts Leichnam hoch.
    »Wollt ihr eure Oberin und Heldin in dem Wissen zu Shorth gehen lassen, dass ihr Tod vergebens war? Zehntausende eures Volks liegen jetzt in den Betten und wissen noch nicht einmal, dass ihnen der Tod droht. Ja, so ist es. Die Menschen wollen das Elfenvolk auslöschen. Das dürfen wir nicht zulassen. Verhandeln können wir nicht, also müssen wir kämpfen. Wir müssen unser Volk befreien, und das wird uns gelingen. Ein einziges gerettetes Leben ist schon ein Segen für das Elfenvolk und eine Wunde im Körper der Menschen. Da wir die Magie fürchten, müssen wir sie ausschalten. Ihr alle wisst,

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