Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Einst herrschten Elfen

Titel: Einst herrschten Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
Vom Netzwerk:
Sildaan.
    »Sildaan!«, fauchte Llyron. »Das reicht.«
    »Warum?«, bohrte Auum. »Was verschweigst du uns?«
    Sildaan kam nicht mehr dazu zu antworten. Takaar stöhnte. Er taumelte zurück, presste sich die Hände an den Kopf, krümmte sich, stürzte und erbrach Galle auf den Holzboden. Er zuckte hilflos.
    Llyron und Sildaan sprangen auf und wichen vor Takaar zurück, der sich wand und einen Schrei ausstoßen wollte, obwohl er vor Schmerzen die Zähne zusammenbiss.
    »Was ist los?«
    »Magie«, erklärte Auum. »Das ist es. Viel Magie. Entweder hier oder unten am Hafen.«
    Draußen erhellten Lichtblitze den Himmel. Marack lief zur Tür und riss sie auf. Auum, der neben Takaar hockte, konnte den Flur überblicken. Er war leer, doch von unten aus dem Hauptraum drangen Kampfgeräusche herauf. Katyett war in den Tempel eingedrungen.
    Auf halbem Wege den Flur hinunter öffnete ein ula eine Tür, stolperte heraus und prallte auf der anderen Seite gegen die Wand. Dann drehte er sich um, lehnte sich an die Mauer und zeigte mit dem Finger in den Raum.
    »Dem werde ich mich niemals unterwerfen. Das entspricht nicht unseren Plänen. Wie kannst du diesen Völkermord gutheißen? «
    Der ula duckte sich. Ein Pfeil traf die Wand, wo gerade noch sein Kopf gewesen war. Er blickte nach links und rechts, entdeckte Marack und lief auf sie zu. Auum richtete sich knurrend auf.
    Hithuur.
    Der verräterische Priester stürzte in ihren Raum.
    »Mach die Tür zu. Verschließt sie fest. Bitte.«
    Aus dem anderen Raum kamen weitere Elfen heraus. Marack schloss die Tür und schob einen schweren Sessel davor. Auum ging unterdessen Hithuur an die Gurgel.
    » Cascarg. Du hast Jarinn getötet. Du hast unseren Hohepriester ermordet. Willkommen zu deiner Hinrichtung.«
    »Nein. Was redest du? Das waren die Menschen. Die Menschen mit ihrer Magie. Ich habe Jarinn geliebt.«
    »Lügner. Olmaat hat es gesehen. Er hat überlebt.«
    Hithuur riss die Augen auf. Er gurgelte und rang um Worte. Auum drückte etwas fester zu. Marack zog einen zweiten Sessel vor die Tür. Takaar stöhnte, hatte sich aber wieder unter Kontrolle.
    »Bitte«, krächzte Hithuur. »Sonst sterben noch viele Tausend andere.«
    »Und wenn ich einer von ihnen bin, werde ich liebend gern deine Seele begleiten und dich Shorths Zorn überlassen«, sagte Auum.
    »Ich … ich habe es verdient. Bitte. Aber den anderen kannst du helfen.«
    Etwas schlug gegen die Tür. Marack stemmte sich dagegen und rief Sildaan zu Hilfe. Die Priesterin reagierte nicht.
    »Sag nichts, Hithuur. Kein Wort mehr«, befahl Llyron.
    Auum hörte es, warf ihr einen Blick zu und ließ Hithuur los.
    »Sprich. Sprich jetzt. Llyron kann dir nichts tun, ich dagegen schon.«
    »Hithuur«, warnte Llyron ihn.
    »Halt den Mund. Halt doch den Mund. Du kannst deine Haut nicht mehr retten, dazu ist es zu spät.«
    Llyron stand auf, doch Takaar war blitzschnell bei ihr und stieß sie zurück. Wieder prallte etwas gegen die Tür, schwerer dieses Mal. Die Sessel rutschten weg. Marack schob sie zurück.
    »Ein sehr mächtiger Mann hat das Kommando. Ein Meistermagier. Er unterteilt die Stadt und trennt die Linien.«
    »Ach«, sagte Auum. »Das sollte euch doch freuen. Genau das wolltet ihr doch, oder? Die alte Ordnung wiederherstellen. «
    »Der Meistermagier Ystormun tut dies nicht, um die alte Ordnung wiederherzustellen. Vielmehr will er die Linien auslöschen, die ihm nicht nützlich sind.«
    Auum taumelte zurück und blickte Marack an, weil er nicht sicher war, ob er richtig gehört hatte. Hithuur hatte etwas ausgesprochen, das jeden Elf beunruhigen musste. Eine Linie zu verlieren, bedeutete, einen Gott zu verlieren.
    »Die Apposan und Orran hält er für nützlich. Die Ixii, Gyalan und Ynissul eher nicht. Es soll nicht nur hier, sondern in ganz Calaius geschehen«, erklärte Hithuur. »In jeder Stadt und jeder Siedlung. Wir … wir haben das Archiv geborgen. Damit besitzt er alles, was er braucht.«
    Die Tür, die Sessel und Marack wurden zur Seite geschleudert, als hätte Yniss selbst die Hand ins Zimmer gestoßen. Marack landete unter dem Fenster an der Wand. Die Stühle zerbrachen an Steinen und Balken. Auum sprang sofort auf und zog die Schwerter, Hithuur blieb liegen, wo er war, und jammerte leise. In seinem Schritt färbte sich der Stoff dunkel.
    Ein Mann, bei dem es sich nur um Ystormun handeln konnte, trat ein. Er war groß und hager wie eine Leiche, deren Fleisch verwittert und deren Haut zu Leder getrocknet war. Sein

Weitere Kostenlose Bücher