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Einst herrschten Elfen

Titel: Einst herrschten Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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unruhig hin und her marschierte, sie aus der Versenkung.
    »Was tust du da?«, fragte sie.
    »Ich suche einen Fluchtweg«, erwiderte er. »Wir können doch nicht einfach hier herumsitzen.«
    »Du weißt aber schon, dass dies kein Schauspiel wie Die Entführung von Verendii ist, oder?«, wandte Methian ein.
    Der alte Gyalan hatte sich gegenüber von Pelyn niedergelassen und schien in einer ähnlichen Stimmung zu sein wie sie. Pelyn hatte ihn nicht einmal bemerkt.
    »Ich weiß«, erwiderte Jakyn scharf. »Ich halte es nur für sinnlos, bis zur Morgendämmerung untätig herumzusitzen, um dann die Klinge eines ikari in den Bauch zu bekommen. «
    »Du verschwendest unnötig Energie«, wandte Methian ein. »Komm her und setz dich.«
    »Das kann ich nicht«, widersprach Jakyn.
    »Die Ungeduld der Jugend«, meinte Methian. »Und du, Oberin Pelyn? Hast du schon einen Plan?«
    Pelyn starrte ihn an. Ein Plan. Sie hatte ihren Kriegern erklärt, dass die Verräter in den Reihen hochrangiger Priester und Beamter zu suchen seien, und sich der größten Verräterin überhaupt ausgeliefert. So viel zu ihren Planungen.
    »Idiotie«, murmelte sie.
    »Wie bitte?«, fragte Methian.
    »Du bist nicht gemeint. Ich meinte mich selbst. Ich habe euch zwei mit hineingezogen. Ich habe uns direkt in die Klauen der Feinde geführt.«
    »Das konntest du doch nicht ahnen«, beschwichtigte Methian sie.
    »Ich hätte meinem eigenen Ratschlag folgen und niemandem trauen sollen. Gewiss nicht einer hochrangigen Ynissul. Ich frage mich, was aus dem Appell wird. Glaubst du, Esseral übernimmt das Kommando?«
    »Das sollte sie eigentlich tun. Schließlich hast du sie als zweite Stellvertreterin eingesetzt.«
    »Aber sie ist eine unglückliche Cefan.«
    »Wir sind alle unglücklich«, meinte Jakyn, der gerade auf dem Rand des Teichs balancierte. »Man muss eben einfach seine Aufgaben erledigen, so gut es geht.«
    »Pass auf, dass du dir nicht den Fuß brichst. Du kannst doch nicht zur Hinrichtung humpeln.«
    »Methian!«, fauchte Pelyn.
    »Komm da runter, du dummer junger Bursche«, ermahnte Methian ihn lächelnd.
    Jakyn war niedergeschlagen.» Werden sie uns wirklich hinrichten? «
    Pelyn suchte Methians Blick. »Nur wenn wir uns weigern, mit ihnen zusammenzuarbeiten.«
    »Sie werden uns nie vertrauen«, wandte Jakyn ein. »Sie werden nicht glauben, dass wir so leicht die Seiten wechseln. «
    »Kann sein, aber eines weiß ich ganz genau«, erwiderte Pelyn. »Wenn wir hier im Tempel eingesperrt sind und niedere Arbeiten verrichten, können wir unseren Leuten eher helfen, als wenn wir die Reise zu Shorth antreten müssen.«
    Methian räusperte sich. »Pelyn, ich werde etwas Ungewöhnliches tun und dir widersprechen.«
    »Glaubst du wirklich, sie werden dich zu den Feinden schicken, damit du auf traditionelle Weise hingerichtet wirst? Sei nicht so dumm.«
    »Ich bin bereit, ein Risiko einzugehen. Betrachte es mal auf die folgende Weise. Wenn wir sagen, dass wir auf dem strahlenden neuen Weg wandeln und Shorths Hüter werden wollen, ketten sie uns zweifellos irgendwo an und geben uns Wischmopps, Eimer und Lumpen, mit denen wir uns die ersten zwei Jahrhunderte unserer Umerziehung beschäftigen dürfen. Wenn Llyron siegt, werden wir den Rest unseres Lebens als Sklaven verbringen. Vertrauen wird sie uns nie. Wir werden für sie die niedrigste Lebensform darstellen, die es gibt. Wir sind keine Ynissul, nicht einmal Mischlinge, und dürfen höchstens in ihrem Tempel schuften. Erlaube mir zu sprechen, und ich will versuchen, uns herauszureden, oder bei dem Versuch sterben. Wenn ich die Betreffenden überreden kann, uns nicht gleich die Kehlen durchzuschneiden, dann kann ich wieder auf die Straße gehen und weiterkämpfen. «
    Pelyn lächelte leicht.
    »Und wenn die Senserii dir im Regenwald eine ikari -Klinge in den Leib jagen?«
    »Dann darfst du mir endlose Vorhaltungen machen, wenn du dich in den Hallen der Vorfahren zu mir gesellst.«
    Sie lächelte nicht nur, sondern schöpfte sogar ein wenig neue Hoffnung.
    »In diesem Fall solltest du dich wirklich nicht irren«, sagte Pelyn.
    »Habe ich mich schon jemals geirrt?«, fragte Methian mit blitzenden Augen.
    »Es wäre ein schlechter Augenblick, damit zu beginnen«, meinte Pelyn. »Jakyn, was sagst du?«
    Der Angesprochene zog die Augenbrauen hoch, schürzte die Lippen und zuckte mit den Achseln.
    »Wir sollten uns ausruhen. Wie es scheint, hat Methian anstrengende Pläne.«
     
    »Folgen wir ihnen?«, fragte

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